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Evangelische Kirchengemeinden bilden künftig sieben Nachbarschaftsräume

© Andrea WagenknechtJascha Brachmann (ganz rechts) und Jugendliche vom Evangelischen Jugendring Wiesbaden (ejr) sowie Stadtjugendpfarrerin Astrid Stephan (ganz links) haben eindringlich an die Synodalen appelliert, künftig Räume für Jugendliche zu erhalten.

Die 43 Kirchengemeinden im Evangelischen Dekanat Wiesbaden haben sich im Rahmen des Reformprozesses „ekhn2030“ Kooperationspartner gesucht. Nach monatelangem Ringen sind jetzt sieben Nachbarschaftsräume zwischen Eltville, Wiesbaden, Wildsachsen, Hochheim und Wallau entstanden.

© Andrea WagenknechtDie Landeskirche hat Helga Radon (links) und Dr. Margot Klee für lagjährige Prädikantendienste geehrt: Helga Radon aus der Kirchengemeinde Auringen wurde für zehn Jahre geehrt, Dr. Margot Klee aus der Marktkirchengemeinde ist seit 25 Jahren Prädikantin. Dekan Martin Mencke dankte und gratulierte den beiden Geehrten und wünschte ihnen Gottes Segen für den weiteren Dienst.


Im Nachbarschaftsraum soll es künftig eine gemeinsame Verständigung bei der Nutzung von Gebäuden, bei der Arbeit von Hauptamtlichen in Teams und bei der Organisation von Verwaltungsarbeit geben.

Welche Gemeinde ist in welchem Nachbarschaftsraum? - siehe die Liste ganz am Ende des Textes.

Die 63 anwesenden Synodale und der Dekanatssynodalvorstand zeigten sich auf der Synodentagung am Mittwochabend (24. Mai) weitestgehend erleichtert, dass ein erster Meilenstein in dem Zukunftsprozess geschafft ist.

In der Herbstsynode wird über den sogenannten Regionalplan offiziell abgestimmt. In welche Rechtsform sich die Nachbarschafträume begeben, ist noch offen. Für die gemeinsame rechtliche Struktur stehen drei Rechtsformen zur Verfügung: eine Gemeindefusion, die Bildung einer Gesamtkirchengemeinde und die Arbeitsgemeinschaft mit einem geschäftsführenden Ausschuss, der für die wesentlichen gemeinsamen Angelegenheiten in den Bereichen Personal, Verwaltung und Gebäude zuständig ist.

Im Hinblick auf die Nutzung der Räume hat der Evangelische Jugendring Wiesbaden (ejr) eindringlich an die Synodalen appelliert, künftig Räume für Jugendliche zu erhalten. „In jedem Nachbarschaftsraum und auf Dekanatsebene soll mindestens ein Ort mit angemessener Größe und Ausstattung ausschließlich für Jugendliche und Jugendarbeit zur Verfügung stehen“, forderte Jascha Brachmann vom ejr.

Damit schließen sich die Wiesbadener Jugendlichen den Forderungen der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau an, die bereits unter dem Schlagwort #jugendbrauchträume auf landeskirchlicher Ebene auf die Situation aufmerksam gemacht hat. 

„Wir wünschen uns, dass Kirche Jugendlichen auch weiterhin gute Orte der Beheimatung ermöglicht“, so Brachmann. „Räume sind nicht nur wichtig für Aktionen der Kinder- und Jugendarbeit, sie sind viel mehr: Sie sind Orte des Resilienz-Aufbaus, der politischen Partizipation, des sozialen Miteinanders und des Ausbrechens aus dem Alltag. Jugendlich brauchen eigene Räume und keinen Multifunktionalen Saal.“

Für den scheidenden Dekan Dr. Martin Mencke war es die letzte Dekanatssynode: Er dankte allen, die mit ihm in dieser Zeit gearbeitet haben. Nicht nur, aber gerade auch in der Pandemie habe sich für ihn das Gefühl des Getragen-Seins deutlich gezeigt. „Dieses Gefühl nehme ich mit. Und dafür danke ich Ihnen allen. Es war eine volle Zeit auch in diesem Amt, 12 wunderbare Jahre.“

