„Menschen brauchen Menschen“
Elf neue Ehrenamtliche für den Besuchsdienst ausgebildet
© Michael Ränker
11.06.2025
mr
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Unter dem Titel „Menschen brauchen Menschen“ hat das Evangelische Dekanat Bergstraße in der ersten Hälfte dieses Jahres die Neuauflage eines Kurses angeboten, in dem Interessierte sich zur Seelsorgerin beziehungsweise zum Seelsorger für eine ehrenamtliche Mitarbeit im Besuchsdienst ausbilden lassen konnten. Zehn Frauen und ein Mann nahmen an der Ausbildung teil, die von Pfarrerin Annelie Hesse (Altenheim- und Krankenhausseelsorgerin / Systemische Beraterin, Paar- und Familientherapeutin / Traumaberatung) sowie Pfarrer Klaus-Willi Schmidt (Altenheimseelsorger / Systemischer Therapeut) geleitet wurde. Jetzt wurden die elf Ehrenamtlichen im Rahmen einer Andacht, die im Heppenheimer Alten- und Pflegeheim „Agaplesion Haus Johannes“ stattfand, für ihren Dienst beauftragt und gesegnet.
In seiner Ansprache stellte Klaus-Willi Schmidt die Wichtigkeit des Ehrenamtes heraus; Annelie Hesse wiederum hob auf die Bedeutung der Arbeit in multiprofessionellen Teams ab und zitierte aus dem biblischen Korintherbrief: „Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.“
Besuche zu machen, das gehört von Anbeginn zum Leben christlicher Gemeinden dazu - Besuche besonders bei Menschen, die aus ihrem gewohnten Leben herausgerissen wurden, die besondere Belastungen tragen müssen oder einsam sind. Ein oder zwei Stunden an einem Nachmittag sind vielleicht nicht viel für den Besuchenden, aber für den Besuchten kann diese Zeit ein wertvolles Geschenk sein. Viele würden sich in ihrem Zuhause, im Altenheim oder Krankenhaus über Besuche freuen; vielen würde es guttun, jemanden zu haben, der mit ihnen spricht und ihnen zuhört, auch Tränen aushält und neue Perspektiven eröffnet.
Um gut auf solche Besuche vorbereitet zu sein, fand in der Zeit von Januar bis Juni der zehn Einheiten umfassende Kurs statt. Folgende Themen wurden dabei erörtert: Grundlagen der seelsorgerlichen Gesprächsführung, Einübung einer seelsorgerlichen Grundhaltung und Reflexion der eigenen Besuchspraxis, Auseinandersetzung mit der eigenen Lebens- und Glaubensgeschichte, Umgang mit Fragen nach Krankheit, Alter, Demenz, Depression, Sterben und Trauer. Zusätzlich absolvierten die Teilnehmenden eine Praktikumszeit mit Besuchen im Altenheim, im Krankenhaus oder Zuhause.