Krieg und Frieden
Friedensgebete - 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges
© gettyimages, thai noipho
16.04.2025
pwb
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veröffentlicht 02.04.2025
von Online-Redaktion der EKHN
"Nie wieder Krieg!" So lautet die Erkenntnis vieler Menschen, die den 2. Weltkrieg erlebt haben. Sein Ende jährt sich am 8. April 2025 zum 80. Mal. Aber auch heute leiden Menschen in der Ukraine und in Nahost weiter unter Bedrohungen. Manchmal lässt sich das Entsetzen kaum in Worte zu fassen. Im Gebet klagen und bitten – das kann befreien. Christinnen und Christen vertrauen darauf, dass Gott auf der Seite der Leidenden, der Schwachen, der Verletzten, der Toten steht.
Zudem ermöglichen Spenden der evangelischen Hilfsorganisationen "Diakonie Katastrophenhilfe" mit ihren Partnern in den Krisenregionen ganz praktisch Hilfe zu leisten - mit Nahrungsmitteln und medizinischer Grundversorgung.
Die folgenden Gebete sind Anregungen um Worte zu finden, wenn es eigentlich keine Worte mehr gibt.
Beten - angesichts des Kriegs. Beten - trotzdem. Beten - für den Frieden.
Friedens-, Klage- und Fürbittengebete:
80 Jahre nach Kriegsende - Kyriegebet
verbunden mit dem Kyrieruf aus der Ukraine EG 178.9
Hören wollen wir, was Gott zu sagen hat.
Lauschen, wie der Frieden klingt.
Vor 80 Jahren klang er wohl unfassbar.
Traurig, müde, voll Schuld.
Erleichtert, befreit: Der Krieg hat ein Ende.
- Ach, Gott, hätten doch heute Kriege ein Ende.
Kyrieruf: Kyrie eleison
Wie klingt der Frieden, Gott?
80 Jahre lang klingt er nun schon, wie schön.
Häuser wurden wieder aufgebaut, Menschen fanden Heimat.
Das Land wurde geteilt und ist wieder vereint.
- Ach, Gott, erbarme dich derer,
die heute Mauern überwinden müssen und Heimat suchen.
Kyrieruf: Kyrie eleison
Wie klingt der Frieden, Gott?
Denken wir an die Zukunft, dann bangen wir um ihn.
Rüstungsausgaben steigen, kriegstüchtig sollen wir werden.
- Ach Gott, du hast den Frieden in unser Herz gelegt.
Erbarme dich unser,
richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Kyrieruf: Kyrie eleison
[Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf]
80 Jahre nach Kriegsende - Fürbittengebet „Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“
Um Frieden bitten wir, Gott.
In der Ukraine und im Nahen Osten.
An so vielen Orten, an denen Gewalt und Unrecht ist.
Sei bei den Verwundeten.
Nimm die Toten zu dir.
(Alle:) Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Um Gerechtigkeit bitten wir:
Für die Opfer von Gewalt.
Für die Täter von Gewalt.
Stärke gemeinschaftliches Handeln
zum Wohl aller Menschen.
(Alle:) Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Für dein Erde bitten wir:
Tiere und Pflanzen, kostbare Ressourcen,
Wasser, Luft und Wind.
Dass wir ihre Schönheit erhalten,
bis Christus wiederkommt.
(Alle:) Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Amen
[Sabine Müller-Langsdorf]
Drei Jahre Krieg in der Ukraine
Heute ist es drei Jahre her,
dass Russland die Ukraine angegriffen, überfallen hat.
So viel Leid, Tod, Zerstörung.
Und zunehmende Sorgen.
Wie kann Frieden werden?
Kyriegebet
Drei Jahre sind über 1000 Tage.
Jeder Tag, jede Stunde Krieg eine zu viel.
Gott, hörst du die Gebete?
Siehst du die Tränen?
Drei Jahre Waffen, Bomben, Zerstörung.
Gott, rechnest du Sünden an?
Wer wird bestehen?
Wir hoffen, Gott, auf deine Gerechtigkeit.
Drei Jahre lassen Sorgen wachsen:
Weitet sich der Krieg aus?
