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Für Catarina Deuter bedeutet ihre Kirche ein Stück Heimat

„Es muss KirchenvorsteherInnen geben, die sich trauen, ihre Meinung zu sagen“

H.WiegersEngagierte sich schon als Jugendliche ehrenamtlich in ihrer Gemeinde: die Guntersblumerin Catarina Deuter

Bei der Arbeit im Kirchenvorstands-Gremium war und ist es der Guntersblumerin Catarina Deuter wichtig, „dass es auch KirchenvorsteherInnen gibt, die sich trauen, ihre Meinung zu sagen. Der geradlinige Weg muss nicht immer der richtige sein“, erklärt sie, „Auch die Umwege sind manchmal sinnvoll. Gegenseitige Wertschätzung ist da besonders wichtig, auch wenn man anderer Meinung ist."

„Wenn ich 2021 aus dem Kirchenvorstand ausscheide, dann werde ich 18 Jahre und damit fast mein halbes Leben Kirchenvorsteherin gewesen sein“, wenn die 37-jährige Catarina Deuter zurückblickt auf ihr Engagement im Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Guntersblum, dann ist sie fast selbst ein wenig erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen ist.

 „Sicher werde ich diese gute Gemeinschaft vermissen“, erklärt die Guntersblumerin, „aber jetzt werde ich erst einmal den Fahrschulbetrieb meiner Eltern übernehmen, da wird einfach keine Zeit mehr für dieses Ehrenamt bleiben, denn wenn ich etwas mache, mache ich es richtig. Und schließlich  ist es ja nicht ausgeschlossen, dass ich später noch einmal kandidiere.“ Wie einige KirchenvorsteherInnen in der Evangelischen Kirche fand die Fahrlehrerin schon als Jugendliche den Weg zum kirchlichen Ehrenamt: „Die Gemeindepädagogin Eva Maria Günther hat, als ich Jugendliche hier in Guntersblum war, eine super Jugendarbeit gemacht und so habe ich als Konfirmandin bei der Betreuung der wöchentlich stattfindenden Kindergruppen mitgeholfen und bin dann noch 12 Jahre lang bei den Kinderfreizeiten unserer Gemeinde als Betreuerin mitgefahren“.

Als junge Kirchenvorsteherin hat sich Catarina Deuter daher zunächst vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit stark gemacht. Mit den Jahren verschoben sich dann die Prioritäten. Größere Projekte waren mit zu betreuen, so zum Beispiel die Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde mit ihrem Auftritt nach außen, z. B. durch einen schön gestalteten Gemeindebrief. „Es ist wichtig im Kirchenvorstand eine große Vielfalt von Menschen aus allen Arbeitsbereichen zu haben, sodass jede und jeder sich dort einsetzen kann, wo sie bzw. er seine Stärken hat“, stellt die selbstbewusste junge Frau fest.

Besonderen Spaß hat ihr im vergangenen Jahr, als Corona noch kein Thema war, die Mitarbeit bei der Organisation des Festes für die ehrenamtlichen Mitarbeitenden gemacht: „Wir haben in Guntersblum so viele Ehrenamtliche, die sich nicht unbedingt kennen, dass das wichtig war“. Stolz ist sie auch auf die neue, geräumig-praktische Küche im Gemeindehaus ihrer Gemeinde, die der Kirchenvorstand auf den Weg gebracht hat, weil diese vor Corona durchaus dazu beitrug, dass der Gemeindesaal auch gut vermietet werden konnte.

Bei der Arbeit im Kirchenvorstands-Gremium war und ist es ihr wichtig, „dass es auch KirchenvorsteherInnen gibt, die sich trauen, ihre Meinung zu sagen. Der geradlinige Weg muss nicht immer der richtige sein“, erklärt sie, „Auch die Umwege sind manchmal sinnvoll. Gegenseitige Wertschätzung ist da besonders wichtig, auch wenn man anderer Meinung ist. Wenn man die offen und fair verpackt, dann gibt es auch einen Weg, wie man damit umgehen kann“. Gerade weil Catarina Deuter als Fahrlehrerin in einem Männerjob arbeitet, liegt ihr Fairness besonders am Herzen. Sich von ihrem Ehrenamt zu verabschieden wird ihr nicht leichtfallen, doch zum Glück mangelt es im Guntersblumer Kirchenvorstand nicht an „Nachwuchs“: „Wir sind ein relativ junger Kirchenvorstand. Viele von uns sind zwischen 40 und 50 Jahre alt“, berichtet sie.

Nach dem Ausscheiden aus diesem Amt wird die Guntersblumerin mit der Kirche weiterhin eng verbunden bleiben: „Ich glaube ganz fest, dass da jemand schaut, was wir machen, dass vieles Bestimmung ist. Das gibt mir Halt“. Dazu liegt ihr Elternhaus nur 150 Meter von der beeindruckenden Guntersblumer Kirche entfernt. Der Klang der Kirchenglocken hat also ihr bisheriges Leben begleitet: „Und wenn ich abends nachhause komme und dann die beleuchtete Kirche sehe, dann ist das für mich ein wichtiges Stück Heimat“.

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