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Hilfsprojekt

Ein Zaun, der verbindet

Jonas SchrammDer "Soziale Zaun"Pullis, Zahnbürsten oder Hunderfutter - Bedürftige erhalten am "Sozialen Zaun Darmstadt" unkompliziert Hilfe; initiiert hat die Initiative Benjamin Nover (links), der das Leben auf der Straße kennen gelernt hat

Ein Zaun trennt normalerweise Menschen und Eigentum. Darmstadt zeigt: Es geht auch anders. Dort steht der Soziale Zaun. Er hilft bedürftigen Menschen an die alltäglichen Dinge des Lebens zu kommen.

Anna-Sabrina Hänsel kommt fast täglich in Ihrer Mittagspause an dem Maschendrahtzaun vorbei, schaut nach dem Rechten und hängt Tüten, gefüllt mit warmer Kleidung und Zahnbürsten, auf. Zusammen mit Benjamin Nover und vielen anderen Helfern organisiert die Kommunikationsberaterin den Zaun. Angefangen hat alles Anfang 2016. Die Genehmigung war ursprünglich auf vier Wochen befristet, inzwischen wurde sie aber verlängert. „Die Stadt Darmstadt zeigt sich kooperativ“, sagt Anna-Sabrina Hänsel. Auflagen gibt es aber. So dürfen am Zaun nur beschriftete und durchsichtige Tüten hängen. Lebensmittel sind verboten, die Ausnahme ist Tierfutter. Auch muss der Platz um den Zaun immer sauber gehalten werden.

Kontrollen gibt es am Zaun nicht. Jeder darf sich bedienen, der sich für bedürftig hält. Benjamin Nover hat selbst fast fünf Jahre auf der Straße gelebt und meint: „Vielen Menschen kann man ihre Not nicht ansehen. Es kommen auch Studenten, deren Geld am Ende des Monats knapp ist“. Durch die große Aufmerksamkeit für den Zaun kommen die meisten Bedürftigen nachts.

Der Soziale Zaun befindet sich hinter der Stadtbibliothek in der Kaplaneistraße in Darmstadt.
Über Kleidung, Hygieneartikel und weitere Spenden, würden sich die Organisatoren des Sozialen Zauns freuen. Wer mitmachen möchte, bekommt Informationen im Internet:

Sozialer Zaun Darmstadt

good news
In der Serie „good news“ geben wir den Menschen eine Stimme, die das Leben noch ein bisschen lebenswerter machen– unabhängig von ihrer Weltanschauung. Denn wir finden: Es gibt so viele fantastische Aktionen von bisher unbekannten Heldinnen und Helden des Alltags, die die goldene Regel mit Leben füllen. Die goldene Regel sagt: „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden möchtest“.
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(Jonas Schramm)

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