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Gemeinsam leben

Evangelische Angebote, die Kinder und Familien stärken

© Getty Images, ozgurcankayaEin Mädchen läuft auf ihren Vater zu, der die Arme ausbreitetGute Beziehungen in der Kindheit sind wichtig für ein ganzes Leben

Evangelische Angebote, die Kinder und Familien stärken

veröffentlicht 17.09.2024

von Online-Redaktion der EKHN

In der Kindheit werden wesentliche Weichen für ein ganzes Leben gestellt. Der Weltkindertag am 20. September erinnert daran, Kinder zu schützen und liebevoll zu fördern. Die folgenden Angebote der EKHN tragen dazu bei.

Die Erfahrungen während der Kindheit entscheiden maßgeblich mit, wie gesund, beziehungsfähig, leistungsstark und widerstandsfähig ein Mensch im Erwachsenenalter sein wird – auch wenn die persönliche Entwicklung bis ins hohe Alter fortgeführt wird. Das zeigt eine Vielzahl von Studien. Der Weltkindertag am 20. September erinnert daran, wie wichtig es ist, das Wohlbefinden und die Rechte von Kindern zu schützen und zu fördern. Aus diesem Anlass wird auch an die UN-Kinderrechte verwiesen, die in vielen evangelischen Kindertagesstätten rund um diesen Tag thematisiert werden.

Das ist Kindern wichtig:

Die Bertelsmann-Stiftung hat nun Kinder direkt befragt, was sie sich selbst wünschen, um sich wohlzufühlen:

Um glücklich zu sein und sich wohlzufühlen, brauchen Kinder

  • liebe Menschen, auf die sie sich verlassen können, also Familie, Freundinnen und Freunde,
  • Natur und Tiere,
  • Sicherheit – sie müssen vor körperlicher und seelischer Gewalt geschützt werden,  z. B. vor Mobbing,
  • Wissen und Strategien, was ihnen bei Sorgen, Angst, Wut und Stress hilft,
  • die Möglichkeit, Entscheidungen selbst zu treffen und ihr Leben mitzubestimmen; dafür brauchen sie z. B. auch ausreichend Geld und Freizeitmöglichkeiten.

Wenn Kinder krank sind, brauchen sie

  • Menschen um sich, die sie liebevoll umsorgen,
  • Medizin, Tee, Wärmflaschen und so etwas und
  • ein ruhiges und schönes Umfeld, um sich zu erholen.

Um gut lernen zu können, brauchen Kinder in der Schule

  • Ruhe und einen Unterricht ohne Störungen,
  • Lehrerinnen und Lehrer, die verstehen, was jedes einzelne Kind aber auch die ganze Klasse braucht,
  • das Gefühl, sicher zu sein,
  • ausreichend freie Zeit mit Freundinnen und Freunden,
  • die Möglichkeit, einen Hort oder offenen Ganztag zu besuchen und Hilfe durch Betreuer und Betreuerinnen.  

Um gut lernen zu können, brauchen Kinder zuhause und in ihrer Umgebung

 

  • viele Möglichkeiten, etwas auszuprobieren – bei Hobbys, Ausflügen oder im Haushalt,
  • einen Ort zum Lernen zu Hause, der ruhig ist und ohne Stress,
  • Unterstützung beim Lernen für die Schule,
  • viele unterschiedliche Freizeitangebote, die nicht teuer sind,
  • Möglichkeiten, eigene Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu sein,
  • Unterstützung und Schutz, damit sie Gefahren, z. B. im Verkehr oder Internet, einschätzen können. 

Evangelische Angebote, die Kinder fördern und Eltern unterstützen

Zahlreiche Angebote der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) schaffen ein Umfeld, in dem Kinder entwicklungs- und bindungsfördernde Impulse erhalten. Auch Eltern werden bei ihren vielfältigen Herausforderungen unterstützt:

Beratung für Schwangere

Die regionalen Diakonien bietet Beratung für Schwangere an, um werdende Mütter in dieser besonderen Lebensphase zu unterstützen – auch wenn Zweifel bestehen. Hier werden Frauen mit ihren Bedürfnissen und Ängsten ernst genommen und werden empathisch und professionell in ihren Entscheidungen unterstützt.  Die Beratung ist vertraulich und kostenlos.

In den Familienbildungsstätten der EKHN finden Eltern und Kinder zahlreiche Kurse und Workshops, die die Familienbindung stärken und die Entwicklung der Kinder fördern. Von Eltern-Kind-Gruppen bis hin zu Erziehungsberatung – hier ist für jede Familie etwas dabei.

Die Wellcome-Projekte unterstützen Familien mit Neugeborenen. Ehrenamtliche Helfer:innen besuchen die Familien und bieten praktische Hilfe und wertvolle Tipps für den Alltag mit Baby. Einige Evangelische Einrichtungen kooperieren mit der Wellcome-Initiative.

Die Zusage Gottes an jedes Kind, an jeden Menschen ist: „Du bist geliebt!“ Deshalb ist die Taufe ist ein Geschenk, das in der evangelischen Kirche gefeiert wird - ganz klassisch in der Kirche mit anschließendem Familienfest - oder als buntes Tauffest. Mit der Taufe gehört der Täufling einer großen Gemeinschaft an - er wird Mitglied der Kirche. Getauft werden können Babys, Kleinkinder, Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene.

