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Auszeit auf der Lahn für 150 ukrainische Geflüchtete

Ev. Dekanat an der LahnGlückliche Gesichter bei der Ausflugsfahrt am 15. Mai auf der Lahn.

Für rund 150 Menschen, die in den vergangenen zwei Monaten aus der Ukraine vor Krieg und Zerstörung geflüchtet sind und nun in der Region eine neue Bleibe gefunden haben, wurde am Sonntag eine Ausflugsfahrt auf der Lahn organisiert. Beteiligt an der Vorbereitung und Durchführung waren das Evangelische Dekanat an der Lahn, der katholische Bezirk Limburg, der Caritasverband Limburg, das Diakonische Werk Rhein-Lahn sowie der Willkommenskreis Diez.

Peter Wagner

Die Idee zu dieser Fahrt hatte Christian Dolke, seit Anfang des Jahres Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Staffel und durch Kontakte zum Willkommenskreis Diez und durch seine ukrainische Ehefrau bereits tief im Thema. „Diese Menschen sind jetzt hier, bringen zum Teil traumatische Erfahrungen mit – wir müssen etwas tun, damit sie sich hier zeitnah treffen und vernetzen können“, so Dolke nur vier Wochen früher bei einem ersten Arbeitstreffen zu diesem Projekt. Mit dem katholischen Bezirk Limburg, der Caritas und dem Diakonischen Werk Rhein-Lahn waren auch schnell die richtigen Partner gefunden. Fünf Euro sollte die dreistündige Fahrt für Erwachsene kosten, Kinder unter 14 waren frei. Einladungsflyer wurden gestaltet und verteilt, anfangs in der Hoffnung, die erforderlichen 120 Teilnehmer zusammen zu bekommen. Doch die Idee kam so gut an, dass bereits Tage vor der Fahrt an die 500 Anmeldungen vorlagen und daher spontan entschieden wurde, auch noch eine zweite und dritte Fahrt zu organisieren.

Bereits eine Stunde vor Abfahrt waren die meisten ukrainischen Passagiere an der Anlegestelle der „Wappen von Limburg“ eingetroffen, über ein Drittel davon Kinder. Heiteres Klatschen war zu hören, als die Fahrt losging. Mit zwei Übersetzerinnen an Bord wurden auch die Sprachunterschiede im wahrsten Sinne umschifft. Neben einer Begrüßungsansprache und immer wieder eingestreuten touristischen Informationen gab es auch eine kurze Andacht gegen Ende der Fahrt. Nach anfänglich schüchterner Stimmung wurde es im Laufe der Fahrt immer gesprächiger und fröhlicher. So konnten auch erste Adressen untereinander ausgetauscht und neue Treffen verabredet werden. Diakonie und Caritas hatten Informationen für weitere Beratungsangebote dabei. Für die Kinder war der vordere Teil im Unterdeck reserviert, dort konnte gebastelt, gespielt und geschminkt werden. Tatsächlich lief am Ende der Fahrt ein großer Teil der Kinder als Prinzessinnen, Löwen oder Fledermäuse herum. Das Eis, das extra für die Kinder mitgebracht wurde, erwies sich als größere logistische Herausforderung, da die Kühlung und der Transport genau geplant werden musste, damit es an diesem sommerlichen Tag nicht vorher schmilzt. Für die musikalische Begleitung an Bord sorgte Harald Opitz, Kantor im Dekanat, mit Beatles-Klassikern und beschwingter Barmusik. Zurück an Land war ein vielfaches Danke von den Teilnehmern zu hören.

Weitere Vernetzungsangebote

Per Flyer wurde auf zwei weitere Vernetzungsangebote aufmerksam gemacht:
Am Donnerstag, 19. Mai von 15 bis 17 Uhr im Begegnungs-Café Steeden in den Räumen der Zionsgemeinde, Steedener Hauptstraße 47 in Runkel-Steeden.

Ab Mittwoch, 1. Juni um 15 Uhr wird regelmäßig das „Café Kavyarna“ als Treffpunkt für ukrainische Familien in den Gemeinderäumen der evangelischen Kirche Limburg am Bahnhof angeboten.
Das Café Kavyarna wird dann jeden letzten Montag im Monat geöffnet sein.

Peter Wagner
Öffentlichkeitsarbeit

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