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Ruhestand für Dekanatssekretärin Moni Ewers

Drei Jahrzehnte Netzwerkarbeit in der Kirche

stkVertraut mit dem Arbeitsalltag in den Kirchengemeinden: Moni Ewers pflegte stets den kollegialen Austausch mit den Verwaltungskräften in den Gemeindebüros.

Am 13. Dezember 1994 nahm sie einst ihren Dienst als Dekanatssekretärin im ehemaligen Dekanat Dreieich auf. Auf den Tag genau drei Jahrzehnte später hat Dekan Steffen Held nun Monika Ewers im Rahmen einer Andacht in der Langener Martin-Luther-Kirche offiziell verabschiedet. Den anschließenden Imbiss nutzten zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten, um ihr danke und Tschüss zu sagen.

Während der vergangenen 30 Jahre hat Moni Ewers vier amtierende Dekane, ebenso viele Umzüge sowie zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen innerhalb des Kirchenkreises erlebt. „Ich bin froh und dankbar für diese Zeit“, sagt sie. „Die Arbeit hat mir immer sehr viel Spaß gemacht – mit den Kolleginnen und Kollegen ebenso wie mit unseren Chefs – wir waren und sind einfach ein tolles Team!“

„Mit ihrer offenen, herzlichen und immer freundlichen Art war Moni Ewers über Jahrzehnte eine der wichtigsten Ansprechpartnerinnen für die Gemeinden in unserem Dekanat“, lobt der Dreieich-Rodgauer Dekan Steffen Held. „Nie scheint ihr etwas zu mühsam, nie etwas zu stressig. Die Menschen waren und sind ihr immer das Wichtigste bei ihrer Arbeit, und das spürt man. Wir werden sie sehr vermissen und sind froh, dass sie uns vorerst noch ein wenig im Dekanat erhalten bleibt.“

Aufgewachsen in einer Großfamilie in Mettmann nahe Düsseldorf, war die ausgebildete Einzelhandelskauffrau zunächst als Kontoristin tätig. Als ihr Mann Achim 1991 eine Stelle bei der Deutschen Flugsicherung antrat, folgte sie ihm mit den beiden Kindern Melanie und Michael nach Langen. „Eher schweren Herzens“, wie sie zugibt, musste sie doch Freunde und Familie zurücklassen. Umso mehr freut sich die rheinische Frohnatur, dass viele Freundschaften über die vergangenen 33 Jahre in der alten Heimat erhalten geblieben sind. Längst ist sie auch im Südhessischen perfekt vernetzt.

Ende 1994 hatte Moni Ewers ihren ersten Arbeitstag als Dekanatssekretärin im Dekanat Dreieich. Von da an war sie dort vor allen Dingen für die Pfarrerinnen und Pfarrer zuständig. Ihr Dienstsitz war damals in Zeppelinheim beim amtierenden Dekan Christoph Deuchert. „Das Dekanatsbüro war früher an dem Ort, an dem der jeweilige Dekan als Pfarrer tätig war – er übte beide Ämter mit je einer halben Stelle aus“, erläutert sie.

„Damals bestand das Dekanat aus dem Dekan, dem Dekanatsjugendreferenten Charlie Grosch, der Dekanatskirchenmusikerin Claudia von Savigny und mir“, schmunzelt sie. „Mit der Amtszeit von Dekan Martin Diehl zogen wir 2000 um nach Egelsbach, und 2002 stieß Christiane Westenberger-Grabold als Verwaltungsfachkraft dazu“, erinnert sie sich an erste Veränderungen. „Seit Mitte 2003 hatte das Dekanat seinen Sitz im Langener Haus der Kirche, ein Öffentlichkeitsreferent wurde eingestellt, im ersten Stock fand die evangelische Familienbildung ihren Platz, später kam noch die Erwachsenenbildung hinzu“, beschreibt sie den Beginn des Wachstumsprozesses.

Doch die Entwicklung ging weiter: „2006 wurde Reinhard Zincke neuer Dekan, 2018 übernahm das Dekanat die gemeindeübergreifende Trägerschaft von zehn evangelischen Kindertagesstätten“, zählt sie auf. „Hierfür wurde eine Geschäftsführung eingesetzt und die Kita-Mitarbeitenden sind seither Angestellte des Dekanats“, fährt sie fort. Mit der Fusion zum Dekanat Dreieich-Rodgau im Jahr 2021 wuchs die Anzahl der Kitas auf 18 an und das Dekanat zählt mit mehr als 500 Mitarbeitenden zu den größeren Arbeitgebern der Region. Im gleichen Jahr wurde Steffen Held als Dekan gewählt – der vierte Pfarrer, mit dem sie in dieser Funktion zusammenarbeitet.

Anfang 2023 schließlich war sie maßgeblich an der Organisation des Umzugs von Langen ins Dietzenbacher Haus der Kirche beteiligt. „Es war mir immer wichtig, die Fäden zusammenzuhalten und mit allen Beteiligten im Austausch zu stehen, damit am Ende jeder zufrieden ist“, erläutert sie ihre Arbeitsauffassung. Gefragt nach besonderen Projekten, die sie in den vergangenen Jahrzehnten mitgestaltet hat, fallen ihr neben den Tauffesten am Langener Waldsee mit jeweils rund 1.000 Gästen auch die großen Gottesdienste am Sonntag Kantate ein, die von 2008 bis 2019 mit den Dekanats-Jahresempfängen verknüpft waren. 

Seit 1996 setzte sie sich mit Unterbrechungen 26 Jahre lang in der Mitarbeitervertretung für die Belange ihrer Kolleginnen und Kollegen ein, davon acht Jahre lang als stellvertretende Vorsitzende. 2013 wurde sie für ihr Engagement von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung ausgezeichnet.

Durch die enge Kooperation mit den Gemeindesekretärinnen hatte sie vom ersten Tag an den Arbeitsalltag der Kirchengemeinden kennengelernt. Daher war es für sie kein Problem, dort bei personellen Engpässen auszuhelfen – sei es in Egelsbach, Langen oder Sprendlingen. Stets pflegte Moni Ewers den kollegialen Austausch und organisierte regelmäßige Treffen. Feste Termine waren auch die Fortbildungen für Dekanatssekretärinnen innerhalb der Landeskirche.

Privat ist sie Mitglied der Langener Kirchengemeinde, wo sie ehrenamtlich aktiv ist und von 2004 bis 2009 dem Kirchenvorstand der damaligen Martin-Luther-Gemeinde angehörte. Für sie war es „eine besondere Erfahrung, die Gemeindearbeit mal von einer anderen Seite kennenzulernen“.

Mit Jahrgang 1959 hat Moni Ewers zwar das Rentenalter erreicht, fühlt sich aber noch nicht reif fürs Altenteil. Daher wird sie mit einer geringen Stundenzahl die Kolleginnen im Dekanatsbüro weiterhin unterstützen.

Erst einmal freut sie sich aber darauf, mehr Zeit mit ihrem Mann zu verbringen. Geplant sind Radtouren und Kurztrips mit dem Wohnmobil. Darüber hinaus steht die Familie hoch im Kurs: Moni Ewers, die sich als „absoluten Familienmensch“ bezeichnet, ist „überglückliche Oma von sechs Enkelkindern“, die sie oft und gerne um sich hat. Und dann wäre da noch ihr Hobby: Bereits seit 52 Jahren ist sie ebenso begeisterte wie erfolgreiche Sportkeglerin, derzeit als Aktive der TSG Neu-Isenburg.

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