Er verschwieg nicht, dass die anstehenden Veränderungen groß sind, ist sich aber sicher: „Wir können sie bewältigen und gut bewältigen, wenn wir uns daran orientieren: ,Dass das Wort uns in Mund und Herz nahe ist – und wir es tun‘. Wir haben Gaben und Schätze in den Menschen um uns herum, aber auch in dem, was unsere Mütter und Väter geschaffen haben. Großartige Lieder, wunderschöne Kirchen, renovierte Gemeindehäuser, engagierte Erzieherinnen. Der Reichtum, aus dem wir leben und schöpfen dürfen, ist riesengroß.“

Folgende Nachbarschaftsräume werden gebildet:

  1. Triangelis (Eltville, Erbach-Kiedrich), Heilandsgemeinde Walluf, Kooperationsraum West (Dreikönigsgemeinde, Auferstehungsgemeinde und Schelmengraben), Christophorusgemeinde Schierstein.
  2. Oranier-Gedächtnisgemeinde mit Amöneburg, Hoffnungsgemeinde, Lukasgemeinde, Erlösergemeinde Mainz-Kastel, Stephanus- und Michaelsgemeinde Mainz-Kostheim.
  3. Hochheim, Massenheim-Wicker, Hofheim-Wallau, Nordenstadt, Delkenheim.
  4. Breckenheim, Wildsachsen, Medenbach, Naurod, Auringen, Igstadt, Bodelschwinghgemeinde Kloppenheim-Heßloch, Bierstadt, Petrus- und Paulusgemeinde Erbenheim.
  5. Martin-Luther-Gemeinde und Johanneskirchengemeinde.
  6. Bergkirchengemeinde, Marktkirchengemeinde, Thomasgemeinde, Versöhnungsgemeinde, Sonnenberg und Rambach.
  7. Ringkirchengemeinde, Kreuzkirchengemeinde, Matthäuskirchengemeinde, Klarenthal, Paul-Gerhardt-Gemeinde, Dotzheim, Erlösergemeinde Sauerland.


Synode kompakt

  • Martin Mencke wird am 28. Mai, 19 Uhr, in der Marktkirche aus dem Amt des Dekans verabschiedet, anschließend ist ein Empfang.
  • Der festliche Amtswechsel im Evangelischen Büro in Hessen mit Verabschiedung Jörn Dulige und Einführung Martin Mencke ist am Dienstag, 30. Mai, 16 Uhr, in einem Gottesdienst in der Lutherkirche. Der Festempfang mit unter anderem Ministerpräsident Boris Rhein ist gegen 17.45 Uhr im Garten an der Brentanostraße 3 in Wiesbaden.
  • Die neue Dekanin Arami Neumann wird am Sonntag, 18. Juni, um 14 Uhr in der Marktkirche ins Amt eingeführt.
  • Pfarrerin Bettina Friehmelt aus Walluf folgt als Stadtkirchenpfarrerin auf Annette Majewski. Sie übernimmt die Hälfte der Stelle mit Schwerpunkt Marktkirche und City und bleibt mit halber Stelle in Walluf. Gemeindepädagogin Susanne Fichtel wird künftig Angebote in der Schwalbe 6 koordinieren.
  • Die Partnerschaft zwischen Evangelischem Dekanat und Alten Gericht ist unter Dach und Fach. Die Personalstelle ist ausgeschrieben.
  • Am Sonntag, 16. Juli, 10 Uhr, feiert das Dekanat Wiesbaden ein großes Tauffest im Kurpark. Anmeldungen sind gerne noch möglich: tauffest-wiesbaden@ekhn.de.
  • Arami Neumann ist als Nachfolgerin von Martin Mencke in den Vorstand des Regionalverwaltungsverbandes Wiesbaden Rheingau-Taunus gewählt.
  • Die nächste Dekanatssynode ist am Mittwoch, 8. November.

 

 




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