Pilgergottesdienst des Nachbarschaftsraum Ost
Der Weg beginnt mit der Entscheidung, alles liegen zu lassen und loszulaufen
12.10.2024 cvdressler Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Herrlicher Sonnenschein und blauer Himmel waren unsere Wegbegleiter. Unterwegs gab es immer wieder Wegstationen an denen poetische oder theologische Texte und Lieder zum Nachdenken und Mitmachen einluden. Insgesamt hatten wir 10 Stationen ausgesucht. Der starke Wikinger Hägar zierte eine Einladung zur Zeltkirmes und weckte Erinnerung an kultige Comicfiguren in den 80er 90er Jahren. Zwei Esel auf einer Wiese am Ortsausgang waren Anlass, schöne Eselsgeschichten zu erzählen, zumal diese Tiere treue Wegbegleiter sein können. Eine Bank lud ein zur Pause und zum Verweilen. "Zeit mit Gott verbringen in der Ruhe" Bei einem Apfelbaum der noch beim Vorlauf voller Äpfel hing, die jetzt aber abgeerntet waren, sangen wir das Lied: Wir teilen die Äpfel aus. Wir teilen Garten und Haus. Wir teilen das letzte Stück. Wir teilen Trauer und Glück. Eine Geschichte von einem Apfelbaum, der nach einem Regen seinen süßen Duft ausströmt, wurde vorgelesen. Ebenso das „Bratapfelgedicht“.
Unser Weg ging vorbei an einem Biohof, wo viele freilaufende Hühner herumliefen, gackerten und für uns die Freilandeier legen. Ein Wegkreuz an einer Baumallee zeigte uns die Richtung und schenkte uns einen schönen Ausblick. Der Pilgerweg führte uns zu einer Grillhütte, wo Kirchenvorsteher Daniel Götz mit Getränken und Knabberei die Pilger verwöhnte. Eine große Schaukel lud ein, sich in die Lüfte zu schwingen und an einem Baum konnte man wunderschön glänzende Kastanien sammeln.
Der Weg führte uns durch einen Wald, wo wir uns darin erinnerten, wie wohltuend und wertvoll unsere Bäume sind. Mach in mir deinem Geiste Raum, dass ich dir werde ein guter Baum und lass mich Wurzel treiben, hat schon Paul Gerhardt in seinem schönen Sommerlied gedichtet. Schließlich erreichten wir das Ziel unserer Reise die Station „Guck ins Loch.“ Der Wald lichtete sich und gab den Ausblick auf einen großen Steinbruch, in dem man von oben in die Tiefe reinschauen kann. Es war überwältigend. Am tiefsten Punkt spiegelte sich im Wasser der blaue Himmel So in der Höhe fühlten wir uns dem Himmel ganz nah. Pfarrerin Bender erzählte von alltäglichen Situationen, in denen wir Stoßgebete zum Himmel schicken. „From a distance“ hat Bette Michler gesungen sagte Pfarrerin Buddruss. Aus der Entfernung schaut Gott zu uns. Aber in Jesus Christus, der ein Mensch war wie wir, ist Gott uns ganz nah gekommen, damit wir nie wieder fern von Gott leben müssen. Mit dieser froh machenden Zusage machten wir uns wieder auf den Weg ins Tal. Zum Abschluss bildeten wir einen Segenskreis mit Blick auf die Kirche und hörten einen wunderbarten Reisesegen, der uns nach Hause begleitete. Es war wieder ein schöner Pilgergottesdienst. Wir freuen uns auf das nächste Jahr.
Pfarrerinnen Bettina Bender und Konstanze Buddruss