Menümobile menu
Info

Erster Spatenstich

Barrierefreier Zugang für Dortelweiler Kirche kommt

Ev. Kirchengemeinde DortelweilAnwesend waren heute beim Spatenstich u.a.: Bastian Zander (Erster Stadtrat Bad Vilbel), Herbert Anders (Ortsvorsteher Dortelweil), Klaus Althoff (Vorsitzender der Vereine in Dortelweil), Thomas Weber (KV-Vorsitzender), Andreas Cleve (Vorsitzender Liegenschaftsausschuss KG Dortelweil, Pfarrer Johannes Misterek, Tine Göllner (Architektin), Jochen Kinzer (Chef des Bauunternehmens Kinzer).

Teilhabe für alle - das ist ein Ziel, dem die Ev. Kirchengemeinde Dortelweil nun einen Schritt näher kommt. Am vergangenen Mittwoch ist der erste Spatenstich für die Bauarbeiten am barrierefreien Zugang zur Kirche erfolgt.

Was lange währt, wird endlich gut. Viele Hürden waren zu nehmen auf dem Weg zur Umsetzung des  barrierefreien Zugangs zur Ev. Kirche in Dortelweil. Jetzt kann die Maßnahme endlich umgesetzt werden. "Es tut einfach gut, dass nach einem so langen Vorlauf - seit 2018 arbeiten wir daran - dieses große Bauprojekt, an dem viele beteiligt sind, endlich in die Realisierung findet", sagte Pfarrer Johannes Misterek beim feierlichen ersten Spatenstich am vergangenen Mittwoch.

Gekommen waren u.a.: Bastian Zander (Erster Stadtrat Bad Vilbel), Herbert Anders (Ortsvorsteher Dortelweil), Klaus Althoff (Vorsitzender der Vereine in Dortelweil), Thomas Weber (KV-Vorsitzender), Andreas Cleve (Vorsitzender Liegenschaftsausschuss KG Dortelweil, Tine Göllner (Architektin) und Jochen Kinzer (Chef des Bauunternehmens Kinzer).

Planungen laufen seit 2018

Den Wunsch, eine bessere Teilhabe durch einen barrierefreien Zugang zur Kirche zu erreichen, gab es schon viele Jahre in der Gemeinde, denn bisher war die Kirche nur über eine Treppe zu erreichen. Im Januar 2018 wurde zwischen dem Liegenschaftsausschuss, dem damalig zuständigen Baureferenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Architektin Tine Göllner vereinbart, dass die Maßnahme eines barrierefreien Zugangs durch eine Rampe erst 2019 und nach der Pfarrhaussanierung möglich ist.

In 2019 wurden dann bereits archäologische Probegrabungen durchgeführt und ein Zuschuss aus dem “Waldgeld“ beim Ortsbeirat Dortelweil beantragt. In 2020 wurden die Gesamtfinanzierung und der Entwurf der Archtitektin erarbeitet und beschlossen, sowie ein Bauantrag gestellt, der im September 2020 genehmigt wurde. Außerdem wurde eine Nutzungsvereinbarung mit der Stadt Bad Vilbel über 14,49 qm als Wegfläche für den Zugang (vor der aktuellen Treppe) geschlossen. "Das war für eine echte Barrierefreiheit von max. 6% Steigung notwendig", erklärt Andreas Cleve für den Liegenschaftsausschuss. "Doch die Corona-Epidemie, der Renteneintritt des für uns zuständigen Baureferenten und die lange Vakanz der Stelle haben zu einer Verzögerung des Beginns der Maßnahme geführt."

Teilhabe für alle ermöglichen

 

In 2022 ging es dann endlich weiter, Angebote wurden eingeholt und die notwendige archäologische Baubegleitung organisiert sowie wichtige Gespräche mit der Stadt Bad Vilbel geführt, sodass am 13. März 2023 die Baustelle eingerichtet und die Maßnahme offiziell am 15. März mit dem Spatenstich beginnen konnte.

Im Rahmen der feierlichen Eröffnung erzählte Pfarrer Misterek, dass er seit seinem Dienstantritt vor fünf Jahren regelmäßig eine hochbetagte Dame zum Geburtstag besucht. "Zum ersten Mal trafen wir uns zu ihrem 93. Geburtstag. Sie sitzt im Rollstuhl. Seit damals hat sie mit bei jedem Besuch einen Umschlag mit einer hohen Spendensumme mitgegeben. 'Für den barrierefreien Zugang', hat sie immer gesagt. Und hinzugefügt: 'Vielleicht kann ich noch einmal in unserer Kirche bevor ich sterbe.' Für diese hochbetagte Dame und viele andere Gemeindemitglieder und Mitbürger, welchen es ähnlich geht, freue ich mich am meisten, dass durch die Rampe eine echte Barrierefreiheit hergestellt sein wird", so Misterek. Teilhabe für alle - dass sei das Ziel, in allen Bereichen der Gemeindearbeit. "Die 'Öffnung der Kirche' ist ein anschauliches Symbol für das, was wir als Kirche Jesu Christi sein und bleiben wollen."

Dank an alle Spender*innen und Unterstützer*innen

 

Das Bauprojekt hat einen Umfang von über 150.000 Euro. Der barrierefreie Zugang erhält eine max. Steigung von 6% und zusätzlich auf halber Höhe ein Zwischenpodest. Hier kann es Sitzmöglichkeiten geben. Außerdem sind Bodenleuchten vorgesehen.  Die beiden Eiben bleiben erhalten und sollen beim Bau besonders geschützt werden. Während der Bauphase kann die Kirche nicht genutzt werden, da der Zugang durch die Bauarbeiten aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf. Gottesdienste und Veranstaltungen werden in dieser Zeit im Gemeindehaus ARCHE stattfinden.

Die Ev. Kirchengemeinde Dortelweil bedankt sich bei allen, die die Maßnahme ermöglicht haben. Auch das Evangelische Dekanat Wetterau beteiligt sich mit einem Zuschuss. Außerdem hat es zahlreiche Direktspenden und Spenden aus Kollekten gegeben.

Die historische Saalkirche:

Die Saalkirche stammt ursprünglich aus dem Mittelalter, wurde aber im Dreißigjährigen Krieg zerstört. 1699 wurde die erneuerte Kirche wieder eingeweiht, aus dieser Zeit stammt auch der barocke, achteckige, dreifach gestufte Dachreiter, der mit einer bauchigen Haube bekrönt ist. In seinem Glockenstuhl hängen zwei Kirchenglocken, die ältere wurde 1623 von Johannes Hoffmann, die jüngere 1764 von Johann Georg Schneidewind gegossen.

Nur der Rückwertige Teil der Mauer gehört zum Kulturdenkmal der Kirche dazu. Der Straßenseitige Mauerbestand ist jüngeren Datums. Ursprünglich war der Aufgang zur Kirche an anderer Stelle (s. Foto aus dem Jahr 1856), wo auch das alte Spritzenhäuschen zu sehen ist. Aber auch da schon nicht barrierefrei, sondern mit Stufen.

to top