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Treffen Kirche - Politik

Kirchen-Spitzengespräch mit Ministerpräsident: „Hessen lebt die Ökumene“

Hessische StaatskanzleiHessens Miisterpräsident Volker Bouffier in der Videokonferenz mit den Kirchen 2021Hessens Miisterpräsident Volker Bouffier in der Videokonferenz mit den Kirchen 2021

Bei einem Spitzengespräch der hessischen Kirchen mit der Landesregierung ging es vor allem um die Ökumene. Aber auch um die Situation in der Corona-Pandemie und die Lage in den Schulen.

Hessen ist Austragungsort für den 3. Ökumenischen Kirchentag. Er wird vom 13. bis 16. Mai digital aus Frankfurt am Main übertragen. Der Stand der Planungen für die „Tage der Gemeinschaft“ standen am Dienstagabend im Mittelpunkt des diesjährigen Spitzengesprächs der Hessischen Landesregierung mit den Evangelischen Kirchen und Katholischen Bistümern in Hessen.

Jährliches Spitzengespräch 

Das alljährliche Spitzengespräch, das vom Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier initiiert wurde, fand pandemiebedingt per Videokonferenz statt. „Wir Hessen leben die Ökumene. Der enge Austausch und die Zusammenarbeit mit den Evangelischen Kirchen und den Katholischen Bistümern ist hier gelebte Tradition. Daher werden Hessen und Frankfurt hervorragende Gastgeber für den Ökumenischen Kirchentag sein“, erklärte der Hessische Ministerpräsident, der am 16. Mai 2021 am Schlussgottesdienst mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Frankfurt teilnehmen wird.

Ökumene lebt von Begegnung 

„Digital und dezentral“ – so lautet das Motto des Ökumenischen Kirchentags. Pandemiebedingt findet das Programm weitgehend digital statt. Das hat den Vorteil, dass Christinnen und Christen aus der ganzen Republik zuschauen und den Kirchentag dezentral mitfeiern können. „Ökumene lebt von Begegnung, diese ist in diesem Jahr leider nicht möglich. Aber warum nicht aus der Not eine Tugend machen? Jetzt können Menschen aus allen Regionen der Republik den Kirchentag - wo auch immer sie gerade sind - mitverfolgen.  Ich bin mir sicher, dass das vielfältige Programm an allen Tagen für jede und jeden etwas zu bieten hat“, so Bouffier. Zu den einladenden Kirchen gehören in diesem Jahr das Bistum Limburg und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau.

Kirchentag setzt wichtigen Impuls 

Bischof Dr. Bätzing stellte fest: „Der 3. Ökumenische Kirchentag findet statt und von ihm geht ein starkes Signal für unsere Gesellschaft, gerade auch in der Pandemie aus. Der ÖKT macht deutlich, dass wir als Christinnen und Christen für Themen wie gesellschaftlicher Zusammenhalt, soziale Gerechtigkeit und weltweite Solidarität eintreten“. Kirchenpräsident Dr. Jung dankte für die Unterstützung, die der Kirchentag durch die Landesregierung erfährt und bekräftigte den unverzichtbaren ökumenischen Impuls dieser gemeinsamen Tage. Mit dabei sind auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Bistümer Mainz und Fulda und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen.

Corona-Pandemie bleibt Herausforderung 

Ob Oster- oder Weihnachtsfeste, Beerdigungen, Hochzeiten oder die regelmäßigen Sonntagsgottesdienste – seit mehr als einem Jahr hat das Coronavirus auch Auswirkungen auf die Aktivitäten der Kirchen. Folglich war die Pandemie erneut ein Thema beim diesjährigen Spitzengespräch. „Während der gesamten Pandemie befinden wir uns in einem Spagat zwischen dem Schutz der Bevölkerung auf der einen und der Ausübung der Freiheitsrechte auf der anderen Seite. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Hessischen Landesregierung mit den Kirchen hat entschieden dazu beigetragen, dass wir schnell pragmatische Lösungen erzielen konnten. Die Kirchen haben uns in unserem Bemühen, die Pandemie zu bewältigen, tatkräftig unterstützt“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier, der sich bei allen Kirchenvertreterinnen und Kirchenvertretern für das vertrauensvolle Miteinander bedankte.

Soziale Folgen der Coronakrise 

Bischöfin Dr. Hofmann erwiderte den Dank und fügte an: „In den nächsten Monaten wird es darum gehen, die sozialen Folgen der Pandemie gemeinsam zu bewältigen. Dazu gehört es, Gräben zwischen Impfgegnern und Impfbefürworter zu überwinden, jungen Menschen Räume der Begegnung zu eröffnen, erschöpfte Familien zu unterstützen, Menschen aus der Einsamkeit zu holen und wieder zu zivilgesellschaftlichem Engagement zu ermuntern. Dazu werden die Kirchen ihren Beitrag leisten und ihre Kompetenzen und ihre spirituellen und sozialen Ressourcen einbringen.“ Bischof Dr. Gerber sprach die Lernpotentiale aufgrund der gemachten Erfahrungen insbesondere im Umgang mit Unsicherheit, Grenzen und nicht aufzulösende Komplexitäten an.

Schulen im Blick 

Ein weiterer Themenkreis nahm die kirchlichen Schulen in Hessen in den Blick. Bischof Prof. Dr. Kohlgraf und Kirchenpräsident Dr. Jung bekräftigten die Bereitschaft, weiterhin im Bereich der Förder- und Berufsschulen sowie der Allgemeinbildenden Schulen präsent zu bleiben. „Die Ersatzschulen in kirchlicher Trägerschaft sind eine Bereicherung in unserem hessischen Schulsystem, die wir weiterhin unterstützen werden“, erklärte der Hessische Ministerpräsident.

Hintergund Spitzengespräch  

Die Evangelischen Kirchen waren durch den Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Dr. h.c. Volker Jung, vertreten. Außerdem nahm die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Beate Hofmann, und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Dr. Thorsten Latzel, an dem Gespräch teil. Die Katholische Kirche war mit dem Limburger Bischof Dr. Georg Bätzing, der seit März 2020 auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist, vertreten. Außerdem nahmen der Mainzer Bischof Prof. Dr. Peter Kohlgraf und Bischof Dr. Michael Gerber von der Diözese Fulda sowie Erzbischof Becker aus Paderborn an dem Gespräch teil.

Die Hessische Landesregierung war mit Ministerpräsident Volker Bouffier, seinem Stellvertreter, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, dem Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, Finanzminister Michael Boddenberg, Kultusminister Prof. Dr. Alexander Lorz und dem Sprecher der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Michael Bußer, vertreten.

 

 

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