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Amos-Stiftung zeichnet vier Initiativen aus
© Amos-StiftungNach der Preisverleihung in der Bergkirche: Vertreterinnen und Vertreter der diesjährigen Preisträger, Bergkirchenpfarrer Markus Nett und Vertreter der Amos-Stiftung.08.10.2024 aw Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Ein Preisgeld in Höhe von je 1000 Euro geht an „Frauenwelten - Verein für kultursensible psychosoziale Frauengesundheit“ für seine Integrationsarbeit für geflüchtete Frauen, an das Projekt „Warme Essen an jedem Tag“ der Caritas, welches mit einem Zuschuss die Inanspruchnahme von Essen auf Rädern erleichtert, an „Kolpings Speisekammer“, eine Lebensmittelausgabe für Bedürftige der Kolpingsfamilie Wiesbaden-Biebrich und an das Projekt „Linie 8“ von Wildwasser Wiesbaden, einem Schulpräventionsprojekt gegen sexuelle Gewalt.
Neben der finanziellen Unterstützung der Preisträger hat sich die Amos-Stiftung zum Ziel gesetzt, die Initiativen weiter bekannt zu machen und jene zu unterstützen, die sich für von Armut und Ausgrenzung Betroffene oder Bedrohte starkmachen. Dazu lobt die Stiftung, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiert, alle zwei Jahre einen Preis aus.
Frauenwelten – Verein für kultursensible psychosoziale Frauengesundheit wurde 2016 gegründet. Zurzeit gehören dem Verein 35 Frauen an. Der Vereinszweck ist die Förderung geflüchteter Menschen. Dies geschieht mittels niederschwelligen, kultursensiblen Angeboten zur psychosozialen Beratung und Betreuung sowie Coachings. Frauenwelten steht für die Selbstermächtigung von Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung und erleichtert das Ankommen in Wiesbaden. Daneben engagiert sich Frauenwelten beispielsweise auch in der Ausbildung von Integrationslotsinnen, unterstützt das politische Engagement von Menschen mit Migrationsgeschichte und stärkt auf diese Weise mit viel ehrenamtlichem Herzblut das demokratische Miteinander in unserer Stadt.
„Warme Essen an jedem Tag“ des Caritasverbands Wiesbaden-Rheingau-Taunus ermöglicht die Inanspruchnahme von Essen auf Rädern und damit materielle Teilhabe und soziale Absicherung. Mit einem Zuschuss von 3,50 Euro am Tag, der allein aus Spenden finanziert wird, werden Menschen unterstützt, die sich den Preis für Essen auf Rädern nicht oder nicht so häufig leisten können, jedoch keinen Anspruch auf eine Bezuschussung durch Sozialhilfe haben. Neben einer ausgewogenen Mahlzeit erhalten die Kundinnen und Kunden sowie ihre Angehörigen mit der Übergabe des Essens auch eine soziale Absicherung: Bei einem Gespräch an der Tür kann festgestellt werden, ob alles in Ordnung ist oder ob ein Hilfebedarf besteht.
Kolpings Speisekammer ist eine wöchentliche Lebensmittelausgabe für Bedürftige am Kirchort St. Marien in Biebrich. Lebensmittel retten, sie an Bedürftige verteilen und damit im doppeltem Sinne Gutes tun. Das ist der Grundgedanke der „Speisekammer“. Damit lebt die Biebricher Kolpingsfamilie mit der Speisekammer seit 2005 einen der Leitsätze ihres Gründers Adolph Kolping: „verantwortlich leben – solidarisch handeln“. Möglich ist dies nur, weil sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Lebensmittel müssen bei Supermärkten abgeholt werden, sie werden sortiert und eingeräumt und schließlich mittwochs, am Ausgabetag, an derzeit 180 registrierte Abholerinnen und Abholer verteilt. Auf diese Weise werden Lebensmittel vorm Wegwerfen gerettet. Vor allem hilft die Speisekammer ganz konkret in Armut lebenden und von Armut bedrohten Menschen.
„Linie 8“ ist ein von Wildwasser Wiesbaden getragenes Schulpräventionsprojekt gegen sexuelle Gewalt. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit und Eltern der 6. Klassen. Ziele des Projektes sind die Sensibilisierung für das Thema sexuelle Gewalt, die Vermittlung von Wissen und das Aufzeigen möglicher Unterstützungsangebote.
Es ist Wildwasser ein wichtiges Anliegen, nicht nur Intervention, Schutz und Beratung zur Verfügung zu stellen, sondern auch präventive Angebote. „Linie 8“ ist jedoch nicht Teil der Regelfinanzierung für die seit 1987 bestehende Fachberatungsstelle, sondern wird spendenfinanziert. Die AMOS-Stiftung unterstützt dieses wichtige Präventionsangebot und würdigt gleichzeitig die langjährige, wichtige und unverzichtbare Arbeit von Wildwasser in Wiesbaden.
Als ökumenische Stiftung der beiden großen Kirchen ist sie sich des großen Leids bewusst, das Minderjährige und Schutzbefohlene durch sexualisierte Gewalt in Kirche und ihren Institutionen erfahren haben.
Hintergrund
Die Amos-Stiftung ist ein ökumenisches Projekt der beiden großen Kirchen in Wiesbaden und wurde im Jahr 2014 unter dem Dach des Evangelischen Dekanats Wiesbaden gegründet. Sie unterstützt Initiativen in Wiesbaden, die sich in besonderer Weise für Arme und Ausgegrenzte in der Stadt einsetzen.
Bereits zum fünften Mal hat die Stiftung Preise vergeben. Preisträger waren unter anderem der Mittagstisch „Dreierlei“, „wif“ - Begegnung & Beratung für Frauen und Mädchen mit Fluchterfahrung oder Migrationsgeschichte, die Teestube des Diakonischen Werks, der skf Anziehtreff, der Verein CASA - Centrum für aktivierende Stadtteilarbeit und Aufwind - Verein zur Unterstützung von Kindern mit krebskranken Eltern. Spenden und Zustiftungen sind willkommen: Wiesbadener Volksbank eG
IBAN DE66 5109 0000 0006 5731 00 (BIC WIBADE5WXXX).
Kontakt zur Amos-Stiftung: amos-stiftung@ekhn.de / Telefon 0611-734242-10
Mehr zu den ausgezeichneten Projekten:
Frauenwelten
Warme Essen an jedem Tag des Caritasverbandes Wiesbaden-Rheingau-Taunus