Gottesdienst mit Flüchtlingspfarrer
Lieber dafür als dagegen
shg
Flüchtlingspfarrer Uwe Rau rief zu mehr gesellschaftlichem Engagement und Mitmenschlichkeit auf
28.10.2025
shgo
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Zahlreiche Akteure gestalteten den Gottesdienst, hier: (v.l.) Pfarrer und Dekan a.D. Martin Fries und Gemeindepädagoge Johannes Sou
„Dagegen sein ist einfach – man kann sich zurücklehnen und sagen: Das sehe ich anders. Dafür zu sein heißt, in Bewegung zu kommen, Zeit und Kraft zu investieren. Doch das stärkt und macht aktiv“, sagte Pfarrer Rau. Anhand der Pfingstgeschichte aus der Apostelgeschichte Kapitel 2 zog er Parallelen zwischen der Mutlosigkeit der Jünger damals und der heutigen Gesellschaft: Auch heute brauche es Menschen, die aufstehen und sich für andere einsetzen. Er warb dafür, Haltung zu zeigen und Mitmenschlichkeit zu leben. „Alles, was aus der Sprache des Herzens kommt, verstehen alle Menschen“, sagte Rau und verband damit die biblische Pfingsterzählung mit der Idee einer offenen, von Empathie getragenen Gesellschaft.
Für Geflüchtete da
Uwe Rau befasst sich als Flüchtlingspfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in seiner Arbeit mit den rechtlichen und sozialen Hürden, denen Geflüchtete in Deutschland begegnen, unter anderem begleitet er Menschen in der Abschiebehaft Ingelheim.
Motto der interkulturellen Woche ist "Dafür!"
Der Gottesdienst in der Bartholomäuskirche fand im Rahmen der bundesweiten Interkulturellen Woche 2025 statt, die in diesem Jahr unter dem Motto „dafür!“ steht. Seit 1975 wirbt die Aktion für Vielfalt, Demokratie und ein respektvolles Miteinander. Getragen von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und vielen weiteren gesellschaftlichen Akteuren, finden jährlich in über 750 Städten und Gemeinden rund 6.000 Veranstaltungen statt, die auf die Herausforderungen der Integration und den interkulturellen Dialog aufmerksam machen.
Gottesdienst mit zahlreichen Akteuren
Am Gottesdienst wirkten zahlreiche Mitglieder des konfessionsübergreifenden Arbeitskreises Integration und Asyl in Hachenburg sowie des Nachbarschaftsraums der Kirchengemeinden Hachenburg, Altstadt, Kroppach und Alpenrod mit. Sie gestalteten Antworten aus einem Interview mit einem afghanischen Journalisten, der von der schwierigen Lage in seinem Heimatland berichtete, insbesondere von der Situation von Frauen, Mädchen und Medienschaffenden und verbanden sie inhaltlich mit biblischen Aussagen. Volker Siefert gestaltete den Gottesdienst musikalisch an der Orgel.
Im Anschluss waren alle Besucherinnen und Besucher zu Kirchenkaffee und zur Begegnung eingeladen.
