Kanutour auf der Elbe
Jugendliche aus dem Überwald paddelten in Richtung „Zukunft“
© Birgit Ruoff
16.07.2025
mr
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Nach einer rund neunstündigen Bahnfahrt mit nur geringer Verspätung wurde die Gruppe auf dem Zeltplatz in Litomerice mit einem Regenbogen begrüßt – und einem warmen Essen, das einer der Betreuer, Christian Müller, bereits vorbereitet hatte. Nach einer kurzen Streckeneinweisung durch den Kanuverleih begann am nächsten Morgen das Abenteuer auf dem Wasser.
Der erste Paddeltag war wettertechnisch herausfordernd: Regenjacken und -hosen waren unerlässlich. Dennoch bewältigten die Jugendlichen beachtliche 21 Kilometer. Die Zelte mussten selbst aufgebaut werden – für manche eine neue Erfahrung, die aber gemeinsam gemeistert wurde. Da die tschechischen Supermärkte auf dem Land abends früher schließen als in Deutschland, konnte zunächst kein Einkauf mehr erfolgen. Doch auch hier zeigte sich der gute Teamgeist: Dank organisatorischem Geschick konnten spätabends noch warme Würstchen, Pommes und überbackener Käse aufgetrieben werden.
Am zweiten Tag war die Etappe kürzer. Nach etwa 15 Kilometern erreichte die Gruppe einen Zeltplatz mit Beachvolleyballfeld nahe Usti nad Labem. Aufgrund des niedrigen Wasserstands der Elbe war die Strömung schwach, sodass ausdauerndes Paddeln erforderlich war. Doch die geringe Schifffahrt bot zugleich viel Platz auf dem Fluss.
Ein Highlight der Tour war die Durchfahrt der großen Schleuse unterhalb der Burg Schreckenstein bei Strekov, in der die Kanus rund sieben Meter abgesenkt wurden – ein beeindruckendes Erlebnis für alle Beteiligten.
Weiter ging es nach Decin, wo auf einem schönen Zeltplatz übernachtet wurde. Am letzten Paddeltag galt es noch einmal 27 Kilometer bis Königstein zu bewältigen. Trotz Regen und Müdigkeit erreichte die Gruppe ihr Ziel – nicht ohne zuvor die beeindruckende Landschaft des Elbsandsteingebirges zu bestaunen.
Am Abreisetag ging es mit der S-Bahn nach Dresden. Dort blieb noch Zeit für einen Besuch der Frauenkirche oder einen Bummel durch die Altstadt. Die Rückreise verlief reibungslos – mit nur einem Umstieg in Heppenheim.
Organisiert wurde die Freizeit von Birgit Ruoff, Gemeindepädagogin im Evangelischen Dekanat Bergstraße, mit den beiden ehrenamtlichen Teamern Reiner Weber und Christian Müller. Das Ziel: Gemeinschaft erleben, Abenteuer bestehen und über sich hinauswachsen.
Ein passendes Symbol fand sich gleich zu Beginn der Reise: Im Hafen von Litomerice lag ein Schiff mit dem Namen „Zukunft“. Ein treffendes Motto für eine Fahrt, bei der junge Menschen gemeinsam auf dem Weg waren – mutig, zuversichtlich und voller Elan.