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Archäologie in Kirche

Mainzer Johanniskirche wird mit 200.000 Euro gefördert

Charlotte MattesDie Mainzer Sankt Johanniskirche war am Tag des offenen Denkmals 2014 gut besucht.Die Mainzer Sankt Johanniskirche war am Tag des offenen Denkmals 2014 gut besucht.

Die Sankt Johannis Kirche ist ein Vorgängerbau des Mainzer Doms und vermutlich die älteste erhaltene frühmittelalterliche Bischofskirche nördlich der Alpen. Bislang wurden in der St. Johannis Kirche knapp 100 Gräber freigelegt. Wann sie wieder zu Gemeindezwecken genutzt werden kann, ist unklar.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung fördert die umfangreichen archäologischen Untersuchungen in der Mainzer Johanniskirche 2015 und 2016 mit jeweils 100.000 Euro. Kulturministerin Vera Reiß (SPD) übergab der stellvertretenden hessen-nassauischen Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf am Freitag, dem 4. September 2015 bei einem Besichtigungstermin einen entsprechenden Förderbescheid. Bei den seit bereits zwei Jahren laufenden Arbeiten konnten Archäologen nachweisen, dass St. Johannis eine der ältesten erhaltenen Kirchen Deutschlands ist. Wann die Kirche wieder als Gottesdienstraum genutzt werden kann, ist nach Aussage der Verantwortlichen noch nicht absehbar. 

Mittlerweile haben Archäologen das alte Mauerwerk an vielen Stellen freigelegt und den Boden der Kirche großflächig mehrere Meter tief abgetragen. Dabei wurden auch knapp 100 Gräber freigelegt. Die St. Johanniskirche konnte zweifelsfrei als Vorgängerbau des direkt benachbarten, heute weltbekannten Mainzer Doms identifiziert werden. Vermutlich handelt es sich sogar um die älteste erhaltene frühmittelalterliche Bischofskirche nördlich der Alpen. 

Bislang ist unklar, wie die Kirche künftig genutzt werden soll. Nach Angaben des evangelischen Mainzer Dekans Andreas Klodt steht bereits fest, dass die in der Nachkriegszeit eingebaute Orgelempore wieder abgerissen wird. „Wir wollen der Kirche ihre Größe und Weite wiedergeben“, sagte er. Bis zur Wiedereröffnung für Gemeindezwecke und Gottesdienste würden noch Jahre vergehen, räumte er ein. Ursprüngliche Pläne, die Arbeiten bis zum 500. Reformationsjubiläum im Oktober 2017 abzuschließen, seien unrealistisch geworden.

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