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Tafel: Einkaufsgutscheine für zwölf Monate

Patenschaft der besonderen Art

Nadine Schütz

Die Evangelische Johannesgemeinde Neuschloss unterstützt die Lampertheimer Tafel mit monatlichen Einkaufsgutscheinen. Die Unterstützungsaktion ist auf ein Jahr angelegt.

Nadine Schützv.l. Thomas Mietzker (Mitglied im Kirchenvorstand Johannesgemeinde), Gerdi Gresshoff (Teamleiterin Fahrer und Logistik, Tafel Lampertheim), Adele Erlenkämper (Vorsitzende im Kirchenvorstand Johannesgemeinde), Ute Weber-Schäfer (Tafelkoordinatorin Diakonisches Werk Bergstraße) und Anton Reuter (Fahrer, Tafel Lampertheim)

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar steigt die Inflationsrate, die Preise für bestimmte Lebensmittel „gehen durch die Decke“ oder sind teilweise nicht mehr verfügbar. Gleichzeitig steigt die Zahl der Bedürftigen enorm an. Das spüren auch im besonderen Maße die Verantwortlichen in der Tafel in Lampertheim. Da sich die Evangelische Johannesgemeinde Neuschloß als offene Gemeinde versteht, sind auch besonders die Themen des kulturellen Lebens und der Teilhabe am sozialen Leben immer präsent. „Auch im Hinblick auf die Kommunikation des Evangeliums sehen wir es als unsere christliche Pflicht an, hier zu helfen. Im Kirchenvorstand war schnell klar, dass die Unterstützung keine einmalige Aktion sein sollte, sondern wir wollten der Tafel langfristige Planungssicherheit geben – quasi eine „Patenschaft der besonderen Art“ übernehmen“, erklärt die Vorsitzende Adele Erlenkämper. Aus diesem Grund hat der Kirchenvorstand beschlossen, die Tafel für ein Jahr bei der monatlichen Grundversorgung mit zugekauften Lebensmitteln zu unterstützen.

Dringend benötigte Grundnahrungsmittel für Tafelkunden

Gerdi Greßhoff managt auf ehrenamtlicher Basis die Lebensmittelbeschaffung für die Tafel Lampertheim und koordiniert die Fahrten zu den Lebensmittelspendern. Sie freut sich sehr über das Engagement der Neuschlosser Gemeinde. Grundsätzlich wolle man vordringlich gerettete Lebensmittel weitergeben, aber in der derzeitigen Lage seien die zugekauften Lebensmittel mehr als willkommen. Damit die richtigen Lebensmittel in den Regalen der Tafel landeten, stelle sie in Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen aus der Warenausgabe wöchentlich eine aktuelle Einkaufsliste mit Waren zusammen, die dann über die Johannesgemeinde besorgt würden. Gerdi Greßhoff: „So können wir den Kundinnen und Kunden immer auch dringend benötigte Grundnahrungsmittel anbieten. Dafür sind wir, mehr noch aber die Kundinnen und Kunden, sehr dankbar.“

Große Herausforderungen für die Tafelarbeit

Ähnlich formuliert es auch Ute Weber-Schäfer, Tafelkoordinatorin des Regionalen Diakonischen Werks Bergstraße: „Das ist wirklich eine große, großzügige Hilfe. Herzlichen Dank an die Johannesgemeinde.“ Das Engagement der Neuschlosser stärke auch ihre Hoffnung, die großen Herausforderungen, die nicht nur auf die Tafel Lampertheim zukämen, zu meistern. So steige die Zahl der Menschen stetig, die das Tafelangebot in Anspruch nehmen wollten. Und das nicht nur durch die Geflüchteten aus der Ukraine. An manchen Stellen mangele es zudem an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. So suche man in Lampertheim dringend nach Menschen für den Fahr- und Abholdienst, die gerne mit anpacken. Und dann sei das liebe Geld leider auch ein Thema. Explodierende Kosten für Energie oder Sprit belasteten die Haushaltsplanung und zu allem Überfluss müsse das Kühlfahrzeug in Lampertheim ersetzt werden. Ute Weber-Schäfer: „Da könnte einem schon Angst und Bange vor der Zukunft werden. Aber wenn sich andere Institutionen, Organisationen oder Privatpersonen vom Beispiel der Johannesgemeinde inspirieren lassen, dann werden wir auch in Zukunft für die von Armut und steigenden Lebensmittelpreisen betroffenen Menschen in Lampertheim und Umgebung da sein können.“

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