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Langjährige Helferinnen und Helfer für Lektoren- und Prädikantendienst ausgezeichnet

Ehrenamtliche in nachdenklichem Gottesdienst geehrt

bonPfarrer Benjamin Schiwietz (links) gibt Wolfgang Kraemer und Armin Pfau (rechts) Gottes Segen mit auf den Weg. Die beiden gehören zu insgesamt sieben Männern und Frauen, die das Dekanat nun wegen ihres langjährigen Lektoren- beziehungsweise Prädikantendienstes geehrt hat.

Eigentlich sollte es ein großer Festgottesdienst werden, mit dem das Dekanat Westerwald sieben Lektoren und Prädikanten für ihren jahrelangen Dienst ehrt. Aber auch in dieser Adventszeit ist vieles anders, und wegen der Pandemie war es in der Evangelischen Kirche Altstadt ein eher nachdenklicher Abend im kleinen Kreis.

Treuer Dienst in der Kirche

Stellvertretend für die fünf anderen Jubilare ehrte Prodekan Benjamin Schiwietz zwei Menschen für ihren Dienst in der Kirche: Wolfgang Krämer aus Luckenbach, seit zehn Jahren Prädikant im Dekanat, und Armin Pfau aus Oberroßbach für seine 25-jährige Tätigkeit als Lektor.

Wegen Corona: Feier in kleinem Kreis

Uwe Benner aus Wied, Veronika Franck (Nauort), Cornelia Hein-Klein (Dernbach), Kriemhild Hellmann (Mogendorf) und Renate Ströder aus Siershahn konnten an diesem Abend leider nicht anwesend sein und erhalten ihre Urkunden per Post. Sie alle sind seit zehn Jahren Prädikantinnen und Prädikanten – und das verdient hohe Anerkennung, findet Pfarrer Benjamin Schiwietz. Besonders in Zeiten wie diesen: „Es ist in allen Bereichen schwierig. Vor allem macht uns natürlich Corona zu schaffen. Darüber hinaus sind in den Kirchen des Dekanats viele Stellen unbesetzt. Und doch raffen sich immer wieder Menschen auf, um ehrenamtliche Dienste zu übernehmen. Gott bringt sie dazu, nicht für sich selbst zu leben, sondern für andere da zu sein.“ Prädikanten, sagt er, helfen dort aus, wo es an Pfarrerinnen und Pfarrern mangelt. „Sie sind ein Zeichen, wie die belastende Situation in den Gemeinden zumindest gelindert werden kann.

Geehrter führt durch den Gottesdienst

Einer der Geehrten, Armin Pfau, leitete an diesem Abend selbst durch Teile des Gottesdienstes. Eine Aufgabe, die er als Lektor (und seit einigen Jahren auch als Prädikant) seit einem Vierteljahrhundert übernimmt. Er selbst nennt diesen Dienst, anderen das Evangelium weiterzugeben, sein „Herz und seine Leidenschaft“. Eine Leidenschaft, in die der Oberroßbacher viel Zeit investiert: „Wenn ich als Prädikant in einem Gottesdienst predige, fließen schon mal bis zu zehn Stunden in die Vorbereitung“, erzählt er – wohlgemerkt: in seiner Freizeit. „Aber gerade bei den Predigten fühle ich mich wohl und authentisch. Das ist meins.“ (bon)

Im Detail: Der Lektoren- und Prädikantendienst

Volljährige, konfirmierte Evangelische Christinnen und Christen können sich für den Dienst als Lektori*nnen oder Prädikan*tinnen ausbilden lassen. Das Wort Lektor kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Vorleser. Allerdings wird die Übersetzung der Aufgabe nicht gerecht. Denn ein Lektor oder eine Lektorin liest nicht nur, sondern ist am Ende der Ausbildung in der Lage, einen kompletten, selbstgestalteten Gottesdienst mit der Gemeinde zu feiern. Prädikantinnen und Prädikanten haben ähnliche Aufgaben, dürfen zudem aber eigene Predigten verfassen und taufen. Die kostenfreie Ausbildung zum Lektorendienst dauert 60 Schulstunden, der nächste Schritt – die Ausbildung zum Prädikanten – weitere 70 Schulstunden.

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