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Jung und Hein zum Fest

Gruß zum Ramadan: Fasten verbindet Religionen

Esther StoschFastenzeitFastenzeit

Kirchenpräsident Jung und Bischof Hein grüßen die Muslime zu ihrem höchsten Fest Ramadan. Die Evangelischer Gruß zum Ramadan: Die Fastenzeit soll sich positiv auf das Miteinander der Religionen auswirken.

Darmstadt / Kassel, 25. Mai 2017. Herzliche Segenswünsche zum am Samstag beginnenden Ramadan haben der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, sowie der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, Vertretern islamischer Verbände und Gemeinden übermittelt. In einem Brief, unter anderem an den hessischen Landesverband der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib), die Islamische Religionsgemeinschaft Hessen (IRH) und den Verband der Islamischen Kulturzentren Hessen, würdigen sie „die Ernsthaftigkeit und Konsequenz der religiösen Praxis“ des Fastens, die Muslime in den kommenden Wochen des Ramadans ausübten. Beide betonen, dass das Fasten zu den Traditionen gehöre, die über Religionsgrenzen hinweg bekannt seien und praktiziert würden. Wer faste, konzentriere sich auf das Wesentliche, erkenne das Überflüssige und könne sich neu orientieren. Dies habe auch Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander: „Das Verhältnis zu den Menschen im Umfeld erscheint in einem anderen Licht, Die Fastenzeit ist von Umkehr und Nächstenliebe begleitet.“ Durch das Fasten wollten Menschen Gott näher kommen und ihr Leben neu ausrichten. Zum Abschluss ihres Schreibens äußern Hein und Jung den Wunsch: „Möge das Fasten im Ramadan in diesem Sinn gesegnet sein und sich positiv auf das Miteinander von Christen und Muslimen in unserem Land auswirken."

Das Schreiben im Wortlaut:

„Unser Alltag ist durch vielerlei Aufgaben und Verantwortung bestimmt. Religiöse Menschen wissen darum, dass es besondere Zeiten im Laufe eines Jahres gibt, die vom üblichen Takt abweichen. Dazu zählen bestimmte Feiertage wie beispielsweise Ostern oder das Opferfest, die wesentliche Aspekte einer Religion unverwechselbar in Erinnerung rufen. Die Menschen werden in ihrem jeweiligen Glauben bestärkt und der Gemeinschaft mit ihren Glaubensgeschwistern versichert.

Das Fasten gehört zu den Traditionen, die über Religionsgrenzen hinweg bekannt sind und praktiziert werden. Auch uns Christen sind solche Gedanken vertraut: Wer fastet, konzentriert sich auf das Wesentliche, erkennt das Überflüssige und kann sich neu orientieren. Das Verhältnis zu den Menschen im Umfeld erscheint in einem anderen Licht. Die Fastenzeit ist von Umkehr und Nächstenliebe begleitet, aber auch neuen Themen und Ideen wird Raum gegeben. Durch das Fasten möchten Menschen Gott näher kommen und ihr Leben neu ausrichten. In den kommenden Wochen des Ramadan üben Muslime vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang Verzicht und verbinden damit ähnliche Gedanken. Damit führen sie Nichtmuslimen eindrücklich die Ernsthaftigkeit und Konsequenz dieser religiösen Praxis vor Augen. Möge das Fasten im Ramadan in diesem Sinn gesegnet sein und sich positiv auf das Miteinander von Christen und Muslimen in unserem Land auswirken.“

Hintergrund Ramadan

Der Fastenmonat Ramadan ist tief im Islam verwurzelt. Er gilt als Gebot Gottes und ist eine der fünf Glaubenssäulen des Islam. Mit dem Ramadan verbinden sich im religiösen Jahreskreis die wichtigsten Feste, wie das große Fastenbrechen zum Ende der etwa vierwöchigen Zeit. Gläubige sind im Monat Ramadan aufgerufen, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr zu verzichten. Nach Eintritt der Dunkelheit wird in oft großen Feiern das Fastenbrechen zelebriert. Kinder und alte oder kranke Menschen sowie Schwangere sind vom Fasten ausgenommen. In diesem Jahr beginnt der Ramadan am 27. Mai und dauert bis 24. Juni 2017. Da er nach dem Mondkalender berechnet wird, der nur 354 Tage umfasst, verschiebt er sich jedes Jahr um etwa zehn Tage gegenüber dem üblicherweise heute genutzten Sonnenkalender. Weltweit bekennt sich etwa eine Milliarde Menschen zum Islam. In Deutschland leben nach einer Studie des Bundesinnenministeriums etwa vier Millionen Muslime.

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