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Kunstprojekt

Ein Tipi zum Sommerfest

Judith Metz

Ein Symbol des Friedens und der Gemeinschaft soll das Tipi sein. Für das Kunstprojekt der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck haben mehrere Generationen zuvor gestrickt und gehäkelt. Es ist das 50. und letzte Tipi der Künstlerin - und es steht in Herborn-Hörbach.

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Zwei Jahre hat es gedauert, nun konnte das Tipi eröffnet werden: In Hörbach wurde am Samstag (16. Juli 2022) mit vereinten Kräften auf dem Gelände der Evangelischen Kita Schatzkiste aus Bambusstäben und 1300 gehäkelten und gestrickten Wollquadraten ein großes buntes Tipi errichtet.

Mehrere Generationen haben zuvor gestrickt und gehäkelt für das Kunstprojekt der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck. Es ist ihr 50. Strick-Tipi in Hörbach und verbindet Hörbach mit Brüssel, Taipeh und New York. Etwa 300 Menschen haben sich am Samstag das Ereignis nicht entgehen lassen und haben das Sommerfest von 10 bis 16 Uhr in Hörbach besucht.

Tipi bietet Raum zur Begegnung

Nach der offiziellen Übergabe durch die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck und einem Gottesdienst am Samstagvormittag soll das Tipi künftig an der Kindertagesstätte erhalten bleiben. Abends wird es mit einer Solarleuchte von innen beleuchtet, sagt Leiterin Judith Metz, die das Projekt mitinitiiert hat. Künftig sollen im Tipi Teamsitzungen und Elternbeiratssitzungen stattfinden, die Treffen mit der Kirchengemeinde und der Kita, auch die Lese-Oma Gisela Heinze will im Tipi Vorlesestündchen abhalten. Geplant sind auch Übernachtungen der Kinder und ein Buch mit "Tipi Geschichten" ist in der Planung.

Das Sommerfest wurde vom Förderverein, dem Team, dem Kirchenvorstand und den Eltern gemeinsam organisiert und durchgeführt. „Alle waren guter Stimmung und strahlten mit der Sonne um die Wette“, berichtet Leiterin Judith Metz. Schon in den Tagen vor dem Sommerfest haben die Kinder in der Kita für ihr diesjähriges Sommerfest ein Lied gelernt und oft gesungen: "Wir bauen Brücken über tiefe Gräben, Brücken in die ganze Welt. Und über diese Brücken geh'n die Kinder, unter Gottes Himmelzelt."

Dieses Lied beschreibe den roten Faden, der sich seit Beginn der Corona-Pandemie durch die Kita ziehe: Brücken bauen und füreinander da sein. Jede und Jeder ist willkommen, so wie er ist, sagt Leiterin Judith Metz. „Die Idee des Tipis begeisterte uns, gerade in der ersten Zeit von Corona, in der so vieles verboten und unsicher war. Nach einer ersten Phase des Zusammenhaltes, kippte die Stimmung an mancher Stelle, Unmut und Unzufriedenheit machten sich breit. Nur die Kita Kinder, die behielten ihre Freude an dem Moment, sie spielten sich den Frust von der Seele und versuchten so etwas wie Normalität herzustellen“.

Jeder ist willkommen, egal wie er gestrickt ist

„Das Tipi ist ein Symbol des Friedens und der Gemeinschaft“, sagt Judith Metz, „es ist ein Ort, an dem jeder und jede willkommen ist, egal wie sie oder er gestrickt ist. So wie die Flicken des Tipis gewollt unterschiedlich sind, ob zu fest, zu locker gestrickt oder mit einem schönen Muster versehen sind, ob schief oder nicht ganz der Norm entsprechend - das passt zu uns in der Kita, zu unserer Evangelischen Kirchengemeinde - eigentlich für alle Menschen“, sagt Kita-Leiterin Judith Metz.

