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„Geburtstag“

„Digital-Lotsen“ helfen Senioren in Zwingenberg seit zwei Jahren

© Veranstalter

Würde es das Angebot „Digital im Alter“ in Zwingenberg nicht schon geben, man müsste es glatt erfinden. Die Mühe kann man sich jedoch sparen, denn die „Digital-Lotsen“, die vor allem Seniorinnen und Senioren beim Umgang mit IT (= Informationstechnologie) ebenso kenntnis- wie hilfreich zur Seite stehen, sind seit nunmehr zwei Jahren im Einsatz.

© Veranstalter

Im August des Jahres 2023 lud die Evangelische Kirchengemeinde des ältesten Bergstraßenstädtchens auf Initiative von Kirchenvorsteherin Irene Domsel erstmals zu einem „Digital im Alter“-Treffen ins Gemeindehaus ein - und schon die Premiere zeigte: Auf so ein Angebot haben etliche ältere Menschen gewartet.

Frau Domsel, die innerhalb der Kirchengemeinde unter anderem auch in der Seniorenarbeit engagiert ist, hatte immer wieder festgestellt, „dass es auch in Zwingenberg einen Bedarf für IT-Unterstützungsleistungen für ältere Menschen gibt“. Sei es beim Bedienen des Smartphones, beim Online-Einkauf oder der Internetbuchung von Reisen oder Veranstaltungen“. Inspiriert durch ein Projekt der IT-Klasse der Birkenauer Langenbergschule, bei dem Achtklässler den örtlichen Senioren als Digital-Lotsen zur Verfügung stehen, etablierte Irene Domsel dann vor zwei Jahren ein ähnliches Angebot in ihrer Heimatstadt: Zwei Mal im Monat finden die „Digital im Alter“-Treffen seitdem statt.

Die ehrenamtlichen Helferinne und Helfer haben den Ehrgeiz, den Hilfesuchenden bei ihren individuellen IT-Problemen fachkundig und kostenlos beizustehen. Die Evangelische Kirchengemeinde ist dabei Trägerin des Projekts und stellt ihre Räume zur Verfügung, in denen per WLAN auch ein Zugang zum Internet vorhanden ist. Weitere IT-Ausrüstung wird nicht benötigt, das Helferteam stellt – wo das nötig ist – eigene Geräte in den Dienst der guten Sache.

Aus Anlass des zweiten „Geburtstags“ zieht die Kirchenvorsteherin jetzt eine gute (Zwischen-)Bilanz: „Wir haben ein niederschwelliges, wohnortnahes und kostenloses Unterstützungsangebot für die Nutzung von IT etabliert, dabei steht die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund. Im Wesentlichen arbeiten wir in Komm-Strukturen: die Ratsuchenden kommen zu uns. Bei Bedarf, zum Beispiel bei Problemen mit dem heimischen Internetanschluss, besuchen unsere Helfer die Hilfesuchenden aber auch in ihrem häuslichen Umfeld.“

Die Digitalisierung stelle vor allem ältere Menschen immer wieder vor Herausforderungen und führe zu Unsicherheiten, so Irene Domsel: „Mit unserem niedrigschwelligen Angebot tragen wir dazu bei, dass auch Seniorinnen und Senioren noch mehr digitale Angebote nutzen und davon profitieren können. Bei unseren Treffen im Gemeindehaus stehen individuelle Beratung und praktische Unterstützung im Mittelpunkt. Egal, ob es um die Installation von Apps, die Einrichtung eines E-Mail-Programms oder die Verbindung mit WLAN-Netzwerken geht – unsere ehrenamtlichen Digital-Lotsen sind mit Rat und Tat zur Stelle.“

Und die nun über zwei Jahre gesammelten Erfahrungen zeigen: „Mit einer persönlichen Begleitung gewinnen ältere Menschen Sicherheit im Umgang mit der Technik und Frust wird vermieden. Viele Fragen und IT-Probleme der Besucher können auf Anhieb zur vollsten Zufriedenheit gelöst werden. Die Teilnehmer berichten immer wieder, dass sie nach den Treffen selbstständig ihre Geräte nutzen können und sich im digitalen Alltag wohler fühlen.“

Das ehrenamtliche Helferteam setzt sich zusammen aus Andreas Wüst, Simon Wüst, Elke Zirrgiebel, Torsten Manz, Anette Klüber-Meyer, Alexandra Becker, Rainer Schulz und Ulrich Heister. Unterstützend sind bei Bedarf Bernd Timmermann, Lisa Fleischmann und Dorothee Mohr dabei. „Allen unseren Helferinnen und Helfern gilt ein herzliches Dankeschön – sie investieren ihre Freizeit für andere. Mit diesem engagierten Team ist es möglich, bei den meisten Treffen eine individuelle 1:1-Betreuung der Hilfesuchenden anzubieten. Darauf sind wir schon ein wenig stolz“, so Irene Domsel, die auch dem Kirchenvorstand für dessen Entgegenkommen dankt.

Die „Digital im Alter“-Treffen finden an jedem 2. und 4. Freitag eines Monats jeweils von 16 bis 18 Uhr im Saal des Evangelischen Gemeindehauses (Darmstädter Straße 22) statt. Der Raum ist barrierefrei zugänglich. Die nächsten Angebote sind auf den 12. und den 26. September terminiert. Das Angebot ist kostenfrei. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Nur in Ausnahmefällen Fällen müssen Hilfesuchende mit Wartezeiten rechnen.

Abschließend wirbt Irene Domsel um Unterstützer: „Wir freuen uns über Verstärkung im Helferteam. Wer Freude am Weitergeben von IT-Wissen hat, der ist willkommen. Einfach mal reinschauen bei einem der nächsten Treffen. Gemeinsam machen wir das Digitale für alle verständlich und zugänglich.“

 

 

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