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Barbaratag:

Am 4. Dezember Zweige schneiden und Blüten an Weihnachten erleben

© gettyimages, maya23KVase mit ApfelbaumblütenTraditionell werden Kirschzweige am Barbaratag geschnitten - aber auch Apfelbaumzweige erblühen am 24. Dezember

Am 4. Dezember ist Barbaratag und damit der richtige Zeitpunkt, um Obstbaumzweige ins Wasser zu stellen. Mit etwas Licht und Wärme blühen sie zu Weihnachten auf und bringen mitten im Winter ein bisschen Frühling ins Haus. Der Brauch erinnert an die Legende der Heiligen Barbara und steht bis heute für Hoffnung und neues Leben in dunkler Zeit.

veröffentlicht 26.11.2025

von Online-Redaktion der EKHN

Aufblühen statt Rückzug: Der Brauch am Barbaratag, dem 4. Dezember, holt den Frühling mitten in die Advents- und Weihnachtszeit. Wer am Barbaratag Obstbaumzweige schneidet und ins Wasser stellt, darf sich freuen, wenn sie an Weihnachten im warmen Zimmer blühen. Das frische Grün mitten in der dunklen Jahreszeit erinnert an die Legende der Heiligen Barbara – und daran, dass Hoffnung auch in schwierigen Zeiten aufblühen kann.

Barbara-Zweige: Schritt für Schritt zum Frühlingsgruß mitten im Winter:

  • Geeignete Zweige: Traditionell werden Kirschbaumzweige am Barbaratag geschnitten. Da Kirschen im Winter jedoch empfindlich sind und Schnittwunden schlechter verheilen, empfehlen Gartenexperten eher Apfel‑, Birnen‑ oder Quittenzweige.
  • Richtig schneiden: Äste sollten glatt und dicht am Astring abgeschnitten werden. So können keine Bakterien oder Pilze eindringen und der Baum bleibt gesund.
  • Vorbereitung der Zweige: Damit die Knospen sicher aufblühen, die Enden schräg anschneiden oder vorsichtig mit dem Hammer anklopfen. Dadurch nehmen die Zweige besser Wasser auf.

Aufstellen der Barbarazweige

  • Als Strauß: Mehrere Zweige zu einem üppigen Strauß bündeln und in eine große Vase mit Wasser stellen.
  • Mit Namen markierter Einzelzweig: Manchmal erhält jedes Familienmitglied einen persönlichen Zweig, der mit seinem Namen markiert wird – so wird der Brauch zu einem ganz individuellen Hoffnungszeichen. 

Der Barbaratag und seine christliche Legende

Der Brauch der Barbarazweige geht auf die Legende der Heiligen Barbara zurück. Sie soll im 3. Jahrhundert in Izmit (in der heutigen Türkei) gelebt haben und ihr Leben soll am 4. Dezember 306 geendet haben.
Barbara wurde bekannt, weil sie standhaft am christlichen Glauben festhielt. So erzählt die Legende, dass sie von ihrem heidnischen Vater in einem Turm gefangen gehalten wurde. Während seiner Abwesenheit hat sich Barbara christlich taufen lassen – ein mutiger Schritt gegen den Willen ihres Vaters. Als er nach seiner Rückkehr davon erfuhr, geriet er in Rage. Kurzzeitig konnte sie sich in einem Felsen verstecken – deshalb gilt sie bis heute als Schutzpatronin der Bergleute. Schließlich wurde sie verraten und ins Gefängnis gebracht.
Auf dem Weg dorthin verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Gewand. Barbara hat sich um den Kirschbaumzweig gekümmert, ihn mit Tropfen aus ihrem Trinknapfes benetzt. Trotz gewaltsamer Behandlung während der Gefangenschaft blieb sie weiterhin dem christlichen Glauben treu. Am Tag ihres gewaltsamen Todes soll der Kirschzweig erblüht sein – ein Zeichen für neues Leben trotz Dunkelheit. Eine andere Überlieferung berichtet, dass an Weihnachten Blumen auf ihrem Grab erblüht sein sollen. Beide Geschichten deuten darauf hin: Barbara vertraute darauf, dass nach dem Tod neues, ewiges Leben aufblüht.

Ein Brauch für Verliebte

Auch die Liebe hat ihren Platz im Barbarabrauch: In Schlesien war es lange Tradition, dass heiratslustige Mädchen mehrere Zweige schnitten und mit den Namen ihrer Verehrer versahen. Voller Spannung wurde beobachtet, welcher Zweig zuerst seine Blüten öffnete. Der Mann, dessen Name er trug, galt dann als der Auserwählte für die Zukunft.

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