Klimafasten-Aktion: Filmvorführung über den meistverkauften Stuhl der Welt
Jeder hat schon mal darauf gesessen: der Monobloc
shg
02.03.2022
shgo
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Jede Fastenwoche im Klimafasten setzt einen besonderen Schwerpunkt. In der dritten Woche geht es um das Thema Verpackung und darum weniger Müll zu produzieren. Daran knüpft der Film an, der am Sonntag, den 13. März um 11 Uhr und um Donnerstag, den 17. März um 19 Uhr im Hachenburger Kino Cinexx gezeigt wird (Eintritt: 6 Euro).
Plastik als Müll oder wertvoller Rohstoff
In dem Film von Filmemacher Hauke Wendler geht es um den Monobloc, einen Plastikstuhl, den es weltweit rund eine Milliarde Exemplare gibt. „Der Stuhl ist so bekannt, dass wahrscheinlich jeder schon mal auf einem gesessen hat“, sagt Nadine Bongard von der Fachstelle für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat. „Im Film arbeitet der Filmemacher die Diskrepanz zwischen dem eigentlich umweltschädlichen Plastikmöbel und seiner positiven Wirkung in manchen Teilen der Welt auf.“ So wird im Film ein Monobloc in Uganda zu einem Rollstuhl und in Brasilien zu einem gut bezahlten Recyclinggut für eine Müllsammlerin.
Weltreise im Kinosessel
Pfarrer Yannik Steffens von der Evangelischen Kirchengemeinde Hachenburg will sich „Monobloc“ in der Sonntagsvorstellung nach seinem Gottesdienst ansehen: „Der Film stellt eine Grundwahrheit des Glaubens eindrücklich vor Augen, dass nämlich die Dinge immer ihre zwei Seiten haben. Und wenn man dann noch im Kinostuhl sitzend auf eine kleine Weltreise mitgenommen wird, umso besser! Deshalb bewerbe ich den Film auch in meiner Kirchengemeinde."
Gesprächsrunde mit Plastik-Vermeidern und Reparaturcafé
Zu den Vorstellungen kommen außerdem Nicole Hagen und Manuel Schneider-Scheyer aus Atzelgift dazu, die seit Jahren erproben, einen nachhaltigen Haushalt ohne Plastik zu führen. Sie geben Best-Practice-Tipps um Müll zu vermeiden. Zur Vorstellung am Sonntag wird außerdem Ulrich Diez vom Reparaturcafé in Hof erwartet und stellt seine Arbeit vor. Er und sein Team reparieren alte Kaffeemaschinen, Staubsauger, Bügeleisen und Textilien. „Eine tolle Ergänzung, um zu zeigen, dass nicht alles gleich auf den Müll gehört, sondern vielleicht durch eine Reparatur weiter nutzbar ist“, sagt Nadine Bongard.
Hintergrund: Die christliche Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern ist traditionell durch Verzicht geprägt. Viele Menschen verzichten in dieser Zeit auf Alkohol oder Süßigkeiten oder Fleischverzehr. An diese Ursprünge des Fastens knüpft das Klimafasten 2022 an. Die ökumenische Aktion Klimafasten, an der sich 17 Landeskirchen und Bistümer beteiligen, möchte Menschen anregen in der Fastenzeit die Ernährung, den Einkauf, den Alltag und die eigenen Gewohnheiten in den Blick zu nehmen. Ziel ist: dauerhaft klimafreundlicher zu leben.