Die Kindertagesstätten der EKHN bieten eine liebevolle und fördernde Umgebung für Kinder. Hier werden die Kleinen spielerisch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt und somit in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung unterstützt.

Kindergottesdienste sind speziell auf die Bedürfnisse und Interessen von Kindern zugeschnitten. Mit Geschichten, Liedern und Spielen wird den Kindern der christliche Glaube auf kindgerechte Weise nähergebracht. Auf der Website der evangelischen Kirchengemeinde oder des Nachbarschaftsraumes, bzw. im Gemeindebrief sind die Termine zu finden.

Kinderbibeltage

Bei den Kinderbibeltagen können Kinder die Geschichten der Bibel auf spannende und interaktive Weise erleben. Diese Veranstaltungen fördern das Gemeinschaftsgefühl und die religiöse Bildung der Kinder. In Gemeindebriefen, der Tagespresse sowie auf den Websites der Kirchengemeinde, Nachbarschaftsraumes und des Dekanates lassen sich mögliche geplante Termine erfahren.

Die Evangelischen Kinderfreizeiten bieten Kindern die Möglichkeit, in den Ferien neue Freundschaften zu schließen und unvergessliche Abenteuer zu erleben. Diese Freizeiten sind eine tolle Gelegenheit, die Natur zu entdecken und den Glauben zu vertiefen.

Evangelische Schulen der EKHN bieten eine werteorientierte Bildung, die auf christlichen Grundsätzen basiert. Hier werden die Kinder nicht nur hinsichtlich ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten, sondern auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gefördert.

Der Religionsunterricht an Grundschulen sowie weiterführenden Schulen vermittelt den Kindern fundiertes Wissen über den christlichen Glauben und fördert das Verständnis für andere Religionen und Kulturen. Er vermittelt auch Orientierung für das eigene Leben und Zugänge zum Glauben.

Leistungsdruck, Mobbing oder familiäre Probleme können Schülerinnen und Schülern zu schaffen machen. Die Schulseelsorge bietet ihnen Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen. Hier finden sie ein offenes Ohr und verständnisvolle Beratung.

Manchmal möchte man mit jemandem reden, der einen nicht kennt, aber vertrauenswürdig ist. In der Chatseelsorge finden Kinder und Jugendliche einfühlsame Ansprechpartner:innen.

Wenn die Konfizeit beginnt, endet der Lebensabschnitt der Kindheit, aus Kindern sind Jugendliche geworden. Im Konfirmandenunterricht werden sie auf ihre Konfirmation vorbereitet. Sie setzen sich intensiv mit ihrem Glauben auseinander und lernen, was es bedeutet, ein verantwortungsbewusstes Leben zu führen. Angesichts der endenden Kindheit und dem Beginn der Religionsmündigkeit wird ein großes Fest gefeiert: Der Konfirmation.

Allerdings zeigen Studien auch, dass eine bemerkenswerte Anzahl von Kindern von psychosomatischen Problemen, Mobbing und Cybermobbing und riskanter Socia-Media-Nutzung betroffen sind. Grundsätzlich stärker belastet sind Kinder aus armen Familien und von Alleinerziehenden, auch ihr Gesundheitszustand ist weniger gut. 21 Prozent der Kinder, deren Familien von Armut betroffen sind, sind nicht altersgerecht entwickelt„Armutssensible pädagogische Arbeit kann soziale Ungleichheit allein nicht abbauen, aber doch dazu beitragen, dass Armut nicht zu einem Belastungsfaktor für die Identitätsbildung von Kindern wird“, so Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland.

Um Kinderarmut zu bekämpfen, macht die Diakonie immer wieder Vorschläge und stellt Forderungen an die Politik. Sie setzt sich aber auch mit ihren Angeboten ein, um Armut zu verhindern. So engagiert sich der Stiftungsfonds DiaKids der Diakonie Hessen mit konkreter Hilfe: Mit Schulranzen zur Einschulung, mit Kinderwinterstiefeln und vielem mehr. Auch andere evangelische Initiativen engagieren sich für Schulranzen-Aktionen. Zudem erhalten verschuldete Familien bei den Schuldnerberatungsstellen neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten, die Tafeln helfen mit Nahrungsmitteln weiter. 

Quellen:

  • Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH): Repräsentativbefragung "Kinder in Deutschland 0-3“ (KiD 0-3 2022) 
  • Ärzteblatt.de: Eltern-Kind-Bindung: Kindheit bestimmt das Leben
  • Bertelsmann-Stiftung: Kinderperspektiven auf Gesundheit und Bildungsteilhabe
  • Unicef.de: Die UN-Kinderrechtskonvention:  Regelwerk zum Schutz der Kinder weltweitwusstes Mitglied der christlichen Gemeinschaft zu sein. 
  • Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder: Kinder haben Rechte! ... auf Schutz ihrer Identität 2024
  • Die Kinder- und Jugendgesundheitsstudie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) der Weltgesundheits­orga­ni­sa­tion – Nationale Survey-Ergebnisse 2022 und Trends
  • Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE): Längsschnittstudie zum Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland 2024
  • KKH-Analyse: Kinder werden immer träger, 2024
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