Menümobile menu
Info

„Ich lade gern mir Gäste ein“ – Fest für die Sinne auf dem Heilsberg

Zwölf junge Stimmen, ein einfühlsamer Pianist, ein charmanter Moderator und fast 300 begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer sorgten am 10. Mai in der Heilig-Geist Kirche für neue Rekorde bei der Operngala mit der Gesangsklasse Prof. Heyer der Hochschule für Musik und Darstellende Künste (HfMDK) Frankfurt am Main.

Antje PreissVilBelMonte Operngala mit der Gesangsklasse Prof. Heyer der Hochschule für Musik und Darstellende Künste (HfMDK) Frankfurt am Main.

Professor Thomas Heyer, Lehrer der Studierenden, und Christine Neumann, Vorsitzende des Förderkreises Kirchenmusik der Ev. Heilig-Geist-Gemeinde Bad Vilbel Heilsberg e.V. hatten sich diesmal die gemeinnützige Spendenorganisation „Save the Children“ als Empfänger sämtlicher Erlöse des Abends ausgesucht. Charmant betonte Heyer in seiner Moderatorenrolle immer wieder, wie wichtig die Spenden für die Unterstützung von Kindern seien: „Je besser meine Studierenden singen, desto mehr dürfen Sie spenden“ – und es wirkte! Fast 4.000 Euro können nun übergeben werden.

„So viele Besucherinnen und Besucher und einen so hohen Spendenbetrag hatten wir noch nie“, freut sich Christine Neumann. Die bereits siebte Operngala auf dem Bad Vilbeler Heilsberg kann man nicht mehr als Geheimtipp bezeichnen: Aus ganz Bad Vilbel und dem Umland kamen die Zuhörerinnen und Zuhörer geströmt, um sich bei bester Laune von den Arien und Duetten herausragender Gesangstalente verzaubern zu lassen. Pianist Hedayet Djeddikar hatte mit seinem einfühlsamen Spiel großen Anteil daran, dass die Sängerinnen und Sänger über sich hinauswuchsen und ganz in ihren unterschiedlichen Rollen aufgingen. Dies deutet auf einen weiteren Rekord hin: Nur von einer kurzen Pause unterbrochen dauerte der Reigen der Darbietungen fast drei Stunden, die dem Publikum wie im Fluge vergingen. Den krönenden Abschluss bildeten die gemeinsame Zugabe der Studierenden „Nimm Zigeuner deine Geige“ aus der Csárdásfürstin und “Danny Boy“, gesungen vom Meister Thomas Heyer selbst mit seiner wunderbaren Tenorstimme.

Übereinstimmend warfen sich die Zuhörerinnen und Zuhörer zwischen den Auftritten immer wieder anerkennende Blicke zu. Um nur einige der Arien und Duette zu nennen: Zu schön waren die Stimmen von Chiara Bäuml und Maya Watson im Duett beim grandiosen „Zickenkrieg“ zwischen Marcellina und Susanna aus Mozarts Hochzeit des Figaro. Oder auch die zarte Euridice aus Glucks „Orfeo et Euridice“ von Gesangstalent Lena Heun, die dieses Jahr ihr Abitur macht. Mezzosopranistin Clara Kreuzkamp und Sopranistin Ella Gehrmann sorgten mit ihrer Darbietung der laut Wikipedia „wohl berühmtesten Barcarole, die jemals geschrieben wurde“ von Offenbach für wohlige Gänsehaut. Geonhee Kim widersprach im Duett als Gilda ihrem Vater Rigoletto – wunderbar: Tim Lukas Reuter – sehr eindringlich, wenn auch nach Verdis Vorgabe vergebens. Als Stierkämpfer und „Influencer“ seiner Zeit feuerte Bass-Bariton Michael Kieslich das Publikum erfolgreich an und genoss seine Rolle aus Bizets Carmen sichtlich. Christopher Jähnig sorgte dafür, dass man ihm in Richard Wagners Götterdämmerung als Hagen hätte stundenlang weiter zuhören können. Die dunkle Rolle des Sarastro aus Mozarts Zauberflöte nahm man Jakob Krupp in der Bass-Arie „O Isis und Osiris“ sofort ab. Tenor Leonhard Kreutzmann verzauberte als Liebhaber mit „Quanto e bella“ aus Donizettis L‘Elisir d’Amour. Mit „If I were a rich man“ nahm Tenor Klaus Vleeming das Publikum charmant mit auf seine Gedankenreise. Nicht nur die Sängerinnen und Sänger, sondern insbesondere auch Pianist Hedayet Djeddikar und Moderator Professor Thomas Heyer bekamen für ihre grandiose Leistung wohlverdient langanhaltende Standing Ovations. Allen Studierenden stehen nicht nur nach Meinung des VilBelMonte-Publikums große Gesangskarrieren bevor.

Man darf gespannt sein, mit welchem Clou Professor Heyer und seine Studierenden das Publikum nächstes Jahr bei VilBelMonte begeistern werden. Auf dem Heilsberg feiert man 2023 übrigens nicht nur die VilBelMonte-Konzerte, sondern auch das 75jährige Bestehen der Siedlung. Auf www.75jahreheilsberg.de findet man zu Kunst, Geschichte, Sport und Musik jede Menge verschiedene Veranstaltungen.

 

Text und Fotos: Antje Preiss

to top