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Erinnerung

Am Jahrestag der Novemberpogrome wurden Stolpersteine geputzt

Am 3. Februar 2020 wurden in Villmar und Weyer erstmals so genannte "Stolpersteine" verlegt. Dabei wurden von dem Konzeptkünstler Gunter Demnig die individuell beschrifteten Steine jeweils in den Fußweg vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz von Opfern des NS-Regimes gelegt. Insgesamt zehn Stolpersteine wurden an jenem Tag in Weyer verlegt. Insgesamt wurden europaweit mehr als 100.000 Stolpersteine verlegt.

Mit Reinigungsmittel, Wasser und Schwämmen machten sich am Morgen des 9. November 2024 die Konfirmandinnen und Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinden Münster und Weyer in Weyer auf dem Weg, um diese "Stolpersteine zu "putzen". In der vorhergehenden Unterrichtsstunde hatte Gemeindepfarrer Ulrich Finger mit den jungen Leuten an die Gräueltaten der Nazizeit erinnert und auf die Aktion "Stolpersteine putzen" hingearbeitet, so dass die Maßnahme am Jahrestag der Novemberpogrome des Jahres 1938 durchgeführt werden konnte. Über die Verlegung und die Initiative zur Verlegung der Stolpersteine informierte das Mitglied des Villmarer "Arbeitskreis Stolpersteine", Gertrud Brendgen.   

Im Zuge der Putzaktion wurde namentlich an die früheren Bewohner der Häuser Laubusstraße 14 und Brühlstraße 7 erinnert. Während einige der früheren Weyrer Bürger nach Brasilien fliehen konnte, starben andere im Zuge von Naziterror und Judenverfolgung.  Im Anschluss an die "Putzaktion" ging es vorbei am Gebäude der ehemaligen jüdischen Synagoge in der Untergasse, bevor dann mit einem Blick auf den über dem Ort gelegenen jüdischen Friedhof der Aktionstag der Konfirmandinnen und Konfirmanden endete. Der jüdische Friedhof diente den jüdischen Einwohnern von Weyer, Oberbrechen, Wolfenhausen und Münster als Begräbnisstätte.      

Text und Bild: Pfarrer Ulrich Finger

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