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Stadtjugendpfarramt

Karl-Heinz Pfeifer verlässt das Stajupfa

Hausmeister, Techniker, Bastler und Tüftler: Kalle Pfeifer verabschiedet sich nach 27 Jahren vom Wiesbadener Stadtjugendpfarramt und geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Marco Lasser, der am 16. August, 16 Uhr, beim Sommerfest der Evangelischen Jugend in der Evangelischen Jugendkirche in sein Amt eingeführt wird.

Noch wohnt Karl-Heinz Pfeifer mittendrin. Auf dem Gelände, das er fast drei Jahrzehnte gepflegt und in Schuss gehalten hat, auf dem er repariert, gebastelt und gewerkelt hat: zum Beispiel der schmiedeeiserne Gartenzaun – der ist von ihm, genauso wie der Gehweg ums Haus herum. Das Geländer an der Eingangstreppe – hat er selbst angebracht. Der Transportwagen für den schweren Flügel –  hat er nach eigener Anleitung gezimmert.
Geht man mit dem 65-Jährigen über Haus und Grundstück des Evangelischen Stadtjugendpfarramts (Stajupfa) in Wiesbaden, unweit der Biebricher Allee gelegen, dann finden sich überall Spuren des 65-Jährigen.
27 Jahre hat Kalle Pfeifer, wie ihn alle nennen, hier gewirkt – eigentlich als Hausmeister und Techniker, oft auch als Gärtner, manchmal als Musiker und vor allem als kreativer Bastler und Tüftler.
Jetzt geht der Vater von drei erwachsenen Kindern in den Ruhestand und übergibt im wahrsten Sinne des Wortes ein gut bestelltes Haus an seinen Nachfolger Marco Lasser.

Mit Kalle Pfeifer geht im Stajupfa buchstäblich eine Ära zu Ende: Er ist mit Dekanatsjugendreferent Klaus Kosmehl der Dienstälteste im Haus und hat mit vier Jugendpfarrer*innen und zahlreichen Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen zusammengearbeitet.
Dank Pfeifers technischer Unterstützung ist das alljährliche Konfi-Camp, bei dem mehrere hundert Konfirmandinnen und Konfirmanden aus dem Dekanat Wiesbaden im Westerwald zelten, Freizeit verbringen, Party und Gottesdienst feiern, in dieser Form mit eigener Bühne und eigener Soundanlage erst möglich geworden. Ohne seinen Ideenreichtum und sein technisches Knowhow wäre das Stajupfa heute nicht das, was es ist.
Pfeifer selbst gibt sich bescheiden: „Tja, man kann halt alles für viel Geld ausleihen oder kaufen, man kann aber einiges auch selber bauen.“ Diese Haltung ist zu seinem Markenzeichen geworden.

Pfeifer ist eigentlich gelernter Nachrichtengerätemechaniker. Nach seiner Ausbildung hat er einige Jahre bei Philips in Wetzlar gearbeitet. Mit Pfarrer Martin Heinemann, ehemaliger Dekan von Wiesbaden und ehemaliger Stadtjugendpfarrer, verbindet ihn eine langjährige Freundschaft: „Mit Martin Heinemann war ich schon als Kind auf einer Bläserfreizeit“, erinnert sich Pfeifer.
Martin Heinemann hat er damals, in den 80er-Jahren, auch in Wiesbaden wieder getroffen, zunächst als Mitbewohner, danach als Hausmeister und Küster der Stephanuskirche am Elsässer Platz, die heute zur Ringkirchengemeinde gehört. Acht Jahre später war es Heinemann, der ihn ermunterte auf die Hausmeister-Stelle ins Stadtjugendpfarramt zu wechseln.
Dass er jetzt  tatsächlich ein halbes Leben dort geblieben ist, überrascht ihn selbst: „Es gab Durststrecken, keine Frage, und ich musste mir viel erkämpfen, es gab zum Beispiel anfangs nicht mal eine Putzkraft. Aber im Grunde hat sich immer alles gut gefügt. Es sollte wohl so sein“, sagt er und schaut auch mit Stolz auf die Früchte seiner Arbeit –  zum Beispiel auf Marco Lasser, seinen Nachfolger.
Den kannte Pfeifer schon als er als Jugendlicher erstmals ins Stadtjugendpfarramt kam, um bei einem Filmprojekt mitzumachen. Dass Lasser jetzt in seine Fußstapfen tritt, freut den 65-Jährigen. „Ich hab immer das, was ich konnte eingesetzt und wenn das von den Jugendlichen angenommen wurde, macht es einen dankbar.“

Ohne einen Draht zu Jugendlichen zu haben, wäre der Job wahrscheinlich nicht machbar gewesen, ist sich Pfeifer sicher. „Ich denke, ich war immer mit dem Herzen dabei und das haben die jungen Leute gemerkt.“ Generationen von Jugendlichen hat er so ein Stück begleitet. Manche von ihnen hat er aus den Augen verloren, andere sind als Erwachsene wiedergekommen. Zu seinem Abschiedsgrillfest gab es ein großes Wiedersehen. „Das hat mich wahnsinnig gerührt – da kamen fast 80 Leute, viele von denen hatte ich seit Jahren nicht mehr gesehen“, erzählt Pfeifer: „Da denke ich dann schon: Mensch, was hab ich einen spannenden Job gehabt.“
 

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