Katholische Leiterin Barbara Biener hat evangelische Kita Pusteblume in Nastätten verlassen
Innere Haltung prägt Miteinander von Kindern, Team und Eltern
St. BienerViel Dank und Lob von Elternausschuss und Kirchenvorstand gab es während des Abschiedsgottesdienstes für die langjährige Leiterin der evangelischen Kita Pusteblume in Nastätten Barbara Biener (2. von links).20.03.2023 becrima_g256 Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
„Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts“. Dieses Zitat von Friedrich Fröbel, Sohn eines evangelischen Pfarrers, war für Barbara Biener Leitbild ihrer Arbeit in der evangelischen Kindertagesstätte Pusteblume in Nastätten. 33 Jahre war sie dort angestellt; in den vergangenen 17 Jahren als Leiterin. Mit einem Gottesdienst und einem Empfang mit vielen Dankesworten wurde sie in den Ruhestand verabschiedet.
„Mir war es wichtig, dass die Einrichtung durch eine fürsorgliche Haltung im Zusammenspiel von Mitarbeitern und Eltern funktioniert“, sagte Biener und dankte allen, die dazu beigetragen haben. „Dem familiären Charakter in einer christlichen Erziehung, sowie einer erlebbaren Religionspädagogik kommt hierbei besondere Bedeutung zu“, so die Ruheständlerin, würden doch viele der derzeit 65 Kinder mehr als acht Stunden in der Einrichtung verbringen.
1990 startete sie als pädagogische Fachkraft in der Kita; im November 2005 übernahm sie die Leitung. 2006 erhielt die Einrichtung den Namen „Pusteblume“. Zu den „Highlights“ ihrer Zeit als Leiterin zählt Biener die Umgestaltung des Außengeländes mit den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde, die Aufführung mehrerer Musicals und einer Kinderoper, musikalisch umgesetzt von Dekanatskantor Markus Ziegler, der immer wieder gern gesehener Mitstreiter in der Einrichtung ist. Auch das Fußballfest zur Europameisterschaft 2008 blieb in bester Erinnerung. Dass es in der Pusteblume gern musikalisch zugeht, bewiesen Auszeichnungen und der Abschiedsgottesdienst selbst. In diesem wünschten die Kinder singend Biener alles Gute sowie zugleich Christine Neubauer, die an eine neue Wirkungsstätte verabschiedet wurde.
Ständige Qualitätsentwicklung gehörte zu den Schwerpunkten der pädagogischen Arbeit unter Bieners Leitung. Umbaumaßnahmen wie die zweite Spielebene, die Neugestaltung der Küche und des Kinderbads fielen ebenso in ihre Dienstzeit, zuletzt ein neuer Sandspielturm auf dem Außengelände. Herausfordernd und an die Belastungsgrenzen reichend seien die täglich neu eingehenden Bestimmungen zur Corona-Pandemie gewesen. Auch die Umsetzung des Kita-Zukunftsgesetzes des Landes sei zur Unzeit gekommen. Auf ein Kuriosum wies Biener ebenfalls hin: Die Leitung des katholischen Kindergartens war über viele Jahre in evangelischer Hand, „die unseres evangelischen Kindergartens katholisch“. Das sei ein Beispiel für die praktizierte Ökumene in Nastätten.
Trotz der in den vergangenen Jahren enorm gestiegenen Anforderungen an Kita-Mitarbeitende und vor allem die Leitungen, habe Biener stets Lösungen gesucht und auch kreative Wege gefunden, die Kita samt Team durch alle „Abenteuerfahrten“ zu leiten, erklärte Gemeindepfarrerin Constanze Reif. „Dein Wissen und das Netzwerk, auf das du über die Jahre zurückgreifen kannst, ist beachtlich und zeigt, dass dieser Beruf nicht nur irgendein Job für dich ist, sondern etwas, das du mit ganz viel Herzblut, Energie, Kreativität, Freude, leider auch manch schlafloser Nacht, aber immer einer verlässlichen Portion Humor gefüllt hast“, hieß es in der Laudatio. Mit ihrem liebevollen Beispiel habe Biener Orientierung, Sicherheit und Klarheit geben können und konstruktiv Kritik geäußert, wo es nötig war. „Und du bist bei Manchem einfach drangeblieben, weil du das Wohl derer im Blick hast, für die du verantwortlich bist.“
Worte des Dankes und gute Wünsche für den Ruhestand erhielt Biener im Namen des Elternausschusses, des Kirchenvorstands sowie während eines kleinen Empfangs auch persönlich von den zahlreich erschienenen Vertretern von Kommunen, Kita-Zweckverband und der Paulinen-Stiftung.