Pfarrer Dr. Uwe Ritter in den Wartestand verabschiedet
“Gottes Reich ist in jedem von uns”

01.07.2025
ts
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Kirchenvorstandsmitglied Lothar Nicolai konnte besonders den Vertreter des katholischen Pastoralraums Pfarrer Jozef Madloch begrüßen sowie Ritters Vorgänger in Alsfeld, Pfarrer Friedhelm Kalbhenn. Die musikalische Gestaltung oblag Dekanatskantor Simon Wahby.
Ritters Kollegen Pfarrer Theo Günther und Pfarrer Peter Remy führten gemeinsam durch den Gottesdienst, die Schriftlesung hatte Jonathan Ritter, der älteste Sohn des scheidenden Pfarrers, übernommen. Dieser ging in seiner letzten Predigt auf das Reich Gottes ein. Man frage sich durchaus, was das wohl sein könne – gerade angesichts der vielen dramatischen Ereignisse in der Welt. Ritter interpretierte das biblische Wort vom „Reich Gottes“ als „die neue Welt“. Er zog Jesu Gleichnis von dem Samenkorn hinzu und sprach von dem Wunder, dass aus einem kleinen Korn ein großer Strauch werden könne. Dieses Wunder sei vergleichbar damit, dass auch das Reich Gottes klein beginne. Es sei ein Raum der Liebe und der Hoffnung. Und es beginne mit den Menschen, die sich einlassen: „Das Reich Gottes, Gottes neue Welt, ist in uns.“ Mit diesem hoffnungsvollen Appell verabschiedete Pfarrer Ritter sich von seiner Gemeinde.
Dekanin Dr. Dorette Seibert, die im Auftrag der Kirchenleitung die Entpflichtung des Pfarrers vornahm, verabschiedete sich zunächst persönlich und als Dekanin von Pfarrer Uwe Ritter. Sie zählte seine Verdienste für die Alsfelder Kirchengemeinde auf und hob dabei besonders die Arbeit für Kinder und Jugendliche, die Musik und die technischen Kompetenzen hervor. Viele der Talente seien in die Partnerschaftsarbeit mit der Diözese in Süd-Kerala geflossen, würdigte die Dekanin Ritters Einsatz auf verschiedenen Gebieten. Das Dekanat sei ihm und seiner Familie zu großem Dank verpflichtet. Im Sinne seiner Einführungspredigt vor fast zwanzig Jahren sei Pfarrer Ritter ein Teil der Gemeinschaft geworden, die er getragen habe, die aber auch ihm Halt gegeben habe. Sie hoffe, dass der Wartestand – eine Einrichtung der Kirche, die der Genesung von Langzeitkranken dienen soll – ihm Ruhe und Entlastung bringe. Als sichtbares Dankeschön und mit Blick auf die Indienarbeit hatte sie Uwe Ritter einen indischen Schal, indische Gewürze mit Botschaft und einen Restaurantgutschein mitgebracht.
Den Segen nach der Entpflichtung sprachen Dorette Seibert, Peter Remy, Theo Günther und Dekanatsjugendreferent Valentin Zimmerling.
Auf die Zeit von Pfarrer Uwe Ritter in Alsfeld blickte auch Lothar Nicolai in seiner Ansprache zurück. Er lobte insbesondere die Teamarbeit unter den Pfarrern in den drei Bezirken und hob die Leistungen sowohl im geistlichen Umgang mit Kindern hervor als auch die Gründung der Konfi-Camps und die Einführung der Teamer-Schulungen. Als D-Kirchenmusiker habe er sich auch unter diesem Aspekt sehr gut einbringen können und seine Tätigkeiten als „Gemeinde-ITler“ hätten alle sehr entlastet. Insbesondere die Übertragung eines Partnerschaftsgottesdienstes, der in Indien und im Alsfeld gleichzeitig stattfand, sei eine außerordentliche Leistung gewesen. Auch von Seiten der Kirchengemeinde gab es mit einer kleinen musikalischen Auszeit ein sehr persönliches und wertschätzendes Geschenk.
Mit Fürbitten ging der Gottesdienst zu Ende; der Einladung für eine gemütliche Zusammenkunft im Anschluss folgten viele Gäste. Pfarrer Uwe Ritter bleibt mit seiner Familie bis auf Weiteres im Pfarrhaus. Er wird ehrenamtlich den Kindergottesdienst betreuen und als Gemeindeglied sicher nie ganz aus dem Blick verschwinden.