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Sonntagsschutz

Allianz für den freien Sonntag in Gießen gegründet

Esther StoschZeil in Frankfurt

Nach Frankfurt, Darmstadt und Kassel hat nun auch Gießen eine regionale Allianz für den freien Sonntag. Zur Landesgartenschau sollen hier vier weitere verkaufsoffene Sonntage genehmigt werden.

Kirchen und Gewerkschaften haben in Gießen eine „Allianz für den freien Sonntag“ gegründet. Auslöser sei der Plan gewesen, in Gießen sechs verkaufsoffene Sonntage zu ermöglichen, sagte der evangelische Stadtkirchenpfarrer Klaus Weißgerber. Die evangelische Kirche habe besonders gestört, dass der Sonntag nach Weihnachten fest als verkaufsoffen installiert werden sollte.

Das hessische Ladenöffnungsgesetz lasse pro Jahr vier Ausnahmen von der Sonntagsruhe zu, berichtete die katholische Dekanatsreferentin Anke Schwalbenhofer. „Sonntagsruhe ist der Normalfall. Ausnahmen müssen rechtlich wasserdicht begründet sein.“

Der Sonntagsschutz sei bereits seit dem Jahr 1700 ein Rechtsgut, ergänzte der katholische Cityseelsorger Gerd Tuchscherer. „Es geht auch um die Frage, welche Arbeit am Sonntag gemacht werden muss und welche man lassen kann.“ Man müsse zudem fragen, „ob wir überhaupt so viele Events und Action haben müssen“. Die Möglichkeit, sich am Sonntag zu erholen, mit der Familie zusammen zu sein und Gottesdienste zu besuchen, werde immer geringer. Er sehe gesellschaftliche Veränderungen, warnte Joachim Haucke von der Gewerkschaft ver.di. Neben dem Einzelhandel werde auch in anderen Branchen immer häufiger sonntags gearbeitet.

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