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Familie

Für Frühchen: Frankfurt eröffnet Muttermilchbank

Aliseenko/gettyimages.deMit einer Handmilchpumpe kann Muttermilch für später gesammelt werden.

Die Frankfurter Uniklinik baut eine Muttermilch-Bank für Babys auf. Vor allem Frühchen sollen davon profitieren. „Eine wertvolle Unterstützung für Mütter und Säuglinge“ finden auch die Evangelischen Frauen.

In Frankfurt hat die erste Frauenmilchbank in Hessen ihre Arbeit aufgenommen. Nicht jede Mutter kann mit eigener Milch ihr Kind stillen. Insbesondere für frühgeborene Babys ist es teils überlebenswichtig, mit Humanmilch ernährt zu werden. Hier soll die Frauenmilchbank helfen.

Frühgeburt besondere Belastung für Mutter und Kind

„Die in Deutschland gerade in den westlichen Bundesländern prekäre Versorgungssituation mit Frauenmilch stellt eine unnötige Belastung der Mütter und eine bedenkliche Gefährdung der Frühgeborenen dar“, sagt Angelika Thonipara, geschäftsführende Pfarrerin im Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau. Sie begrüßt das Projekt des Universitätsklinikums Frankfurt und des DRK-Blutspendedienstes. In der neu in Betrieb genommenen Frauenmilchbank wird gespendete Frauenmilch gesammelt, getestet und aufbereitet. Die Frauenmilchspende unterliegt dabei den gleichen strengen Kriterien wie eine Blutspende. 

Mütter von Frühgeborenen seien in einer besonders belastenden Situation. „Sie sind häufig geschockt, weil das zu frühe Ende der Schwangerschaft unerwartet eintrat“, so die Evangelischen Frauen. Sie haben Angst um das neugeborene Kind, das erhöhten Entwicklungs- und Sterblichkeitsrisiken ausgesetzt sei. Statt in der Intimität des eigenen Zuhauses, verbringen sie die ersten Wochen mit ihrem Kind im Krankenhaus. „Darüber hinaus haben viele Mütter Schuldgefühle gegenüber ihren Kindern, weil sie die Schwangerschaft nicht bis zum Ende austragen konnten – auch wenn sie natürlich gar keinen Einfluss darauf gehabt haben“, berichten die Evangelischen Frauen. 

Muttermilch als gesündeste Nahrung für Neugeborene

Ein weiterer Belastungsfaktor sei das häufige Ausbleiben der Muttermilch. Das trete bei Müttern von Frühgeborenen häufiger auf, die oben genannten Stressoren und das meist abrupte Ende der Schwangerschaft seien Gründe. Das Ausbleiben der Muttermilch wird auch deshalb als besonders tragisch empfunden, weil die positiven Effekte auf die Entwicklung des Kindes hinreichend bekannt sind. Die Muttermilch ist aufgrund ihrer Inhaltsstoffe und Verträglichkeit die gesündeste und beste Mahlzeit für Neugeborene, sagen die Initiatoren der Frankfurter Muttermilchbank. „Vor diesem Hintergrund ist die Frauenmilchbank eine wertvolle Unterstützung für Mütter und ihre Säuglinge. Wir befürworten die Einrichtung sehr und wünschen uns, dass das Angebot weiter ausgeweitet wird“, so Pfarrerin Thonipara. 

Seit 2018 gibt es eine bundesweite Frauenmilchbank-Initiative. Ihr Ziel: Bis 2023 soll jedes Bundesland eine Frauenmilchbank haben. 

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