Drei Jahre machen wütend.
Wann endlich kommt Frieden?
Drei Jahre kosten Kraft.
Wie lange hält die Hoffnung?
Lass ein lichtes Morgen kommen, Gott.
Für die Menschen in der Ukraine.
Und überall, wo Gewalt das Leben verdunkelt.
Amen
(Sabine Müller-Langsdorf, Zentrum Oekumene EKHN und EKKW)
Fürbittgebet
Gott, sei bei den Trauernden und bei den Versehrten.
Sei bei den Hilfsbereiten und Sorgenden.
Die bei den Mächtigen und Ohnmächtigen.
Sei bei den Toten und bei den Lebenden.
Krieg macht so müde. Krieg kostet so viel Kraft.
Krieg kostet Liebe und andere kostbare Ressourcen.
Lass uns investieren in Verständigung und Vertrauen.
Damit die Waffen schweigen.
Damit Menschen heil werden.
Damit deine Schöpfung erhalten bleibt,
bis Christus wiederkommt.
Amen
(Sabine Müller-Langsdorf, Zentrum Oekumene EKHN und EKKW)
Gebet Ukraine mit Liedruf
Gott, drei Jahre ist es (heute) her.
Und es ist immer noch Krieg in der Ukraine.
Seit drei Jahren sterben Menschen.
Seit drei Jahren leiden Menschen.
Tausende sind geflohen
Unzählige sind verletzt.
Gott, das muss aufhören.
Nur wie? Wie kann das gut gehen?
Wie können wir helfen?
Mit den Menschen in der Ukraine
klagen und bitten dich, Gott:
Liedruf: Höre unser Rufen (MKL3, Nr. 25)
Gott, seit Jahren setzten sich Menschen für einen gerechten Frieden ein.
Hier bei uns, in der Ukraine und auf der ganzen Welt.
Sie suchen nach Worten, die aufrütteln.
Sie reichen Hände und bauen Brücken.
Sie helfen Flüchtenden und bieten Schutz.
Sie kämpfen gegen die Ohnmacht und glauben an das Gute.
Mit ihnen, Gott, klagen und bitten wir:
Liedruf: Höre unser Rufen (MKL3, Nr. 25)
Gott, du hast Pläne des Friedens für uns Menschen.
Und nicht des Unheils.
Du schenkst Zukunft und Hoffnung (Jer. 29,11)
Gott, das brauchen wir. Und unsere Welt. So dringend.
Mit dir klagen und bitten wir:
Liedruf: Höre unser Rufen (MKL3, Nr. 25)
Amen
(Pia Baumann, Referentin für Gottesdienst im © Zentrum Verkündigung der EKHN)
Gott, siehst du die Menschen in der Ukraine?
Du bist ein Gott, der sieht.
Siehst du die Menschen in der Ukraine, Gott? ...
Die Menschen ohne Obdach,
die Alten in zerstörten Häusern,
die Kinder in bebenden Kellern?
Siehst du, Gott, die Soldaten im Gefecht,
und in den Wäldern die Deserteure?
Wo bist du, Gott? Sieh!
Amen.
(nach Friedensandacht Jahreslosung 2023, Zentrum Oekumene EKHN EKKW)
Gebet angesichts des Krieges in Nahost
Du, Gott, gibst Orientierung und Halt. Du sagst, was gut ist.
Für uns. Für die Schöpfung.
Für den Frieden in dieser Welt.
Du sagst es einfach und klar:
Liebe deine Nächste.
Achte niemanden gering.
Hilf, wo Hilfe nötig ist.
Sei für andere da.
Ach, Gott, wenn es nur so wäre.
Weltweit breiten sich Krieg, Gewalt und Terror aus.
Heute blicken wir in den Nahen Osten.
Wir sehen und hören die Berichte aus Israel,
aus Gaza, aus dem Westjordanland und dem Libanon.
Wir denken an die Opfer des Terrorangriffs der Hamas vor einem Jahr.
An die vielen Ermordeten, die Verletzten, die Trauernden.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an die Geiseln, die noch immer in der Hand der Terroristen sind.
