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Für eine Kirche ohne Rassismus

Die Theologin Sarah Vecera erhält den Katharina-Zell-Preis 2025

© PrivatSarah Vecera erhält den Katharina-Zell-Preis 2025 des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau.

Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau verleiht den Katharina-Zell-Preis 2025 an Sarah Vecera, Theologin, Podcasterin und Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“. Die Preisverleihung erfolgt am 2. September in Darmstadt.

Sie träumt von einer Kirche ohne Rassismus und tritt mutig und konsequent dafür ein: Sarah Vecera erhält den Katharina-Zell-Preis 2025 des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau. Die feierliche Preisverleihung findet am 2. September in der Evangelischen Hochschule in Darmstadt statt und umfasst auch ein Gespräch der Preisträgerin mit Laudatorin und Journalistin Hadija Haruna-Oelker und Jürgen Micksch, Theologe und Gründer von Pro Asyl und Initiator der Interkulturellen Wochen gegen Rassismus. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldungen sind ab sofort möglich.

„Kirche ist längst nicht so offen für alle gesellschaftlichen Gruppen, wie wir oft glauben. Wir brauchen Menschen, die uns den Spiegel vorhalten und uns bewusst machen, wo wir andere ausschließen, wo es uns an Sensibilität und Bewusstsein fehlt. Deshalb zeichnet der Landesverband Sarah Vecera für ihr Engagement zur Überwindung von Rassismus, Sexismus und Diskriminierung in Kirche aus“, sagt Anja Schwier-Weinrich, Jurymitglied und geschäftsführende Pfarrerin im Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau. „Sie ist ein starkes Vorbild als Feministin und Ermutigerin auf dem langen Weg zu einer guten Welt und einer guten Kirche für alle.“

Sarah Vecera ist Bildungsreferentin der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“. Auf ihrem Instagram-Profil @moyo.me zeigt sie ihren Alltag als berufstätige Mutter und Prädikantin und nimmt Alltagsrassismus in den Blick – in der Gesellschaft und in der Kirche. Auch im Podcast „Stachel & Herz“ spricht sie über Diskriminierung in der Kirche und träumt von einer für alle offenen Gemeinschaft.

„Mit ihren Büchern ‚Wie ist Jesus weiß geworden?‘, ‚Gemeinsam anders‘ sowie als Ideengeberin für die ‚Alle-Kinder-Bibel‘ hat Sarah Vecera die Beteiligung aller und das Thema Diversität unumkehrbar auf die Agenda der Kirchen gebracht“, so Schwier-Weinrich weiter. „Sie tut das sehr persönlich, immer authentisch und macht sich so sehr verletzbar. Wir sind dankbar für das kritische Hinterfragen der oft festgefahrenen Wahrnehmung, es seien in unseren Gemeinden und Einrichtungen immer alle willkommen. Wir sind dankbar für die Hinweise, wo wir Barrieren übersehen und Menschen durch Sprache, Räume und Verhalten ausgrenzen.“

Die Laudatio hält Hadija Haruna-Oelker. Die in Frankfurt lebende Journalistin, Autorin und Moderatorin hat mit ihren Büchern „Die Schönheit der Differenz“ und „Zusammensein“ Wege aufgezeigt, das Miteinander in der deutschen Gesellschaft anders zu denken und Teilhabe für alle Menschen zu leben. Sie arbeitet für den Hessischen Rundfunk und die Frankfurter Rundschau, moderiert die Römerberggespräche in Frankfurt, das Debattenformat „StreitBar“ in der Bildungsstätte Anne Frank und die feministische Presserunde der Heinrich-Böll-Stiftung. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Jugend und Soziales, Rassismus- und Diversitätsforschung.

Die Preisverleihung findet am Dienstag, 2. September 2025, von 16 bis 17:30 Uhr (Ankommen ab 15:30 Uhr) in der Aula der Evangelischen Hochschule Darmstadt (Zweifalltorstraße 12). Die Räumlichkeiten sind rollstuhlgerecht zugänglich, die Veranstaltung wird in deutsche Gebärdensprache übersetzt. Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung mit, falls Assistenzbedarf besteht.

Die kostenfreie Anmeldung ist ab sofort online möglich unter:

www.evangelischefrauen.de/veranstaltungen/katharina-zell-preisverleihung

Über den Katharina-Zell-Preis für Mut und Unerschrockenheit

Seit zehn Jahren ehrt der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau mit dem Katharina-Zell-Preis couragierte Frauen, die unerschrocken für ihre Überzeugungen und ein gutes Leben für alle eintreten. Der Preis in Form eines silbernen Flugblattes ist benannt nach der Reformatorin Katharina Zell, die Zeit ihres Lebens für ihre Überzeugungen kämpfte. Sie schrieb theologische Streitschriften, setzte sich für Flüchtlinge ein und gründete eine Akademie für junge protestantische Theologen. Mehrfach wurde sie unter Schweigearrest gestellt, doch sie ließ sich den Mund nicht verbieten – und gab ihrer Überzeugung mittels Flugblätter Ausdruck. Zu den Preisträgerinnen der vergangenen Jahre zählen u.a. VdK-Präsidentin Verena Bentele, die Moderatorin und Schauspielerin Sonya Kraus sowie die Ärztin Kristina Hänel.

Preisträgerin gestaltet Gottesdienst zum 2. Sonntag im Advent mit

Sarah Vecera begleitet in diesem Jahr auch den Gottesdienst zum zweiten Sonntag im Advent. In der Gottesdienstwerkstatt im Mai hat sie ausgehend von den prophetischen Worten aus Lukas 21,25-33 gemeinsam mit den Teilnehmenden den Gottesdienst „Wenn die Welt zittert: Hoffnung wächst in stürmischen Zeiten“ erarbeitet. Inspiriert von der Womanistischen Theologie Schwarzer US-Amerikanerinnen versteht der Gottesdienst die Adventsbotschaft als eine Botschaft der Befreiung und bietet die Chance, in den Gemeinden vor Ort über das Überwinden von Ausgrenzung und Diskriminierung ins Gespräch zu kommen.

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