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Naturschutz

EU-Länder kooperieren beim Schutz der Schöpfung

Erika von BassewitzWald im SpessartWald im Spessart

Der Naturschutzbund (NABU) war der Auffassung, dass Hessen die Naturschutzgebiete nur unzureichend schützt. Der Verein legte Beschwerde bei der EU-Kommission ein und bekommt nun Recht. Das ist ein Beispiel, wie die EU den Naturschutz unterstützen kann.

Ein beliebtes Vorurteil: Die Europäische Union ist ein zahnloser Bürokratie-Tiger. Doch ein Blick in die Realität zeigt, dass beispielsweise die EU-Kommission einiges bewirken kann. So hatte im Jahr 2016 der NABU Hessen bei der EU-Kommission eine Beschwerde eingereicht. Darin warf der NABU war dem Land Hessen vor, sich nicht ausreichend um europäische Naturschutzgebiete zu kümmern. Jetzt, drei Jahre später, zeigt sich: Die EU-Kommission gab dem NABU Recht und fordert Hessen auf, beim Schutz seltener Arten und Lebensräume nachzujustieren, so der NABU in einer Pressemitteilung. „So ist das Land Hessen gezwungen, sich mit dem Schutz der Natur zu beschäftigen. Manchmal braucht es eben etwas Druck“, erklärt Maren Heincke vom Zentrum Gesell-schaftliche Verantwortung der EKHN. Sie begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission. 

Die Klage des NABU konnte wirksam werden, weil die EU-Regeln hochrangiger als Gesetze von Bund und Ländern gelten. Wenn sich Länder nicht an die EU-Regeln halten, kann die EU-Kommission die sogenannten Vertragsverletzungsverfahren einleiten.

Länderübergreifende Zusammenarbeit am Rhein und im Pfälzer Wald

Die Entscheidungen der EU-Gremien wirken sich durchaus auf unsere Natur aus, zum Beispiel am Rhein. Denn nur wenn alle Anrainerstaaten zusammenarbeiten, kann die Wasserqualität erhalten werden. 

Ein weiteres Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist der Pfälzer Wald, der in die Nordvogesen übergeht. „Seit Jahren kooperieren französische und deutsche Mitarbeiter, denn die Tiere interessieren sich nicht für Grenzen“, erklärt Maren Heincke. Die studierte Agrarwissenschaftlerin ist Mitglied in mehreren Gremien und setzt sich unter anderem dafür ein, dass Biodiversität in hessischen landwirtschaftlichen Berufsschulen gelehrt wird. 

Und das ist auch wichtig. „Wir sind in einer Phase, wo die Aussterberate so hoch ist, dass auch der Mensch in Gefahr ist“, sagt sie. Nachhaltiges Handeln sei also vor allem im Interesse der nachfol-genden Generationen.

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[Valentin Beige] 

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