Früherer Stellvertreter des Kirchenpräsidenten
Trauer um Hans-Martin Heusel
EKHN/RahnHans-Martin Heusel ⁕ 3.12.1927 † 12.10.202115.10.2021 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Kirchenpräsident Volker Jung würdigte Heusel als „bedeutenden theologischen Vordenker und wichtigen Wegbereiter von Reformschritten in der EKHN“. Heusel habe als Vorsitzender der EKHN-Perspektivkommission zu Beginn der 1990er Jahre die wegweisende Studie über die Zukunft der Kirche „Person und Institution“ maßgeblich mitgeprägt. In ihr ziehe die evangelische Kirche „mit großer Klarheit und theologischer Sorgfalt“ Konsequenzen aus dem gesellschaftlichen Wandel. Die Schrift bilde die Grundlage Reformschritte bis heute.
Kirchenpräsident Jung würdigte ein weiteres Anliegen Heusels: Dieser habe die Kirche als fest im Glauben gegründeter und seelsorgender Pfarrer immer wieder daran erinnert, die Menschen in ihren persönlichen Lebenssituationen wahrzunehmen. Dabei setzte er sich schon früh für eine neue Haltung der evangelischen Kirche zur Homosexualität ein. Die EKHN begann daraufhin bereits Mitte der 80er Jahre einen intensiven Konsultationsprozess, an dessen Ende 2002 die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare möglich gemacht und 2013 mit der Trauung gleichgestellt wurde. Dass die EKHN als eine der ersten Kirchen zu dieser Position gefunden habe, gehöre mit zu Heusels Verdiensten, betonte Jung.
Zur Person
Am 3. Dezember 1927 In Kirchbrombach im Odenwald geboren, studierte Hans-Martin Heusel Theologie in Tübingen, Bonn und Mainz. 1951 wurde er in Rodheim an der Bieber ordiniert. Ab 1954 wirkte er als Gemeindepfarrer in Osthofen. 1971 berief ihn die Kirchensynode als Theologischen Referenten für „Besondere seelsorgerliche Dienste“ in der Kirchenverwaltung. 1978 wurde er stellvertretender Leiter der Kirchenverwaltung und Abteilungsleiter Kirchliche Praxis. Dann wählte ihn die Kirchensynode als Stellvertreter des Kirchenpräsidenten. Das Amt hatte Heusel von 1985 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1993 inne.