Seeheim-Malchen startet Zertifizierungsprozess
Auf dem Weg zum Grünen Hahn
Silvia ZerfaßEidechsen auf Kirchengelände - ein Beitrag zur Artenvielfalt11.06.2019 bbiew Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
ZGVDie Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten ist eine der essentiellen Lebensgrundlagen des Menschen. In den vergangenen Jahren sank die Biodiversität weltweit und auch in Deutschland sehr stark. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Um einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt auf kircheneigenen Grundstücken zu leisten, stellt das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirchen Hessen und Nassau (EKHN) Fördermittel bereit.
Gefördert werden können beispielsweise die Anlage von Blumenwiesen, Nistkästen, Fledermauskästen, Insektenhotels oder Markierungen gegen Vogelschlag an großen Glasscheiben, aber auch die Anpflanzung von vogel- oder insektenfreundlichen Sträuchern, Stauden und Kräutern oder Projekte aus dem Bereich "Lebensraum Kirchturm".
Näheres zum Förderprogramm finden Sie hier
Lass den Grünen Hahn krähen
Der „Grüne Hahn“ ist nach Angaben der Referentin für gesellschaftliche Verantwortung im Bergsträßer Dekanat, Sabine Allmenröder, die auf kirchliche Bedürfnisse zugeschnittene Form des Öko-Audits nach der EU-Norm EMAS. „Diese EU-Norm ist eine freiwillige Umweltzertifizierung für Unternehmen und Organisationen. Mit der Einführung eines kirchlichen Umweltmanagements etabliert man Strukturen in der eigenen Organisation, die eine schrittweise Verbesserung der Umweltauswirkungen zum Ziel haben, insbesondere den Verbrauch von Energie, Wasser und Abfall zu reduzieren sowie beim Einkauf auf ökologische und fair gehandelte Produkte zu achten“, erläutert die Fachreferentin, die die Gemeinde Seeheim-Malchen beim Zertifizierungsprozess unterstützt.
Das kirchliche Umweltmanagement wurde ökumenisch entwickelt und ist bereits in vielen Landeskirchen, Diözesen und Freikirchen etabliert. In der EKHN werden seit Herbst 2015 Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen aktiv bei der Einführung des „Grünen Hahns“ unterstützt.
Eine ökologische Erfolgsbilanz
Nach Erfahrungen der ev. Landeskirchen in Baden und Bayern, in denen der „Grüne Hahn“ bereits seit vielen Jahren etabliert ist, kann der Restmüll um bis zu 10 %, der Wasserverbrauch um bis zu 20 %, der Wärmeenergieverbrauch um bis zu 30 % und der Stromverbrauch um bis zu 40 % reduziert werden.
Wird der Verbrauch von Energie und Wasser reduziert, sinken in der Regel auch die Kosten, so dass mehr Geld für andere Aktivitäten der Kirchengemeinde übrig bleibt.
Der Grüne Hahn kann nicht nur von Kirchengemeinden sondern auch von kirchlichen Einrichtungen – z.B. Tagungshäusern, Dekanaten und Kindertagesstätten – eingeführt werden.
Das erste Treffen zum Zertifizierungsprozess findet am 13. Juni im Alten Pfarrhaus, Bergstraße 3 in Seeheim statt. Beginn ist um 18.30 Uhr.