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Kita-Öffnungen

Kitas und Corona: Wie der Regelbetrieb geregelt ist

vgajic/istockphoto.comKinder spielen mit BauklötzenKinder spielen mit Bauklötzen

Die Kindertagesstätten gehen in Hessen und Rheinland-Pfalz wieder in einen eingeschränkten Regelbetrieb über. Das ist mitten in der Coronakrise auch für die kirchlichen Kitas und ihre Beschäftigten eine Riesen-Herausforderung.

Seit Dienstagmorgen ist es mit den ruhigen Zeiten in den Kindertagesstätten wieder vorbei. Die Lockerungen der Coronakrise halten seit 2. Juni nun auch Einzug in die Kitas. Der bisherige Notbetrieb ist durch einen eingeschränkten Regelbetrieb abgelöst worden. Was viele Eltern im Lockdown aufatmen lässt, stellt die Kitas vor große Herausforderungen. Dabei sind es nicht nur die Hygienevorschriften  und  Sicherheitskonzepte, die die Erzieherinnen und Erzieher in der Sorge um die Gesundheit aller beschäftigen Denn durch die Vorschriften dürfen nun weniger Kinder in die Einrichtungen. Die Frage stellt sich Wer entscheidet nach welchen Kriterien, wer einen Betreuungsplatz bekommt und wer nicht. Konflikte sind programmiert – die  Eltern haben  dringend Betreuungsbedarf. Keine leichte Aufgabe auch für die 600 Kitas der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit ihren 40.000 Plätzen.

Umfangreiche Kriterienkataloge

In Rheinland-Pfalz stellt zunächst das Land klar, dass die Träger etwa in Verbindung mit den Jugendämtern vor allem soziale Kriterien beachten sollen, nach denen Mädchen und Jungen zunächst wieder in die Kitas kommen dürfen. Komplizierter sieht das für Hessen aus, wo unlängst prompt auch politischer Streit über die Umsetzung der Öffnung ausbrach. Ein umfangreicher Katalog von Parametern macht es Kitas in Hessen nicht einfach, die Pforten für die richtigen Kinder wieder zu öffnen. Zu den Kriterien gehört vor allem weiter die Betreuung der Kleinsten von Eltern, die in bestimmten „systemrelevanten“  Berufen wie etwa dem medizinischen Bereich arbeiten. Erst dann folgen in verschiedenen Abstufungen weitere familiäre und soziale Gründe.

Im Kreuzfeuer der Eltern

Viele Träger hatten angesichts der unvermeidbaren Konflikte vor Ort bereits gefordert, dass  vor allem das Land Hessen  klarer definierte Regelungen vorgibt. Denn die Kita-Leitungen dürften in den kommenden Tagen nun im heftigen Kreuzfeuer der Eltern stehen und vor allem in Hessen mit der Frage konfrontiert werden: „Was hat das Kind der anderen, was mein Kind nicht hat?“

Umfangreiches Hilfsmaterial

Der in der hessen-nassauischen Kirche zuständige Fachbereich Kindertagestätten im Zentrum Bildung hat deshalb die evangelischen Kitas in den vergangenen Tagen mit umfangreichem Hilfsmaterial bestückt, um die Öffnung möglichst gut zu bewerkstelligen. In den Tipps für die Kitas heißt es unter anderem: „Die Zielsetzung kann aus unserer Sicht nur mit kreativen Lösungen vor Ort und in enger Verantwortungsgemeinschaft mit Kommunen, Jugendämtern, Kirchengemeinden, Trägern und Eltern erreicht werden. Die Basis bildet dabei das solidarische Miteinander, um Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für möglichst alle Kinder wieder zu gewährleisten.“

Solidarität aller gefragt

Die evangelischen Kitas setzen dabei auch auf die Einsicht der Eltern. Sie hoffen, dass manche von ihrem eigentlichen Betreuungsanspruch etwas zurückstecken und dafür Zeit für andere Kinder freischaufeln, die womöglich leer ausgegangen wären. Solidarität wäre dann kein leeres Wort, sondern praktische Hilfe vor Ort auf dem langen Weg aus der Coronakrise. Gleichzeitig bleibt die Betreuung in diesen Zeiten eine herausfordernde Aufgabe. Das Fachpersonal in den Kitas steht bis auf weiteres unter enormem Druck, gute Betreuung zu gewährleisten und die Gesundheit alles zu schützen. Die Arbeit in Kitas bleibt unter den Corona-Vorzeichen eine besonders anspruchsvolle Aufgabe.

 

 

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