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Jung für besseren Schutz von Flüchtlingen

„Lampedusa ist eine europäische Tragödie“

nafas/pixelio.deFestung Europa

Mindestens 133 tote Menschen aus Afrika hat ein Schiffsunglück vor der Mittelmeerinsel Lampedusa gefordert. Und wieder richtet sich der Blick auf das Flüchtlingsdrama am Mittelmeer, das auch viel mit Deutschland und Mitteleuropa zu tun hat, wie Kirchenpräsident Jung erklärt.

Darmstadt, 4.Oktober 2013. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, hat das Flüchtlingsunglück vor Lampedusa als große „menschliche und politische Tragödie“ beklagt. Am Donnerstag waren beim Untergang eines Schiffes vor der Mittelmeerinsel mindestens 133 Menschen ums Leben gekommen. „Mit großem Entsetzen habe ich von dem Tod der Menschen aus Afrika gehört, die auf der Flucht und der Suche nach einer neuen Zukunft waren. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer", sagte Jung.

Schätzungen gehen von 1500 toten Flüchtlingen im Jahr aus

Das jüngste Unglück habe den Fokus wieder auf die Flüchtlingsproblematik an der Südgrenze Europas gelenkt, „das nicht übersehen werden darf“, so Jung. Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hätten seit 2011 mindestens 1500 Menschen pro Jahr bei der Überfahrt von Afrika nach Europa ihr Leben verloren. „Das ist keine afrikanische oder italienische, sondern eine europäische Tragödie“, sagte der Kirchenpräsident. Gerade europäische Binnenländer wie Deutschland stünden in der Pflicht, die Belastungen der EU-Mitgliedstaaten an den Außengrenzen mitzutragen.

Mit dem Elend der Menschen keine Geschäfte machen

„Wenn Europa ein ,Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts' sein will, müssten auch die Schutzstandards für Flüchtlinge flächendeckend auf ein höheres Niveau gehoben werden“, erklärte Jung. Dazu gehöre, dass legale Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge eröffnet werden, denen ein rechtlich verbindliches Anerkennungsverfahren folgen müsse. Jung: „Es darf nicht sein, dass Flüchtlinge sich Schlepperbanden anvertrauen müssen, die mit dem Elend anderer Menschen Geschäfte machen, nur weil es keine anderen Wege gibt.“

 

 

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