An ihre Familien, ihre Angehörigen und Freunde.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an die Menschen, die in diesem Krieg nicht wissen wohin.
Die vor den Bomben fliehen und Schutz suchen.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an alle, die in diesem Krieg Heimat und Zukunft verlieren.
Die Erwachsenen, die Jugendlichen und Kinder, die vor den Trümmern ihres Lebens stehen.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an alle, die sich jeden Tag für ein Ende der Gewalt einsetzen.
Die um Worte ringen, Hände reichen und Frieden suchen.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Wir denken an alle, die sich nach Halt und Orientierung sehnen.
Die sich an das halten, was Du sagst:
Liebe deine Nächste.
Achte niemanden gering.
Hilf, wo Hilfe nötig ist.
Sei für andere da.
Wir beten und bitten für sie.
Liedruf oder Stille
Gott, wir brauchen dich.
Für uns. Für die Schöpfung.
Für den Frieden in dieser Welt.
Amen
(Pia Baumann, Referentin für Gottesdienst im © Zentrum Verkündigung der EKHN)
Gebet angesichts der Eskalation im Nahen Osten
Ewiger Gott,
wir gestehen Dir unsere Ratlosigkeit ein
angesichts der vielen weiteren Eskalationen
in den Kriegsgebieten des Nahen Ostens.
Barmherziger Gott, wir denken vor allem an die Familien,
die sich in Bunkern verstecken
oder auf offener Straße vor den Raketen fliehen müssen.
Wir beten für die Familien,
für die Kinder und die Erwachsenen,
die nicht wissen, wie ihre Zukunft aussieht,
die Angst haben und traumatisiert sind.
Großer Gott,
wir beten für die Verantwortlichen,
für die internationale Gemeinschaft.
Lass sie Schritte zu einem gerechten Frieden
in Israel und Palästina, im Libanon, im Nahen Osten
und in so vielen Ländern deiner Welt finden.
Alles hängt miteinander zusammen.
Liebender Gott,
fülle unser aller Herzen mit deinem Frieden.
Aus deiner Liebe und deinem Frieden leben wir. Zu ihm wollen wir beitragen.
Im Kleinen wie im Großen.
Amen
(Peter Noss, Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW
Gebet nach dem Angriff Irans auf Israel
Traurig sind wir und verzagt.
Kommen zu dir und suchen den Frieden
in uns und miteinander und in der Welt.
Zwischen dem Iran und Israel,
zwischen Israelis und Palästinensern,
zwischen Ukraine und Russland.
Ach Gott, so viel Zwietracht und Leid.
Amen
(Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf)
Gebet angesichts des Nahost-Krieges und des Jahrestages des Hamas-Überfalls auf Israel
Du Gott des Friedens,
in unserer Fassungslosigkeit kommen wir mit unserem Gebet zu Dir.
Wir haben keine Worte für das,
was in Israel und Palästina, im Gaza-Streifen
und im Libanon geschehen ist und geschieht.
Keine Worte für das Leid,
das die Terroristen der Hamas vor einem Jahr
über Tausende Menschen gebracht haben.
Keine Worte für das Unrecht,
das Kindern, Frauen, Männern und Familien angetan wurde und wird.
Keine Worte für das Leiden und die Ängste so vieler Menschen,
die nicht mehr wissen,
wohin sie noch fliehen sollen.
Keine Worte für die Zerstörungen
und die vielen Toten und Verwundeten dieses Krieges.
In unserer Klage möchten wir laut schreien
und bleiben doch vor Dir in der Stille
und hoffen auf Dein Erbarmen.
Amen
(Andreas Goetze)
Weitere Gebetsvorschläge und Fürbitten anlässlich des 7. Oktobers (PDF)
Gebet der Vereinten Nationen
Gott,
unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es,
daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse,
Hautfarbe oder Weltanschauung.
Amen
(Ausschnitt aus dem Gebet der Vereinten Nationen)
Die mit Tränen säen
Gott,
Frieden gabst du schon, Frieden muss noch werden,
wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, dass wir ihn tun, wo wir ihn erspähen -
die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.
