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AnkerZeit-Andachten des Dekanats Gießener Land schenken Raum zum Durchatmen

Eine Oase im Alltag

Patricia LuftDas Team der AnkerZeit-Andachten (v.l.): Andreas Geck, Claudia Grünbein (zuständig für die Musik), Heinz Buschmann und Carola Geck – gemeinsam organisieren sie die Andachten, die Stationen und den anschließenden Imbiss. Mit auf dem Bild (Mitte): Pfarrer Nils Schellhaas, bei der Andacht in der Kirche in Nieder-Ohmen.Das Team der AnkerZeit-Andachten (v.l.): Andreas Geck, Claudia Grünbein (zuständig für die Musik), Heinz Buschmann und Carola Geck – gemeinsam organisieren sie die Andachten, die Stationen und den anschließenden Imbiss. Mit auf dem Bild (Mitte): Pfarrer Nils Schellhaas, bei der Andacht in der Kirche in Nieder-Ohmen.

Der Alltag vieler Menschen gleicht einem Dauerlauf: Termine, Erwartungen, Verantwortung – und dazwischen kaum Zeit zum Innehalten. Genau hier setzen die AnkerZeit-Andachten des Evangelischen Dekanats Gießener Land an, die jetzt zum Beispiel in der Evangelischen Kirche in Nieder-Ohmen stattfanden. Wer an diesem Abend eintrat, spürte schnell: Dies ist ein anderer Ort, eine andere Zeit – eine Einladung, den Anker zu werfen und zur Ruhe zu kommen.

Schon ab 18.30 Uhr war die Kirche für stilles Gebet geöffnet, bevor die rund halbstündige Andacht begann. Das Thema des Abends lautete: „Ich bin auch mal dran. Zwischen Ansprüchen und Selbstfürsorge.“ Ein Satz, der vielen aus dem Herzen sprach.

Im Mittelpunkt stand Jesu Zuspruch: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Worte, die trösten und erlauben, einmal nicht stark sein zu müssen. Carola Geck vom Evangelischen Dekanat Gießener Land führte ruhig und zugewandt durch die Andacht und griff die Lebensrealität der Anwesenden einfühlsam auf.

In kurzen Impulsen wurde deutlich: Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Leben. Wer immer nur gibt, läuft Gefahr, innerlich leer zu werden. Ein Bild aus einem Text von Bernhard von Clairvaux blieb besonders hängen: Wir sollen nicht Kanal sein, der alles weiterleitet, sondern eine Schale, die sich füllen lässt – und aus der Fülle weitergibt.

Musik, gemeinsames Singen, Gebet und bewusst gesetzte Stille wechselten sich ab. Ein besonderer Bestandteil der AnkerZeit sind die Stationen im Kirchenraum. Dort konnten Kerzen für Sorgen entzündet, Segensworte mitgenommen oder Gedanken zu Kraftquellen und Dankbarkeit festgehalten werden. Alles freiwillig – wer wollte, konnte auch einfach sitzen bleiben, nachdenken oder beten.

Ein Moment tiefer Stille, eingeleitet und beendet durch einen Glockenschlag, ließ die Kirche spürbar zur Ruhe kommen. Drei Minuten ohne Ablenkung – ein seltener Luxus in einer lauten Welt. Viele nahmen diesen Moment sichtbar bewegt an.

Am Ende stand der Segen: stärkend und ermutigend. Anschließend blieb beim gemeinsamen Imbiss im Gemeindehaus Zeit für Begegnung und Austausch.

So sind die AnkerZeit-Andachten gedacht: als kleine Oasen im Alltag. In allem geschäftigen Tun wollen sie eine wohltuende Zäsur setzen – ankommen, Zeit für sich haben, Zeit mit Gott teilen, zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen. Jede rund 30-minütige Andacht verbindet ein lebensnahes Thema mit biblischem Impuls, Musik, meditativer Stille, Stationen und einem persönlichen Segen. Bereits ab 18.30 Uhr sind die Kirchen als „stille Kirche“ für persönliches Gebet geöffnet. Einmal im Monat, donnerstags, reist das Team durch verschiedene evangelische Kirchen im Dekanat Gießener Land.

Die nächsten AnkerZeit-Andachten finden am Donnerstag, 8. Januar 2026, in Wetterfeld im Gemeindehaus, Ruppertsburger Str. 18, 35321 Laubach, zum Thema „Gemeinsam stark!“ statt, am Donnerstag, 5. Februar 2026, in Allendorf/Lda. im Gemeindehaus, Marktstr. 13, 35469 Allendorf, unter dem Motto „Mut zur Zukunft – Hoffnung behalten“, und am Donnerstag, 19. März 2026, in Alten-Buseck, Großen-Busecker Str. 1, 35418 Buseck, mit dem Thema „Kraftquelle Glauben?!“.

Im Anschluss gibt es jeweils ein gemütliches Beisammensein bei einem kleinen Imbiss.

Manchmal braucht es nicht viel – nur einen Moment, um den Anker zu werfen. Die AnkerZeit macht ihn möglich.

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