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Debatte um Gebietsreform in Hessen-Nassau eröffnet

Entscheidung über neue evangelische Dekanate im Herbst

Roger Töpelmann

In den kommenden sechs Jahren sollen die 47 Dekanate im Kirchengebiet zu 25 bis höchstens 28 größeren Gebieten zusammengeschlossen werden. Ziel der Neuordnung ist es, Gebiete mit mehr Gestaltungsspielräumen zu schaffen.

EKHNNeuordnung der Dekanate (Stand: April 2013)Neuordnung der Dekanate nach Vorschlag der Kirchenleitung zur Frühjahrssynode 2013

Frankfurt, 26. April 2013. Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Donnerstagabend die Diskussion über eine weitreichende Gebietsreform eröffnet. In den kommenden sechs Jahren sollen die 47 Dekanate im Kirchengebiet zu 25 bis höchstens 28 größeren Gebieten zusammengeschlossen werden. Ziel der Neuordnung ist es, Gebiete mit mehr Gestaltungsspielräumen zu schaffen. In einem über eineinhalb Jahre dauernden Konsultationsprozess hatte die Kirchenleitung einen Entwurf erarbeitet, der den Synodalen nun in erster Lesung vorlag. Eine Abstimmung über das Gesamtpaket zur Reform des Kirchengebiets mit seinen rund 1,7 Millionen Mitgliedern ist für den Herbst vorgesehen. Bis dahin sollen die zahlreichen Änderungsanträge eingearbeitet werden, die bei der engagiert geführten Debatte im Frankfurter Dominikanerkloster eingingen. 

Wirkungsvolle Gestaltungsräume schaffen 

Bei der Einbringung des Entwurfs verwies der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, auf die zentralen Aufgaben von Dekanaten. Ihr Ziel sei es, „das kirchliche Leben in der Region zu gestalten und so das Evangelium ins ihren Bereichen zu bezeugen“. Um diesen Auftrag erfüllen zu können, sei es nötig, alle Gemeinden, Einrichtungen und Dienste noch besser als bisher zu vernetzten. Die Dekanate müssten dabei immer mehr „von Planungsräumen zu Gestaltungsräumen“ werden. Es habe sich gezeigt, dass Dekanate für diese Aufgaben eine Mindestgröße haben sollten, um über ausreichende Ressourcen und damit Gestaltungskraft zu verfügen. „Das ist nötig, damit ein Dekanat mit anderen, die die Region gestalten – wie Kommunen und Landkreise – wirkungsvoll, kooperativ und kritisch zusammenarbeiten kann“, so der Kirchenpräsident.

Frankfurt bereits ab 2014 mit großem Stadtdekanat

Zuvor hatte die Synode auf ihrer Tagung bereits die Gründung eines Stadtdekanats in Frankfurt am Main aus bisher vier einzelnen Bezirken beschlossen. Der Präses der Synode, Dr. Ulrich Oelschläger würdigte die Entscheidung, die bereits zum 1. Januar 2014 umgesetzt werden soll, als „wichtigen Meilenstein“ auf dem Weg zur Neuordnung aller Dekanate im Kirchengebiet. Er hoffe nun, „dass das neue evangelische Stadtdekanat ein Leuchtturm des Glaubens in der Stadt der Hochhäuser werden kann“. 

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