AMEN
(aus: "Komm, Herr, segne uns" von Propst Dieter Trautwein, geb. 1928, gest. 2002)
Gebet für den Frieden
Gott, um gut miteinander leben zu können, braucht es Frieden.
Das wissen wir und doch gibt es Kriege.
Seit Menschengedenken auf der ganzen Welt.
Wann hört das auf?
Dein Friede Gott ist größer als unsere Vernunft.
Größer und weiter und höher als alle Grenzen, alle Macht und aller Hass.
Deshalb bitten wir dich.
Für alle Menschen, die im Krieg leiden und sich nach Frieden sehnen.
Die auf der Flucht sind.
Die verletzt sind an Leib und Seele.
Die Angst haben um ihre Angehörigen.
Die um ihre Toten trauern.
Wir bitten für alle, die ihre Türen öffnen, um Geflüchtete aufzunehmen,
die für Menschenwürde einstehen und Gastfreundschaft leben.
Wir bitten für alle, die nach Lösungen suchen.
Für alle, die politische und humanitäre Hilfe anbieten
und Verantwortung übernehmen.
Gott, wir bitten dich,
nimm Du dich ihrer an.
Amen
(Pia Baumann, Referentin für Gottesdienst im © Zentrum Verkündigung der EKHN)
Multireligiöses Friedensgebet nach dem Hamas-Terror-Angriff und seinen Folgen
Kurzes Willkommen
Stille – Klangschale – Stille
Entsetzt, wütend und traurig schauen wir
auf die blutigen Ereignisse in Israel und Palästina.
Die Worte versagen in dem Moment,
der Atem stockt,
der Schock sitzt tief.
Der Schmerz vergeht nicht.
Plötzlich unbehaust.
Nichts kann die blinde Gewalt,
den Terror der Hamas gegen unschuldige Zivilisten rechtfertigen.
Stille
Unsre Worte kommen nur zögernd.
Wir brauchen Raum zur Trauer.
Für unseren Schmerz. Auch für den Schmerz der Anderen.
Juden, Christen, Muslime, Israelis, Palästinenser,
Arbeitsmigranten von den Philippinen oder aus Thailand.
Das fällt uns nicht leicht. Wir zögern.
Und doch suchen wir nach den Brücken, die uns Wege zeigen,
die gemeinsame Menschlichkeit zu erkennen, die uns alle verbindet.
Wie mühsam muss es für die Liebe sein, hindurch zu scheinen.
Eine zarte Hoffnung begleitet uns:
Möge durch das Entsetzen und die Traurigkeit
G´ttes Schalom, Allahs Saalam, Gottes Geist des Friedens und der Gerechtigkeit
ein wenig durchscheinen.
Stille
In unseren Gedanken und Gebeten gedenken wir der Opfer
und beten für die Verletzten und die Trauernden.
Wir bangen mit den Angehörigen um die Entführten.
Wir denken an die Not und die Ängste der Menschen,
die im Gaza-Streifen leben und nicht wissen, wohin sie fliehen sollen.
In der Trauer und Sorge um alle Menschen in dieser Region
sind wir mit unseren Partnerinnen und Partnern,
unseren Freudinnen und Freunden, mit allen Menschen vor Ort verbunden.
Wir beten für ein Ende des Blutvergießens
und eine neue lebensfördernde Perspektive für alle, die in diesem Land leben.
Die Ablehnung jeglicher Gewalt
wurzelt in der Überzeugung all unserer Religionen,
dass Konflikte nachhaltig nur gewaltlos geregelt werden können.
Musik
Nacheinander mit allen Beteiligten:
Texte aus den Religionen/ Gebete/ Wünsche für den Frieden
z. B. In aller Sprachlosigkeit leihen wir uns Worte,
die für uns zart eine andere Perspektive aufleuchten lassen
Psalm 85, 8-14 (Übersetzung Basisbibel empfohlen):
Wer hört noch zu im Angesicht des lauten Getöses?
Auf dass wir nicht zu den Dummheiten zurückkehren …
von Pfarrer Dr. Andreas Goetze
Musik
Gebet nach den Vereinten Nationen:
Gott, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Ethnie,
Nation, Geschlecht, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns Mut und Voraussicht,
schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
damit unsere Kinder und Kindeskinder
einst stolz den Namen Mensch tragen.
