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Haltestellengottesdienst

Warten kann sich lohnen

(c) Dekanat / B. NicolayMenschen stehen an einer Bushaltestelle und warten auf den Bus.Haltestellengottesdienst in Mittelheim

„Worauf wartest du im Leben? Das war eine der Fragen, die Jugendliche den Besuchern beim Adventsjugendgottesdienst in Oestrich-Winkel stellten. Der diesjährige Jugendgottesdienst im Advent war ein „Haltestellengottesdienst“.

An Haltestellen muss man ja bekanntermaßen oftmals warten und die Adventszeit gilt ebenfalls als eine Zeit des Wartens. Jugendliche aus dem St. Vincenzstift und aus der Jugendvertretung des Dekanats Rheingau-Taunus hatten gemeinsam den Gottesdienst organisiert und in der Evangelischen Kirche in Mittelheim (Oestrich-Winkel) durchgeführt.

Die Besucher schrieben ihre Antworten auf Pinnwände, die in der Kirche verteilt waren. Mancher wartete auf den Zug oder das Essen, andere auf Urlaub. Wiederum andere warten noch auf „wahre Freundschaften“ oder die „neueste Schwester“, die dann zu früh auf die Welt kam.

An der Bushaltestelle - mitten im Kirchraum - treffen unterschiedliche Leute aufeinander. Eine strickende Oma wundert sich über den hektischen Mann, dessen Auto gerade kaputt gegangen ist und ständig mit seiner Sekretärin telefoniert. Ein Tramper mit einem riesigen Rucksack will nach Brasilien, will fliehen vor der Adventszeit und hat mit Weihnachten so gar nichts am Hut. Auch Maria und Josef kommen an die Bushaltestelle und werden von der strickenden Oma erkannt: „Heißen Sie Maria und Josef?“ „Ja“, so Josef. „Hab ich mir doch gleich gedacht. Sie sehen genauso aus wie in der Bilderbibel von meinen Enkeln“, sagt die Oma vergnügt. Und Maria und Josef erzählen, warum sie sich auf die lange Reise von Nazareth nach Bethlehem machen. Dass sie die Reise gemeinsam durchstehen wollen und dass sie darauf vertrauen, dass Gott immer bei ihnen ist und das Warten auf das Kind bald ein Ende haben werde. Das Gottvertrauen beeindruckt die anderen Wartenden. Der hektische Mann sagt alle Abendtermine in der Adventszeit ab und möchte mehr mit seiner Familie machen und mit ihnen diese besondere Zeit genießen. Die beiden Jugendlichen bieten ihre Plätze Maria und Josef an. Sie packen ihre Smartphone weg. Und unterhalten sich. Und der „Tramper“ steht auf wechselt auf die die andere Straßenseite um den Bus nach Hause zu erreichen. „Meine Eltern werden staunen. Ich glaube, die warten schon lange auf mich.“

„In dem Jugendgottesdienst geht es darum, zu erkennen was wirklich wichtig im Leben ist. Die Familie, Liebe und Geborgenheit, Gesundheit, Lebensfreude und der Glaube an Gott“, betont Dekanatsjugendreferentin Britta Nicolay.

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