Menümobile menu
Info

Kunst im öffentlichen Raum

Jugendliche fleddern Geld-Skulptur für Obdachlosen

Ralf Kopp/www.gierfrisst.deDetailaufnahme „Gier frisst: Vertrauen“

„Gier frisst: Vertrauen“ lautete das Experiment von Ralf Kopp. Mit zahlreichen Cent-Münzen hatte er das Wort „Vertrauen“ vor der Frankfurter Katharinenkirche ausgelegt. Doch ein Teil des Geldes wurde nicht aus Gier, sondern aus Hilfsbereitschaft weggenommen.

Nicht allein Gier, auch Hilfsbereitschaft haben die Geld-Skulptur vor wenigen Tagen in der Fußgängerzone in Frankfurt am Main verschwinden lassen. Einige der Täter, die das aus 54.000 Cent-Stücken am Boden ausgelegte Wort „Vertrauen“ abräumten, hätten sich offenbart, berichtete der Künstler Ralf Kopp.

Die jungen Leute hätten die bereits zerstörten und teilweise entfernten Buchstaben nachts um drei Uhr gefunden und sich eines Obdachlosen erinnert, der sie um einen Obolus angegangen war. Sie holten den Mann und halfen ihm, die Reste in eine Tüte und die Jackentaschen zu stopfen. Der Bedürftige bedankte sich überschwänglich und sagte, er wolle das Geld mit anderen teilen. Zwei der Jugendlichen hätten den Bericht mit selbstaufgenommenen Fotos dokumentiert, sagte Kopp.

Er ergänzte, dass eine Kamera zu Dokumentationszwecken an der St. Katharinenkirche bereits um zwei Uhr einen Mann aufnahm, der zweimal einen Rucksack mit Cent-Stücken füllte. Danach hätten sich noch weitere Menschen und ein gut gekleidetes Paar an dem Kunstwerk bedient, bis die Jugendlichen den Obdachlosen mit den Resten beglückten.

Zum Video „Hunderte Euro liegen auf der Zeil“ bei Youtube

© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.

Video: 54.000 1-Cent-Münzen liegen auf der Straße

Ein Geldkunstwerk, dass Vertrauen fordert - „Gier frisst: Vertrauen“ heißt das Experiment von Ralf Kopp.
to top