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Zurück in die Bauzeit – auf in die Zukunft

Evangelische Kirche Pfaffen-Schwabenheim saniert, Wiedereröffnung am 12. Oktober

Lina NeebDer Blick zum Eingang des neugestalteten Innenraums. Unter der Empore (links) ist der neue Gemeindesaal zu erkennen.

Seit ihrer Entstehung im Jahr 1908 schaut die evangelische Gustav-Adolf-Kirche von ihrem erhöhten Platz am Ortsrand auf Pfaffen-Schwabenheim und prägt die kleine Gemeinde. Jetzt wurde sie mehr als zwei Jahre lang aufwendig saniert und umgestaltet. Am Samstag, 12. Oktober, ist die offizielle Wiedereröffnung geplant. Die Veranstaltung wird um 14 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst beginnen, dem ein Empfang folgt.

Bildergalerie

Bärbel BuderusDie evangelische Kirche in Pfaffen-Schwabenheim.

 

Im Rahmen des Klosterfestes der „Fördergemeinschaft Kirchen, Klosteranlagen und Kulturdenkmäler e.V.“ am kommenden Wochenende kann die neugestaltete Gustav-Adolf-Kirche am Samstag, 3. August, um 16 und 17 Uhr, sowie am Sonntag, 4. August, um 15, 16 und 17 Uhr besichtigt werden.

Erbauer war Star-Architekt der Jahrhundertwende

Der Tag der Wiedereröffnung im Oktober ist kein Zufall – es ist der 116. Jahrestag der Kirchweihe des Gotteshauses. Gebaut wurde dieses vom damaligen Star-Architekten und Kirchenbaumeister Friedrich Pützer, der so bekannte Bauwerke wie die Darmstädter Pauluskirche samt Paulusplatz oder die beiden Lutherkirchen in Wiesbaden und Worms erschuf.

Die Gustav-Adolf-Kirche zeichnete sich vor allem durch ihre besondere Jugendstilgestaltung im Innenraum aus, die allerdings bei einer Sanierung in den Jahren 1957/58 dem damaligen Geschmack entsprechend komplett mit einem hellgrauen Anstrich übermalt wurde. Zum Glück konnte der historische Zustand der Wände an vielen Stellen noch freigelegt werden und auch Fotos aus der damaligen Zeit ließen es zu, die einstige Jugendstilbemalung im Rahmen der aktuellen Sanierung zu rekonstruieren.

Historische Gestaltung – vielfältige Nutzung

„Zurück in die Bauzeit – auf in die Zukunft“ unter dieses Motto hat die evangelische Kirchengemeinde Pfaffen-Schwabenheim die Baumaßnahmen gestellt. Zurück in die Bauzeit wegen der jetzt wieder erlebbaren Gestaltung der Entstehungszeit. Auf in die Zukunft, weil die Kirche sich nach dem Umbau barrierefrei und multifunktional nutzbar präsentiert.

Dazu wurden am Gotteshauses Toiletten angebaut sowie ein Lift installiert und ein Durchbruch geschaffen. Jetzt können auch Menschen mit Einschränkungen das Gebäude problemlos erreichen. Außerdem wurde eine neue Küche eingebaut. Denn künftig wird es in der Kirche mehr Veranstaltungen geben, auch solche, die früher im alten Gemeindehaus stattfanden. Dieses hat die Kirchengemeinde schon vor einiger Zeit verkauft – es war zu groß, zu unattraktiv und eine eventuelle Sanierung zu teuer geworden, Mithilfe des Erlöses konnte die aktuelle Sanierung, die rund 1,5 Millionen Euro kostete, von der Kirche gegenfinanziert werden – außerdem halfen dabei Mittel der Landeskirche und großzügige Spenden, unter anderem von der ortsansässigen Fördergemeinschaft Kirchen, Klosteranlagen und Kulturdenkmäler e.V.

Gemeindesaal unter der Empore

Unter fachkundiger Leitung von Malermeister Norbert Theis wurden die Jugendstilgestaltung rekonstruiert. Außerdem wurde das Podest um den Altar in den historischen Zustand zurückversetzt und die alte Taufkapelle unter dem achteckigen Kirchturm zu einem Andachtsraum umgestaltet, der in Zukunft auch außerhalb der Gottesdienstzeiten begehbar sein soll. Die wichtigste Veränderung im Innenraum der Kirche ist aber sicherlich der neue Gemeindesaal, der durch eine Raumtrennung unter der Empore gewonnen werden konnte. Hier finden künftig Sitzungen des Kirchenvorstands statt, die Konfis treffen sich oder Senioren kommen zusammen: Der Raum steht der Nutzung durch alle kirchlichen Gruppen offen.  

Durch den neuen Gemeindesaal reduzieren sich zwar die Sitzplätze in der Kirche, aber es finden weiterhin über 200 Besucher Platz und das Gotteshaus wird multifunktional und damit vielfältiger nutzbar.

Zur erweiterten Nutzbarkeit trägt auch die neue Umgebung des Gebäudes bei. Es ist eine Außenkirche mit einem Boden aus Rasengittersteinen nebst Lagerhalle entstanden. Hier können künftig besonders stimmungsvolle Pfarrfeste oder auch Gottesdienste an der frischen Luft gefeiert werden.

Die Pfaffenheim-Schwabenheimer Kirche wacht weiter über das rheinhessische Dorf, zeigt sich in altem Glanz und dabei nachhaltig nutzbar. Darüber freut sich die Kirchengemeinde – und möchte diese Freude im Rahmen der Wiedereröffnung am 12. Oktober mit vielen Gästen teilen.

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