Das „Blech“ bestimmte sein Leben:
Ehrung für Posaunist Helmut Siegel
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07.07.2021
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Montagabend, ein ruhiges Wohngebiet in Hainburg. Punkt 18 Uhr ertönen feierliche Bläserklänge – live. Die Mitglieder des Posaunenchors Seligenstadt-Mainhausen-Hainburg und Dudenhofen haben vor dem Haus von Christa und Helmut Siegel Aufstellung genommen, um ihrem verdienten Mitstreiter ein Ständchen zu bringen. Dekanatskantorin Dorothea Baumann dirigiert, verstärkt werden die Musizierenden von Martin Weiser an der Trompete. Der Urberacher ist in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Posaunenwerks der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Region Starkenburg, vor Ort.
Nach und nach öffnen sich die Türen der Nachbarhäuser. Kinder, Erwachsene und Senioren kommen näher, um das abendliche Überraschungskonzert zu genießen. Helmut Siegel lässt es sich nicht nehmen, von der Haustüre aus selbst mitzuspielen. Nach dem ersten Lied dankt Weiser auch im Namen von Landesposaunenwart Frank Vogel dem Jubilar, verliest die Urkunde und überreicht ihm die Ehrung. „Es ist beachtlich, dass sich jemand über einen solch langen Zeitraum zuverlässig und auf hohem Niveau für die Kirchenmusik engagiert, und das in einer stets freundlichen, höflichen und überaus liebenswerten Art.“
Pfarrerin Kathrin Brozio schließt sich an, überbringt die Glückwünsche der evangelischen Kirchengemeinden Seligenstadt-Mainhausen und Hainburg sowie die von Steffen Held, Dekan des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau. „Die Bedeutung der Posaunenchöre für die Verkündigung von Gottes Wort ist nicht hoch genug einzuschätzen“, so die Theologin. „Ob zu festlichen Anlässen in der Kirche oder bei Gottesdiensten im Freien verleihen die Instrumente der biblischen Botschaft besonderen Glanz.“ Die Schokoladentrompete, die sie als symbolisches Geschenk überreicht, trifft genau den Geschmack des Geehrten.
„1947 habe ich angefangen, zu blasen“, so der heute 86-Jährige. Die Liebe zum Blech bestimmte sein gesamtes Leben. Als gelernter Schlosser war er Jahrzehntelang als Einrichter beim Autobauer Opel im Einsatz. An seinem vorherigen Wohnort Mörfelden-Walldorf verstärkte er mit der Zugposaune seit frühester Jugend den örtlichen Posaunenchor und gehörte dem Auswahlensemble an. Auch nach seinem Umzug nach Hainburg besuchte der begeisterte Bergwanderer weiterhin zuverlässig alle Proben. Seit dem Bestehen des Posaunenchors Seligenstadt-Mainhausen-Hainburg war er auch dort mit dabei – mehr als zwei Jahrzehnte lang. Erst im hohen Alter von 85 Jahren zog er sich aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Der Evangelische Posaunenchor Seligenstadt-Mainhausen-Hainburg und Dudenhofen
1999 gegründet, ist der Posaunenchor Seligenstadt-Mainhausen-Hainburg einer von insgesamt acht Posaunenchören im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau. Im Juni 2021 erfolgte die Fusion mit dem 1994 formierten Posaunenchor der Nachbargemeinde Dudenhofen. Die Chorleitung liegt bei Dekanatskantorin Dorothea Baumann. Inzwischen ist der Probenbetrieb wieder angelaufen. Die Bläser treffen sich montags von 18 bis 20 Uhr in Seligenstadt (Jahnstraße 24), um hinter dem evangelischen Gemeindezentrum unter freiem Himmel zu üben. Bei schlechtem Wetter geht’s ins Ausweichqurtier nach Dudenhofen (Kirchstraße 2-4). Dort bietet die evangelische Kirche ausreichend Platz im Innenraum. Neue Mitspielerinnen und Mitspieler sind herzlich willkommen.
Weitere Informationen:
Dekanatskirchenmusikerin
Dorothea Baumann
Telefon: 06074 – 4846118
E-Mail: dorothea.baumann@ekhn.de