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Mozart-Requiem und Brucknerwerke in Wörrstadt

Locus Iste - dies ist ein Ort wunderbarer Klänge

Der 200. Geburtstag von Anton Bruckner war für Kantor Peter Meyer der Anlass, mit zwei feierlichen Aequalen (Kompositionen für mehrere gleiche Instrumente - hier drei Posaunen) aus eigener Feder eine klangvolle musikalische Stunde in der evangelischen Laurentiuskirche in Wörrstadt zu eröffnen.

Hans Jürgen VomlandMozarts Requiem, dargeboten von der Wörrstädter Kantorei, dem Orchester Camerata Risonanza sowie Altistin Almut Pessara, Sopranistin Dorothee Risse-Fries, Bariton Claus Schäfer und Tenor Martin Steffan begeistere das Publikum in der vollbesetzten evangelischen Laurentiuskirche Wörrstadt.

„Locus Iste“ – die lateinische Motette Bruckners („Dieser Ort ist von Gott geschaffen, ein unschätzbares Geheimnis, kein Fehl ist an ihm“) wird oft zu Kirchweihfesten gesungen. So konnte die Wörrstädter Kantorei ihrer fast voll besetzen Heimatkirche ein wohlklingendes „Ständchen“ bringen.

Mozarts „Requiem in d-Moll“ war der Höhepunkt des Konzerts. Die Wörrstädter Kantorei war mit 45 Sängerinnen und Sängern sehr gut besetzt, darunter extra für diesen Anlass einige Ehemalige. Unter der Leitung von Peter Meyer wurde das großartige Werk in der Fassung von Franz Beyer erarbeitet und nahezu perfekt dargeboten.

Bereits zu Beginn glänzte das Orchester Camerata Risonanza mit einer differenzierten Interpretation und großer Spielfreude. Mozart wählte für sein Requiem eine ungewöhnliche Instrumentierung mit tiefen Holzbläsern (Bassetthörner, Fagotte), die dem Werk einen ganz besonderen Klangcharakter verleihen. Die perfekt eingespielte Streichergruppe zeichnete in gekonntem Zusammenspiel mit Holzbläsern, Posaunen sowie präzisen Pauken und Trompeten die unterschiedlichen Gefühlszustände in Mozarts Meisterwerk nach. Chor und Orchester meisterten unter dem Dirigat Peter Meyers fast mühelos die unterschiedlichen Tempi und Dynamiken, vom eher langsam getragenen „Introitus“und gefühlvollen „Lacrimosa“ über die extrovertierten Passagen des „Dies irae“ bis zum furiosen Finale „Cum Sanctis tuis“.

Die Gesangssolisten agieren beim Mozart-Requiem im Gegensatz zu anderen großen kirchenmusikalischen Werken in erster Linie als Ensemble. Und das taten sie in Perfektion. Die Chemie stimmte im Solisten-Ensemble, das konnte man deutlich spüren und hören.

Die Solisten des Abends waren der Bariton Daniel Claus Schäfer (zurzeit am Nationaltheater Mannheim), zum ersten Mal in Wörrstadt, und der bereits aus früheren Konzerten sehr geschätzte Tenor Martin Steffan (Wald-Michelbach). Die Solistinnen Dorothee Risse-Fries (Sopran) und Almut Pessara (Alt) vom NDR-Vokalensemble kamen extra nach Rheinhessen - ein Herzenswunsch, besonders von Almut Pessara, die 1988 mit der Kantorei, damals unter Leitung von Klaus Günter Brand, erstmal beim Mozart-Requiem mitwirkte.

Das Publikum dankte mit Standing Ovations, bevor Chor, Orchester und Solisten den Abend mit Mozarts Ave Verum beendeten. Die Kirche war wieder einmal „ein Ort der wunderbaren Klänge“.

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