Amen.
„Gott, sei bei den Opfern“
Fürbittengebet zur Situation in Israel
Ewiger Gott, wir beten für die Familien,
die um ihre Toten durch Terror und Krieg trauern.
Tröste sie mit deiner Nähe.
Großer Gott, wir beten für die internationale Gemeinschaft
um Schritte zu einem gerechten Frieden in Israel
und in so vielen Ländern deiner Welt.
Barmherziger Gott, für die politisch, militärisch und religiös Verantwortlichen
bitten wir um ein verständiges Herz.
Damit sie immer neu Gut und Böse unterscheiden
und suchen, was den Menschen dient.
Liebender Gott, fülle unser aller Herz mit deinem Frieden.
Aus ihm leben wir. Für ihn wollen wir sorgen.
Im Kleinen wie im Großen. Amen
(Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf)
Gott, Hüter Israels,
Du siehst.
Du siehst das Leid deines Volkes!
Jüdische Kinder, Frauen und Männer, Greise
sind von Terroristen ermordet, misshandelt, verschleppt worden.
Lege deine schützende Hand über die Geiseln.
Sei bei den Trauernden und bei den Angehörigen,
halte sie in deinen Armen und trockne ihre Tränen.
Gott, unser Vater,
Du siehst das Unrecht, das auf dieser Welt geschieht.
Du siehst Trauer, Schmerz, Angst, aber auch Wut über dies Pogrom.
Stärke unsere Stimme,
dass wir dem Hass und der Unmenschlichkeit
eine Kraft entgegensetzen.
Gib, dass wir unseren jüdischen Schwestern und Brüdern in Solidarität
zur Seite stehen.
Gott, Schöpfer der Welt,
du siehst uns,
die wir Verantwortung übernehmen wollen und gestern noch riefen:
Nie wieder!
Haben wir zu wenig getan?
Lass uns einstehen in der Welt für unsere jüdischen Geschwister,
für Ihr Recht auf sichere Heimstätte,
für die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit!
Der Frieden schafft in den Höhn
schaffe auch Frieden für uns alle
und für ganz Israel und die ganze Welt
und sprecht: AMEN
(Pfarrer David Geiß, Studium in Israel, Oktober 2023)
Gott, schau auf die Menschen im Heiligen Land
Gott der Barmherzigkeit,
mit dir weinen wir.
Jüdische Menschen wurden massakriert.
Unzählige sind an Leib und Seele verletzt.
Der Terror der Hamas bringt überall Leid.
Gott der Liebe,
wir bitten dich, schau auf die Menschen im Heiligen Land,
Juden, Christen und Muslime,
Israelis und Palästinenser,
die Lebenden und die Toten.
Gott des Friedens,
erinnere uns an deine Verheißung
und mach sie wahr,
dass unser Leben seinen Ausdruck finde in
Schalom, Frieden, Salam.
Amen
(Präses und Ratsvorsitzende Annette Kurschus)
Gott, komm zu uns
Komm, Gott, komm zu uns,
denn wir sind aufgewühlt von den Nachrichten der letzten Wochen.
So viele Bilder vom Krieg und Sterben
in Israel, in Gaza, in der Ukraine, im Kosovo und anderswo.
Schwer ist unser Herz, gelähmt die Hoffnung.
Komm, Gott, komm zu deinem auserwählten Volk Israel
und weine mit ihm um die Toten und Verletzten der Terrorangriffe.
Komm, Gott, komm an die heiligen Stätten dreier Religionen
mit heiligem Zorn über die Gewalt, die deine Kinder einander antun.
Komm, Gott komm, in das Land, in dem Jesus gelebt hat.
Lass uns durch alle Schreckensbilder sein Wort hören und tun:
Selig sind, die Frieden stiften!
Amen
(Sabine Müller-Langsdorf, Peter Noss, Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW)
Der Friede Jerusalems
Himmlischer Vater,
in einer Welt der Verwirrung bitten wir um Deine Weisheit.
In einer Welt voll Schmerz bitten wir um Deine Heilung.
In einer Welt des Konflikts bitten wir um Deinen Frieden.
