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Förderverein Notfallseelsorge zieht Bilanz

Mehr als Erste Hilfe für die Seele

bbiewDer Vorstand des Fördervereins: v.l.: Sabina Geiger, Karin Ritter, Hermann Waßmuth, Ursula Hafenrichter, Barbara Tarnow, Gottlieb Ohl

Die zunehmende Vereinsamung stellt die Notfallseelsorge (NFS) im Kreis Bergstraße vor neue Herausforderungen. Das wurde bei der Hauptversammlung des Fördervereins deutlich, der die Arbeit der Notfallseelsorger/innen finanziell unterstützt.

„Wir merken bei unseren Einsätzen, dass die Einsamkeit größer geworden ist. Mitunter ist es für die Einsatzkräfte bedrückend mitzuerleben, dass Menschen, die seelische Hilfe benötigen, keine Angehörigen und keine Freunde haben“, sagte die NFS-Leiterin, Pfarrerin Karin Ritter. Die Mitarbeitenden der Notallseelsorge  blieben in solchen Fällen  länger vor Ort über die akute Notsituation hinaus. Das sei mehr als Erste Hilfe für die Seele. Manchmal gelinge es, Nachbarn unterstützend zur Seite zu holen.

"Rettungsdienste sind erleichtert, wenn wir kommen"

Nach Angaben von Pfarrerin Ritter hat die Teilnahme der Notfallseelsorge an Großübungen der Rettungsdienste dazu beigetragen, dass das gegenseitige Vertrauensverhältnis gestärkt wurde. „Die Akzeptanz der Notfallseelsorge ist riesengroß. Die Rettungsdienste sind erleichtert, wenn wir kommen.“ Die Anzahl der Einsätze ist im vergangenen Jahr mit 134 konstant hoch geblieben. Setzt sich der Trend in den ersten Monaten dieses Jahres mit fast täglichen Einsätzen fort, könnte es 2017 eine deutliche Steigerung geben. Zurzeit sind 67 Frauen und Männer ehrenamtlich in der Notfallseelsorge aktiv.

Fortbildungen für die Ehrenamtlichen

Der Förderverein will den Quartalszuschuss für die Notfallseelsorge um 250 Euro auf 1250 Euro erhöhen.  Die Vereinskasse ist nach Angaben des Vorsitzenden des Fördervereins Gottlieb Ohl dank der Beiträge der 105 Mitglieder gut gefüllt. Bei den Spenden habe es eine Steigerung um 20 Prozent auf 6.900 Euro gegeben. Hinzu gekommen seien Einnahmen durch Bußgelder, die das Amtsgericht Lampertheim verhängt habe.

Der Förderverein deckt ein Drittel des Gesamtetats der Notfallseelsorge. In den vergangenen Jahren wurden Einsatzjacken und Navi-Geräte angeschafft. „Wir wollen künftig großzügiger Fortbildungen für die Ehrenamtlichen fördern“, kündige Schatzmeister Hermann Waßmuth an. Das meiste Geld für die Notfallseelsorge kommt von der evangelischen Kirche, die auch die halbe Stelle für die NFS-Leiterin finanziert. Das NFS-Büro befindet sich im Heppenheimer Haus der Kirche, dem Sitz des Evangelischen Dekanats Bergstraße.

 

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