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hr1 Sonntagsgedanken

Advent - Was erwarte ich eigentlich?

Karsten Fink / MedienhausPortraitfoto: Pfarrer Stephan KrebsPfarrer Stephan Krebs

Was erwarte ich eigentlich für die Zukunft? Darüber mache ich mir im Alltag eher selten Gedanken. Meistens bin ich zu sehr mit dem Naheliegenden beschäftigt. Aber natürlich habe ich Erwartungen. Sie wirken sich im Stillen aus, jeden Tag. Denn es lebt sich anders, ob ich eher optimistisch bin, also Positives erwarte. Oder ob ich pessimistisch in die Zukunft schaue. Der Advent ist Erwartungszeit. Er stellt die Frage: Was erwartest du eigentlich?

Eine erste Antwort ist ganz naheliegend: Weihnachten. Nur noch 15 Tage, dann ist es soweit. Die Frage reicht allerdings weiter: Was erwarte ich für mein weiteres Leben, für meine Familie, für die Welt? Oder noch viel weiter gedacht: Wo führt das alles am Ende hin? Wir können ja gar nicht anders denken, als dass alles irgendwann einmal zu Ende geht. So wie es dafür auch einen Anfang gab. Das lässt niemanden los. Das macht Angst. Das stellt Fragen: Was kommt dann? Was habe ich danach zu erwarten? Darauf antwortet der Advent. Und er tut es mit einem Leuchten. Denn der Advent hat eine großartige Erwartung im Gepäck.

Der Prophet Jesaja sagt voraus: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finsteren Lande, scheint es hell. Du, Gott, weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude.“ Das sind große Worte, sie wecken Erwartungen, machen Mut. An alle, die im Dunkeln tappen: Kopf hoch, ihr werdet Licht sehen. An alle, die Schwarz sehen: Kopf hoch, alles wird gut. Das klingt schön, vielleicht aber auch zu schön, um wahr zu sein. Denn es gibt so vieles, um das man sich Sorgen machen muss. Etwa um die Menschen, die nicht genug zu essen haben oder die keine passende Wohnung finden. Oder um die Opfer von Anschlägen, Gewalt und Krieg. Gewaltbereitschaft und Egoismus scheinen wieder auf dem Vormarsch zu sein. Es gibt genügend Gründe, pessimistisch auf die Welt zu schauen. Der Mensch ist von Natur aus ohnehin eher ein Schwarzseher.

Im täglichen Überlebenskampf war es schon immer eine gute Überlebensstrategie, stets mit dem Schlimmsten zu rechnen. Dann war man vorbereitet und konnte sich schützen. Glücklich macht es allerdings nicht, die Welt überwiegend düster zu sehen.

Es geht auch anders. Das beweist der Sänger Mark Forster, offenbar ein unerschütterlicher Optimist. Er ist davon überzeugt, dass alles gut wird. Jedenfalls singt er das in seinem Song „Sowieso“, der häufig im Radio läuft...


Die kompletten Sonntagsgedanken von Pfarrer Stephan Krebs gibt es ab dem 9. Dezember 2018, 8 Uhr, zum Nachlesen auf  kirche-im-hr.de

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