Möge Dein Friede aufs Neue auf die Menschen im Nahen Osten fallen.
Möge der Friede Jerusalems alle Menschen zu einem Leben in Harmonie inspirieren.
Dafür bitten wir Dich durch Deinen Sohn Jesus Christus.
Amen
(Bischöfliche Kirche in Jerusalem und dem Mittleren Osten / Episcopal Church in Jerusalem and the Middle East)
Weitere Gebete angesichts des Krieges gegen die Ukraine
Es ist Krieg in der Ukraine
Es ist Krieg.
Russland hat die Ukraine angegriffen.
Bomben fallen.
Menschen sterben.
Wir sind fassungslos.
Worte fehlen.
Unsere Kraft ist zu klein.
Wir fühlen uns hilflos.
Darum sind wir hier.
Gemeinsam vor Gott.
Was uns Angst macht,
das bringen wir zu Gott.
Stille
„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke“,
so heißt es in der Bibel.
„Gott ist unsere Zuversicht und Stärke,
eine Hilfe in den großen Nöten,
die uns getroffen haben.“ (Ps 46,3)
Stille
Gott, lass uns die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben.
Hilf uns, das Gute nicht aus den Augen zu verlieren.
Steh denen bei, die den Tod direkt vor Augen haben.
Sei bei den Opfern, tröste die Trauernden.
Gib denen Kraft, die dem Unrecht widerstehen.
Gott, beende die großen Nöte,
die uns getroffen haben.
Darum bitten wir.
Dafür beten wird.
AMEN
(Zentrum Verkündigung der EKHN / mkr)
Gebet für den Frieden in der Ukraine
Gott,
um gut miteinander leben zu können, braucht es Frieden.
Das wissen wir und doch gibt es Krieg.
Seit Monaten schon in der Ukraine.
Seit Menschengedenken auf der ganzen Welt.
Wann hört das auf?
Dein Friede Gott ist größer als unsere Vernunft.
Größer und weiter und höher als alle Grenzen, alle Macht und aller Hass.
Deshalb bitten wir dich.
Für alle Menschen, die im Krieg leiden und sich nach Frieden sehnen.
Die auf der Flucht sind.
Die verletzt sind an Leib und Seele.
Die Angst haben um ihre Angehörigen.
Die um ihre Toten trauern.
Wir bitten für alle, die ihre Türen öffnen, um Geflüchtete aufzunehmen,
die für Menschenwürde einstehen und Gastfreundschaft leben.
Wir bitten für alle, die nach Lösungen suchen.
Für alle, die politische und humanitäre Hilfe anbieten
und Verantwortung übernehmen.
Gott, wir bitten dich,
nimm Du dich ihrer an.
Amen
(Pfarrerin Pia Baumann, Zentrum Verkündigung der EKHN)
„Gott, das darf nicht sein. Ich habe Angst“
Gott, bitte halte uns
Gott,
alles schreit in mir:
Das darf nicht sein.
Das, was im Ukraine-Krieg geschieht.
Gott,
du siehst, wie sich die Geflüchteten um ihre Angehörigen im Krieg sorgen,
du siehst die Verzweiflung der Kinder,
du siehst die Not der Menschen im Kriegsgebiet,
du siehst das Entsetzen mancher Soldaten, die zum Töten gezwungen werden,
du siehst diese unbeschreibliche Vernichtung,
du kennst die letzten Gedanken der Getöteten.
Gott,
was man den Menschen im Ukraine-Krieg antut,
das tut man dir an.
Gott,
du kennst den Schmerz.
Du kennst Ohnmacht und Verzweiflung.
Und deshalb bitte ich dich:
Stehe den leidenden Menschen bei,
fange sie in ihrem Leid und ihrer Not
in deiner Hand auf.
Gott,
Ich höre Worte,
die das Unfassbare aussprechen:
den Einsatz von Atomwaffen.
Ich habe Angst.
Angst um das Leben der Menschen in Osteuropa,
Angst um mein Leben und das Leben meiner Lieben.
Wie können wir uns schützen?
Gott,
ich rufe zu dir:
Sei bei uns.
