Kirche in Corona-Zeiten
Jung: Digitalisierung ist ein Segen
© 2019 Getty Images, Tarik Kizilkaya"Kirchen müssen unbedingt daran arbeiten, die Kommunikation mit ihren Mitgliedern in der digitalen Welt zu gestalten", schreibt Kirchenpräsident Jung in seinem Buch "Digital Mensch bleiben"10.11.2020 epd/red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Jung sagte am Sonntag in einem Interview mit dem Internetportal evangelisch.de: „Im Moment ist Digitalisierung sicher mehr Segen als Fluch.“ Bei allem Nutzen der Digitalisierung fehle ihr allerdings etwas ganz Wesentliches: die persönliche Begegnung, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident.
Persönliche Begegnungen sind nicht zu ersetzen
„Wenn man einen ganzen Tag mit Menschen über Videokonferenzen zusammen war, hat man große Sehnsucht, diesen Menschen auch wieder persönlich zu begegnen.“ Persönliche Begegnungen erlaubten es, in anderer Form Zwischentöne zu hören oder sich umfassender wahrzunehmen. „Das ist digital nicht möglich und macht doch menschliches Leben im Tiefsten aus.“
Gefahr: Nicht technikaffine Menschen werden ausgeschlossen
Eine Gefahr der Digitalisierung ist nach Ansicht Jungs, dass Menschen, die nicht technikaffin sind, plötzlich außen vor bleiben. Da müsse Kirche genau überlegen, wie diese Menschen über persönliche Kontakte wieder hineingenommen werden könnten.
Kirche muss Chance und Grenzen benennen
Digitalisierung müsse theologisch und ethisch diskutiert werden, da sie tief in das Leben aller eingreife. Hier sei Kirche herausgefordert, Chancen und Grenzen zu benennen.