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Neuer Service in der Radwegekirche Laubach

Mit Audio-Guide von Station zu Station

StenderImmer orientiert mit dem AudioguideImmer orientiert mit dem Audioguide

Schon lange ist die Laubacher Stadtkirche ein kultureller und touristischer Hotspot im GießenerLand. Rechtzeitig zur Sommersaison präsentiert sie sich ihren Gästen von nah und fern auch digital. Per Audio-Guide eröffnet sich ihnen nicht nur die Geschichte des Gotteshauses. Sie können außerdem den Klang der Laubacher Orgel erleben.

Seit Mai 2019 ist die Stadtkirche Laubach erste Radwegekirche in Mittelhessen und ist als Station auf der E-Bike-Route „Von Römern, Residenzen und Reformatoren“ vermerkt. Hier sollen die radelnden Gäste „Luft holen und Kraft tanken“. Dafür gibt es nicht nur die Luftdruck-Station und die Bibelbank vor der Kirche, sondern seit Kurzem auch einen Audio-Guide und einen Flyer als besonderen Service für Radelnde mit und ohne elektrische Trethilfe.

Das für die digital-akustische Begleitung durch das Kirchenschiff aus den Jahren 1700 bis 1702 und den Chorraum mit seinen mittelalterlichen Wandmalereien benötigte Smartphone haben auch viele Besucher der Stadtkirche mittlerweile zur Hand. Mit dem QR-Code-Reader lassen sich an sechs Stationen nicht nur professionell eingesprochene Texte abrufen, QR-Code und Soundcloud lassen auch die Heinemann-Orgel von 1750 in ihrer ganzen Schönheit erklingen. Dekanatskantorin Anja Martiné hat die Stücke für den Audio-Guide eingespielt. So hört man an Station fünf einen Text, bei dem es um die Geschichte des großen Taufsteins mit Taufschale geht. Man erfährt aber auch einiges über die Taufe und ihre Bedeutung für Christinnen und Christen geht. Hörer und Hörerin werden aufgefordert, den Finger ins Wasser zu tauchen und sich an die eigene Taufe zu erinnern. Als Musikstück dazu hat Anja Martiné „Ins Wasser fällt ein Stein“ ausgewählt.

Die übrigen Stationen beziehen sich ebenfalls sowohl auf Orte im Kirchenraum als auch auf Abschnitte der Liturgie und ihre Bedeutung. An Station drei „Gloria“ blickt man auf die Orgel. Zu hören ist hier „Lobe den Herren“. Die letzte Station heißt „Segen und Verabschiedung“. Musikalisch werden Hörerinnen und Hörer mit dem Präludium Nr.5 g-moll von Johann Sebastian Bach aus der Kirche begleitet.

Pfarrer Stephan Ebelt, der die Entstehung des Audio-Guides begleitet hat, war es wichtig, dass nicht nur die Menschen mit Smartphone auf diesen sechs Stationen durch die Stadtkirche geleitet werden. Deshalb gibt es den neuen Kirchenführer auch in Papierform mit Fotos und den Texten, die auf dem Audio-Guide zu hören sind.

Über die Nutzung des neuen digitalen Mediums kann der Pfarrer bisher nur sagen, dass die Orgelstücke „Ins Wasser fällt ein Stein“ und „Liebster Jesu“ besonders häufig angehört werden. Vor Ort beobachtet er, dass die Besucherzahlen besonders am Wochenende hoch sind. „Das lässt sich an der Belegung der Fahrradständer ablesen“, erklärt er. Aber auch die Einträge ins Gästebuch oder die Zahl der Kerzen auf dem Fürbittständer nehmen am Wochenende zu. „Laubach hat eine touristische Tradition, das merkt man besonders am Sonntagnachmittag“, hat Ebelt festgestellt. Und manche gehen nicht nur um die Kirche herum, sondern setzen sich auch mal in einen Gottesdienst.

Die neuen Medien runden das bisherige Informationsangebot in der Stadtkirche ab. Neben einem Flyer für den schnellen Überblick gibt es ein Büchlein mit interessanten Geschichten aus der Kirchengeschichte, das in der von Ostern bis Oktober täglich geöffneten Kirche ausliegt.

„Luft holen und Kraft tanken“ gilt übrigens nicht nur für die Touristen, die per Rad nach Laubach kommen. Auch Wanderer, Pilgerinnen und Autoreisende freuen sich an heißen Tagen über die kühlen Temperaturen im barocken Kirchenschiff, weiß der Pfarrer.

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