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Nach fast 18 Jahren ist der Name Geschichte – Neues Projekt in Montabaur – Jugendraum wird künftig von kommunaler Jugendpflege betreut

Abschied von Way to J: Planungen für Jugendkirche 2.0 laufen

dekDie Gottesdienste der Jugendkirche Way to J fanden oft an ungewöhnlichen Orten statt - zum Beispiel im Kino.

Die Ökumenische Jugendkirche Way to J steht vor einer entscheidenden Wegmarke. In ihrer bisherigen Form wird sie nun enden – mit einem Abschlussgottesdienst am 29. November in Selters.

Zukunft in Montabaur

 Doch auch wenn der Name und der Ort bald Geschichte sind: Künftig soll es einen neuen ökumenischen Jugendtreff geben. Diesmal allerdings nicht in Selters, sondern in Montabaur. Der katholische Pastoralreferent Stefan Ley, der „Way to J“ als Hauptamtlicher seit fünf Jahren betreut, erklärt, dass die Planungen für eine Jugendkirche 2.0 derzeit in vollem Gange sind – und dass das alte Kapitel vorerst beendet ist. „Die Stadt Selters wird den Jugendraum am Selterser Marktplatz zum 1. Januar 2026 übernehmen. Der Raum wird also von der Kommunalen Jugendpflege für offene Treffs weiter genutzt.“ Das bedeutet, dass das zehnköpfige Team von Way to J den Raum im Dezember verlassen wird, aber als Mobile Jugendkirche in der Kreisstadt weitermachen möchte. „Im Januar treffen wir uns für ein Klausurwochenende und planen“, sagt Stefan Ley.

Dankbarer Blick zurück

Was schon jetzt feststeht: Der Name und das Logo „Way to J“ (als „Der Weg zu Jesus“) gehören Ende des Jahres der Vergangenheit an. „Auch wenn ich mit sehr viel Dankbarkeit auf die Zeit zurückblicke: Wir gründen etwas Neues“, sagt Stefan Ley. „Ich habe ,Way to J‘ immer als tolle Gemeinschaft erlebt, in dem ich als Seelsorger in guten und tiefen Kontakt mit den jungen Menschen gekommen bin. Die Jugendkirche war ein Ort, den wir als Kirche zur Verfügung gestellt haben – und den die Jugendlichen gestaltet und sich angeeignet haben.“ Und auch wenn dieser Abschied schwerfällt: „Fast 18 Jahre sind für ein Jugendprojekt schon außergewöhnlich. Ich bin froh, dass ich die vergangenen fünf Jahre begleiten und erleben durfte. Und ich bin mir sicher, dass nun neue Ressourcen frei werden, die wir woanders einsetzen können und etwas Gutes schaffen.“

Raum der Freiheit

Gegründet wurde Way to J im Jahr 2008 vom damaligen Dekanatsjugendpfarrer Werner Schleifenbaum und dessen Team. Die Idee für den Namen hatte der Schlagzeuger der Jugendband, Matthias Marschall. „Der Wunsch war, dass junge Menschen einen ganz großen Raum der Freiheit bekommen, in dem sie Kirche so gestalten können, wie sie es für richtig halten“, erinnert sich Werner Schleifenbaum. „Aus diesem Gedanken entwickelten sich im Laufe der Jahre Gottesdienste im Fitnessstudio, im Kino, in der Kneipe und an anderen ungewöhnlichen Orten. Gottesdienstformate, die die Jugendlichen selbst gestalteten.“

Ungewöhnliche Aktionen

Zudem hat das Way-to-J-Team ungewöhnliche Fastenaktionen ins Leben gerufen, die weit über die Grenzen des Westerwalds hinaus von sich Reden machten und mit denen sich die jungen Menschen gegenseitig herausforderten: Sieben Wochen ohne Lügen war solch eine Aktion. Hinzu kamen gemeinsame Fahrten wie beispielsweise nach England: „Dort waren wir auf einem Friedens-Einsatz nach den Straßenkrawallen des Jahres 2011 in London-Tottenham“, sagt Werner Schleifenbaum. „Das alles war sehr prägend. So sehr, dass manche der damaligen Teamer inzwischen selbst den Weg ins Pfarramt oder die kirchliche Arbeit gefunden haben“, sagt Werner Schleifenbaum.

Prägende Ära

Der neuen Jugendkirche wünscht Schleifenbaum, dass sie ein eigenes Profil findet, und im Miteinander nur so viel reguliert wie nötig: „Wenn die Jugendlichen frei gestalten können, machen sie’s zu ihrer Kirche.“ Das hofft auch Daniel Martin, der so lange wie kaum ein anderer Teil des Way-to-J-Teams war. Auch er blickt etwas wehmütig auf den Abschied der Jugendkirche aus Selters. „Es geht eine Ära zu Ende“, sagt er. Aber er ist froh, dass es im Jugendraum Selters weitergeht – wenn auch unter kommunaler Leitung. Und dass auch die Jugendkirche in Montabaur fortgeführt werden soll. Denn Way to J war für ihn ein wichtiger Teil seines Lebens: „Die Zeit war ganz toll. Sie hat unsere Biografien geprägt und hinterlässt viele bleibende Erinnerungen.“ (bon)

Der Abschied von „Way to J“ wird am 29. November mit einem Gottesdienst im Jugendraum Selters gefeiert (Saynstraße 4). Los geht’s um 15.30 Uhr mit einem kleinen Empfang; der Gottesdienst beginnt um 16 Uhr.

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