Halte mich in meiner Angst.
Pflanze deinen ewigen Frieden in mein Herz.
Schenke mir Stärke angesichts der Bedrohung.
Schenke mir eine klaren Kopf angesichts Ungewissheit.
Zeige mir, was ich tun kann.
Gott,
ich bitte dich:
Lass uns aufmerksam werden
für deine Zeichen in der Welt,
die den Weg zum Frieden weisen.
Gott,
ich danke dir für die Menschen,
die den Notleidenden helfen.
Gott,
ich danke dir für alle,
die mutig ihr Möglichstes für den Weg zum Frieden beitragen.
Gott,
ich bitte dich,
lass durch deinen Geist
deinen Frieden
in die Köpfe der Verantwortlichen einziehen.
Amen
Hass entwaffnen
Gott der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,
Unsere Gedanken und Gebete
sind bei unseren Schwestern und Brüdern
in der Ukraine und den umliegenden Ländern
in ihrer Angst und Not.
Wir beten auch für alle anderen Regionen der Welt,
in denen es Konflikte, Unruhen oder Unterdrückung gibt.
Wir beten, dass Versöhnung Hass entwaffnet,
Frieden Krieg besiegt,
Hoffnung Verzweiflung überwindet
und dass deine Pläne des Friedens in Erfüllung gehen.
Gott, in deiner Barmherzigkeit:
Erhöre unser Gebet.
Amen
Leid und Hilfsbereitschaft
Du, Gott,
es bedrückt uns sehr,
dass der Krieg in der Ukraine immer mehr zu einem Bombenkrieg gegen die Zivilbevölkerung eskaliert.
Wir klagen Dir die Not, die der Krieg gebracht hat.
Wir trauern um die, die ihr Leben lassen verloren haben.
Gib allen Mut und Ausdauer, die für ein Ende der Kriegshandlungen kämpfen.
Wir bitten Dich für die,
die zu Hause in Angst vor plötzlichen Raketeneinschlägen leben,
die in U-Bahn-Stationen und Parkhäusern übernachten,
die auf der Flucht an den Grenzen des Landes in der Kälte ausharren.
lass sie Zufluchtsorte vor der Gewalt finden,
schenke den Getrennten ein Wiedersehen,
behüte die, die zum Kampf zurückbleiben mussten.
Wir bitten Dich für die Vielen,
die sich mit Hilfsgütern Richtung Ukraine aufgemacht haben,
um den Menschen beizustehen.
Lass ihre Hilfe ankommen und Not lindern.
Segne Sie und ihre tätige Nächstenliebe im Blick auf die
zukünftige Friedensordnung, die werden soll.
Amen
Weitere Gebete gegen Krieg und Unrecht
Gebet der Vereinten Nationen
Gott,
unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall.
An uns liegt es,
daraus einen Planeten zu machen,
dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden,
nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse,
Hautfarbe oder Weltanschauung.
Amen
(Das "Gebet der Vereinten Nationen" ist Teil einer Dichtung des Dichters und Pulitzer-Preisträgers Stephen Vincent Benét von 1942)
Gebet gegen die Angst
(Lies dieses Gebet am besten laut.)
Herr, die Angst kreist mein geordnetes Leben ein.
Ich fürchte mich.
Die Nachrichten melden Krieg und sinnlosen Tod.
Noch bin ich weiter weg.
Und ich kann nichts tun.
Warum geschieht solche Gewalt?
Woher kommt dieser Hass?
Ich bin wie gelähmt.
Herr, ich bitte Dich für alle, die sich ängstigen.
Mache sie gefasst und stark.
Ich bete für alle Verletzen und um ihre Gesundheit.
Lass sie wieder heil werden.
Ich bete für alle Flüchtenden.
Lass sie wieder ein zu Hause finden.
Ich bete für alle, die andere Menschen schützen.
Lass sie deinen Schutz und deine Stärke erfahren.
Ich bete für die Toten und für die Trauernden.
Lass sie deinen Trost und Beistand spüren.
Ich denke an die Angehörigen,
die die Schreckensnachricht erhalten.
Tröste sie alle und begleite sie in ihrer Not.