Zum Sommerfest der Kindertagesstätte wurde das Tipi aufgebaut, bestehend aus 1300 Quadraten, die ebenfalls in einer bunten Gemeinschaft geschaffen wurden. "Während der Pandemie wusste ich oft nicht, was ich machen konnte und da kam das handarbeiten gerade recht. Oft habe ich mit meinen Freundinnen zusammen gestrickt", erzählte eine ältere Dame, die auf Hilfe angewiesen ist.

In Gemeinschaft wurde das Tipi dann auch am Samstagmorgen aufgestellt. Die einen trugen die gemeinsam gestaltete Tipi-Decke, andere hielten die Bambusstangen, die nächsten befestigten die bunte Tipi-Deckehaut an oder schlugen die Heringe, als Halt gegen stürmische Zeiten, in den Boden. Dann stand es da - unser Tipi. Und vor ihm der Altar für den Familiengottesdienst, der im Rahmen des Sommerfestes gefeiert wurde. "Wir bauen Brücken....".

Weltweit stehen 50 Tipis dieser Art

Die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck eröffnete das Tipi feierlich ein. Sie erzählte von den Tipis auf der ganzen Welt. Zum Beispiel ein Tipi in Kenia, dass immer wieder von den Termiten aufgefuttert wird, was ein Ziegenhirte, der das Tipi zum Mittagsschlaf nutzt, sehr bereut. Aber auch von Tipis, die in Zukunft nicht mehr repariert, sondern mit Kletterpflanzen bepflanzt werden. so holt sich die Natur alles wieder zurück.

Das Hörbacher Tipi ist das fünfzigste weltweit und wird auch das letzte Tipi sein, das in dieser Form aufgebaut wird, sagte die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck. Das Kunstprojekt möchte ein Zeichen für Frieden und Zusammengehörigkeit aller Menschen setzen. Die Künstlerin wünschte den Kindern und den Erwachsenen viel Freude mit dem Hörbacher Tipi und viele inspirierende Begegnungen.

Verabschiedung vor dem Zelt

Im Gottesdienst wurden Marion Göbel und Gabi Ihrig-Dietz nach über 30 Jahren Dienstzeit in der Kirchengemeinde Hörbach und jetzt in der GÜT in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Pfarrer Thomas Gessner bereicherte mit der Handpuppe "Herr Tönnemann" den Gottesdienst. Er ließ sich die Bibelstelle "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat" gleich in vier Sprachen und im Hörbacher Platt vorlesen.

Die Eltern und das Team hatten Kuchen und Salate als Buffet gezaubert, so war für das leibliche Wohl auch bestens gesorgt. Mit Spielangeboten für Groß und Klein auf dem Gelände der Kindertagesstätte und den Geschichten, die im Tipizelt erzählt wurden, ging das Sommerfest am Nachmittag zu Ende. Mit dem Seufzer: "Das war voll cool", fasste der 6-jährige Hannes das Erlebte zusammen.

 

Fotos: Judith Metz/Kita Schatzkiste

Das Tipi soll künftig an der Kindertagesstätte erhalten bleiben. Abends wird es mit einer Solarleuchte von innen beleuchtet, sagt Leiterin Judith Metz, die das Projekt mitinitiiert hat.

Die bunte Decke wurde aus vielen Wollflecken zusammengenäht und auch das Tipi wurde gemeinsam am Samstagmorgen auf dem Gelände der Evangelischen Kindertagesstätte Hörbach unter Anleitung der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck aufgebaut.

In Hörbach wurde am Samstag mit vereinten Kräften auf dem Gelände der Evangelischen Kita Schatzkiste aus Bambusstäben und 1300 gehäkelten und gestrickten Wollquadraten ein großes buntes Tipi errichtet. Mehrere Generationen haben zuvor gestrickt und gehäkelt für das Kunstprojekt der Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck. Es ist ihr 50. Strick-Tipi in Hörbach und auch das Letzte in der Art.

 

 

 

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