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Mainz-Lerchenberg

#PeaceBell – Frieden an die große Glocke hängen

ÖR Ev. Dek. MainzMichael Patrick KellyMichael Patrick Kelly (links) mit Kindern und Moderator Wolfram Kons

Eine Glocke – gefertigt aus ehemaligen Kriegswaffen. In Mainz-Lerchenberg soll sie künftig in der Maria-Magdalena Gemeinde erklingen. Und zwar in einem neuen Glockenturm, auf den die Gemeinde seit 50 Jahren wartet. Jetzt könnte endlich genug Geld zusammenkommen.

Wir merken weltweit, aber auch in Deutschland, dass die Stimmen des Hasses, der Intoleranz und der Ausgrenzung immer mehr den Ton angeben. Da müssen wir etwas entgegen halten“, sagt Pfarrer Christoph Kiworr entschieden. Mit #PeaceBell, der Friedensglocke des bekannten Sängers und Künstlers Michael Patrick Kelly, möchte Kiworr auf dem Mainzer Lerchenberg für Frieden werben, Brücken zwischen den Menschen bauen und vorhandene Gräben zuschütten.

Mit seinem Projekt #PeaceBell greift „Paddy“ Kelly ein altes Bibelwort auf: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen“, heißt es in Micha 4, 3 zum kommenden Friedensreich Gottes. Diese Vision spiegelt dessen eigens geschaffene Friedensglocke wider, denn sie entstand aus ehemaligen Kriegswaffen.

Patrick Kelly sammelte Patronenhülsen für die Glocke

Vor etwa zwei Jahren hatte der Popsänger erfahren, dass in beiden Weltkriegen mehr als 150.000 Kirchenglocken gesammelt und eingeschmolzen wurden, um daraus tödliche Waffen herzustellen. Diesen Prozess wollte der bekennende Christ umkehren: Waffen, Patronen und Kriegsschrott sollten zu einer Friedensglocke gegossen werden, um den abstrakten Begriff Frieden greifbar und hörbar zu machen. Hierfür sammelte „Paddy“ unter anderem Patronenhülsen in den Wäldern um Verdun.

Glocke misst 81 Zentimeter

Nie wieder Krieg – so bezeichnet der Künstler in einem Videoclip die Kernbotschaft, die von seiner Glocke ausgehen soll. Mit dem Relief einer Friedenstaube, die ein Stopp-Schild im Schnabel hält, und Worten aus der Bibel wirbt sie für Frieden. Am 11. November 2018, zum 100-jährigen Ende des Ersten Weltkriegs, präsentierte Michael Patrick Kelly seine #PeaceBell in der Mainzer Christuskirche. Etwa 81 Zentimeter misst die Glocke, die der Sänger seit dieser Zeit bei jedem seiner Konzerte anschlägt, um eine Gedenkminute für den Frieden einzulegen und um über persönliche Konflikte nachzudenken.

Kirchengemeinde bemüht sich, Glocke auf den Lerchenberg zu bekommen

„Als ich letztes Jahr vom Projekt #PeaceBell gehört habe, war ich gleich begeistert“, sagt Pfarrer Kiworr, der früher selbst in der Friedensbewegung aktiv war. „Das Projekt hat uns als Kirchengemeinde beeindruckt und seitdem bemühen wir uns, die Glocke hier auf den Lerchenberg zu bekommen“, erzählt der Theologe.

Lerchenberg ist Stadtteil mit Spannungspotenzial

Ortsvorsteherin Sissi Westrich sagt, Lerchenberg sei laut Sozialraumanalyse der Stadtteil mit dem größten Spannungspotenzial. „Ich wünsche mir, hier jeden Tag den Glockenklang zu hören, der zum Frieden mahnt und dazu, im Einklang miteinander zu leben“, sagt die Ortsvorsteherin.

25.000 Euro fehlen noch für #PeaceBell

Sie erhofft sich eine Bewegung, die durch den Stadtteil gehe, um die benötigten rund 35.000 Euro für die #PeaceBell zu generieren. 10.000 Euro sind für die Glocke bereits zugesagt, berichtet Pfarrer Kiworr. Um den Rest zusammen zu bekommen hat sich bereits ein Glockenförderverein gegründet. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling, Schirmherr der #PeaceBell, ist begeistert von der „großartigen Idee“.

Gleich neben dem Gemeindehaus soll die Glocke zum nächsten Sommer erklingen. Denn seit 50 Jahren wartet die Kirchengemeinde auf einen Glockenturm. Das Geld hierfür ist schon zusammen. Dennoch sind weitere Spenden nötig.

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