Amen.
(Pfarrer Hans Genthe / RH)
Gott, sei jetzt mitten unter uns
Wir kommen zu dir, Gott.
Wissen nicht, wohin sonst.
Hin und her geworfen.
Zwischen Entsetzen und Wut.
Zwischen Angst und Trauer.
Nimmt das denn kein Ende?
Dieses Wüten und Hassen?
Lass uns nicht allein, Gott.
Sei jetzt mitten unter uns, wenn wir beten.
Verbinde uns miteinander.
Verbinde uns mit allen Menschen,
die entsetzt sind und wütend,
die Angst haben und trauern.
Amen.
(Pfarrerin Doris Joachim Storch)
Gebet zur Nacht
In deine Hände lege ich
meine unruhigen Gedanken,
meine wirren Gefühle,
mein Leben.
In deinen Schoß lege ich
meinen müden Kopf,
die Früchte meines Tuns,
meine Sorgen.
Unter deinen Mantel lege ich
meinen schutzlosen Leib,
meine verwundete Seele,
meinen angefochtenen Geist.
In deine Hände lege ich
meine Freunde,
meine Feinde,
mein Leben.
Amen
(Unbekannte:r Verfasser:in)
Durchbrich meine Zweifel
Ich verzweifle manchmal
an der gewalterfüllten Geschichte
die Menschen einander zufügen
Doch mit Dir
frage ich mit letzter Kraft
was ist der Mensch
dass du an ihn denkst
des Menschen Kind
dass Du Dich seiner annimmst
Deine Antwort
scheint auszubleiben
oder
bist Du es
der in jeder Friedensinitiative
Deine leidenschaftliche Liebe
im Menschen erneuert
Bist Du es
der angsterfüllte Blicke
in strahlende offene
Augen verwandeln kann
Durchbrich meine Zweifel
lass mich Dich
in allen Begegnungen erahnen
Amen.
(Nach Psalm 8, Vers 5. Gekürzt nach der Gottesdienstvorlage "Und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens" von EKD, ACK, DBK)
Weitere Gebete für Frieden
Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Gib Frieden, Herr, wir bitten!
Die Erde wartet sehr.
Es wird so viel gelitten,
die Furcht wächst mehr und mehr. …
Gib Mut zum Händereichen,
zur Rede, die nicht lügt,
und mach aus uns ein Zeichen dafür,
dass Friede siegt.
Amen
(Präses und Ratsvorsitzende Annette Kurschus)
Gib Frieden
Gib Frieden, Herr, gib Frieden,
die Welt nimmt schlimmen Lauf.
Recht wird durch Macht entschieden,
wer lügt, liegt oben auf.
Das Unrecht geht im Schwange,
wer stark ist, der gewinnt.
Wir rufen: Herr, wie lange?
Hilf uns, die friedlos sind.
Amen
(Jürgen Henkys, Evangelisches Gesangbuch Nummer 430)
„Gott, ich habe Angst. Hilf uns!“
Friedensgebet
Das Gebet des Heiligen Franziskus
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Gebet für den Frieden
Von London ausgehende Gebetskette zur Mittagszeit
Führe mich vom Tod ins Leben, aus dem Trug in die Wahrheit.
Führe mich aus Verzweiflung in die Hoffnung, aus Angst ins Vertrauen.
Führe mich vom Hass zur Liebe, vom Krieg zum Frieden.
Lass Frieden unser Herz erfüllen, unsre Erde und das All.
Amen.
Zorn über Gott
Gott, ich verstehe dich nicht.
Abwenden möchte ich mich von dir.
Mich verbergen in meinem Zorn.
So wie du dich verbirgst.
Und doch kann ich nicht anders – ich muss reden.
Reden mit dir.
Damit der Zorn sich nicht in die Seele frisst.
Damit das Herz nicht eng wird und ängstlich.
Damit die Wut nicht zur Rache drängt.
Und ich bitte dich, du unbegreiflicher Gott:
Höre die Toten.
Höre die Trauernden.
Höre unsere Sorge um den Frieden.
Amen.
(Joachim Storch, Pfarrer im Zentrum Verkündigung der EKHN)