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Engelsrap und Lukasevangelium

Elena AumüllerDie Konfirmandinnen Lisa und Sarah Kohrt bei der Aufnahme des Engelsrap

Krippenspiele sind eine schöne Tradition am Heiligenabend. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Bereits im Spätsommer war der Evangelischen Melanchthongemeinde klar, dass das Krippenspiel nicht in gewohnter Weise aufgeführt werden kann. So entstand die Idee, ein vierteiliges Hörspiel - für jeden Adventssonntag einen Teil - zu produzieren. Entstanden ist ein KrippenHÖRspiel für alle Generationen - mit Engelsrap, Weihnachts-geschichte und eigenen Erzählungen.

Axel Sucrow

Um die Weihnachtsgeschichte begreifbarer zu machen, wird sie dabei in die heutige Zeit transportiert. So mischen sich moderner Rap und Erzählungen mit Lesungen aus dem Lukas- und Matthäusevangelium. Zudem wurden Kinder und die Jugendlichen der Konfirmandengruppe interviewt, was sie mit der Weihnachtsgeschichte verbinden. Dabei kamen rührende, nachdenkliche Antworten hervor, die in das Hörspiel integriert wurden.

Die Geschichte erzählt von der jungen Frau Marie, die sich im Beziehungskuddelmuddel mit ihrem Freund Jo und auf der Suche nach sich selbst befindet. Dann gibt es den Bericht von Jo, der eigentlich gerade zu einer Reise nach Israel aufbrechen möchte, als er mit der Nachricht konfrontiert wird, dass Marie schwanger ist. Daneben gibt es noch die etwas spießige Evelyn, die Gäste zum Hirschbratenessen erwartet, als sie in ihrer Garage die junge Familie mit dem gerade eben geborenen Baby findet. Es wird auch vom Straßenfeger namens Kerle erzählt, der ebenfalls einer der ersten ist, der das kleine Baby zu Gesicht bekommt. Der rote Faden zwischen den verschiedenen Geschichten ist jeweils die Begegnung der Personen mit einem besonderen Kind - einem Engel? -, das den Blick auf das Wesentliche schärft. Inspiriert zu dieser Geschichte wurden die Hörspielmacher vom Lied ‚Für die Sterne‘ von Dota Kehr und Stefan Ebert.

Viele Menschen der Melanchthongemeinde haben sich in dem Projekt engagiert: Das Kindergottesdienstteam, Eltern und Kinder aus dem Kindergarten, Konfirmanden, Mitglieder des Kirchenvorstands und Pfarrer Thomas Stahlberg. Alle haben sich mit ihren Kompetenzen und Talenten eingebracht. Dabei fand sich auch mancher Profi, wie ein Kindergartenvater, der Journalist ist und das Equipment besaß, alle Teile professionell zusammen zu schneiden. Oder ein Grafiker, der das passende Logo erstellte. „Wir sind sehr dankbar für diesen tollen Einsatz in unserer Gemeinde“, freut sich Anja Assion, Mitglied des Kirchenvorstands in der Melanchthongemeinde. Zusammen mit Johanna Möller hat sie das KrippenHÖRspiel geschrieben, koordiniert und Regie geführt. „Besonders stolz sind wir auf unsere Konfirmanden, die mit so viel Herzblut den ‚Engels-Rap‘ von Werner Tiki Küstenmacher aufgenommen haben. Ein richtiger Ohrwurm, der die Zuhörer wahrscheinlich über die ganzen Feiertage begleiten wird“, lacht sie. Auch Pfarrer Thomas Stahlberg ist begeistert von dem Ergebnis. Er selbst hat einen Teil der Lesungen übernommen. „Es ist toll, dass trotz Corona und der ganzen Auflagen so etwas Wunderbares entstehen konnte!“, erklärt er stolz, „Es war wie ein Feuer, dass sich reihum entzündet hat. Die verschiedensten Gruppen in der Gemeinde haben sich wie von selbst vernetzt und gemeinsam dieses interaktive KrippenHÖRspiel auf die Beine gestellt.“

Das KrippenHÖRspiel richtet sich an Kinder ab der Grundschule, aber auch Erwachsene werden ihren Spaß damit haben. Die vier Hörspielteile werden an jedem Adventssonntag zum Anhören bereitgestellt. Sie dauern jeweils circa 15 Minuten.
Unter www.ev-melanchthongemeinde-mainz.de ist das Hörspiel noch bis Ende des Jahres abrufbar.

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