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Musikkirche

Überzeugende Ensemblemusik für drei Blockflöten

dek

Sommer in der lichtdurchfluteten Musikkirche: Das steht auch für kammermusikalisch-grazile Ensemblemusik für drei Blockflöten im Musikalischen Abendgottesdienst. Und in der Tat empfing Pfarrer Carsten Schmitt gemeinsam mit den drei Blockflötistinnen Monika Schlößer, Lydia Neumann und Birgit Haberlick sowie Corina Supper-Münzer als Organistin eine Gottesdienstgemeinde, die der Einladung zahlreich folgte.

Es erklangen von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) zwei Kanons für zwei Altblockflöten, bei denen naturgemäß die Stimmen in größter Selbständigkeit geführt werden und dennoch ein fesselndes Klangerlebnis eröffnen: Polyphonie ist nun einmal mehr als die Addition der Einzelstimmen.

Im Gottesdienst sprach Pfarrer Carsten Schmitt die anwesenden Gäste mit Präsenz und Wortgewandtheit an und zog die Gemeinde in seinen Bann. Corina Supper-Münzer begleitete gekonnt und souverän an der Orgel und führte musikalisch durch die liturgischen Gesänge und die Gemeindelieder des Abends.

Ein besonderer Ohrenschmaus waren die „Vier Versetten für drei Blockflöten“ von César Franck (1822 – 1890), der vor allem als Komponist französisch-romantischer Orgelmusik bekannt ist. Dem Trio gelang es, die kantable und harmonisch bunte Suite aus Air Béarnaise, Allegretto, Andantino und Poco Allegretto überzeugend darzustellen. Die vor allem periodische und dennoch innerhalb eines Satzes kontrastreiche polyphone Stimmführung – teils imitativ-kanonisch – war ein kammermusikalischer Leckerbissen für die drei bestens aufeinander eingestellten Musikerinnen.

„Wir freuen uns, dass die Musikkirche ein so vielfältiges Spektrum an Musik zulässt und fördert“, erklärt Monika Schlößer, die zum Mitarbeitendenkreis der Musikkirche gehört. „Dabei schätzen wir es, dass Wortverkündigung und Kirchenmusik so fruchtbar aufeinander abgestimmt sind.“

Als Schlussstück musizierte das Blockflötentrio „Tico, tico no Fubá“ von Zeguinha Abreu (1880 – 1935), einen fetzigen, schnellen und quirligen brasilianischen Choro aus dem Jahr 1917. Dabei handelt es sich um ein Werk des instrumentalen brasilianischen Musikstils, der in Rio de Janeiro als Verbindung europäischer Tanzmusik mit der Musik afrikanischer Sklaven entstand. Die Komposition erfasste die Anwesenden mit ihren hinreißenden musikalischen Charakteren und entließ die Gäste in einen lauen und schönen Sommerabend.

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